Fummelei, Feuerlöscher und Limonade

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Innige Szenen zwischen Diego Costa und John Terry
© getty
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Tweet des Spieltags: Karim Benzema hat eine durchaus ansehnliche Woche hinter sich. Im so wichtigen Spiel gegen Atletico vergaß er für einige Sekunden seine Hüftsteifheit, fasste sich ein Herz und trickste auf einem umgeknickten Bierdeckel drei Gegenspieler aus. Isco musste den Ball in der Mitte nach einem noch parierten Kroos-Schuss nur noch einschieben und das für Real Madrid so wichtige Auswärtstor war gemacht. Eine Aktion, die genauso seit Wochen einstudiert worden war und bis ins letzte Detail durchplant war. Richtig, Herr Zidane? "Ich fragte ihn nach dem Spiel, wie er das gemacht hat. Er wusste es selbst nicht mehr." Ach, ob Zufall oder nicht, die französische Heimat war sowieso stolz wie Bolle. Zunächst gibt's einen neuen Präsidenten, der nicht nur braunen Blödsinn im Kopf hat, und dann trickst unser bester Fußballexport auch noch die Spanier schwindelig.

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Da kann einem als Franzosen ja schon mal ganz warm ums Herz werden. Deshalb biss die Social-Media-Fraktion der französischen Nationalmannschaft einmal vom Croissant ab, klemmte das Baguette unter den Arm und machte sich ans Werk. In einem Anflug von purer Freude ob der historischen Aktion von Benzema hämmerten sie euphorisch in die Tasten. Heraus kam ein vor Nationalstolz nur so tropfender Tweet: "Raphael Varane und Real Madrid haben Atletico Madrid ausgeschaltet und sind erneut im Finale der Champions League! #StolzEinBlauerZuSein." Ein Merde-Sturm brach los. Wie können die Pappnasen Varane erwähnen, den Spieler des Spiels nach der Aktion des Jahrtausends allerdings nicht? Nun, antworteten die Social-Media-Lemminge achselzuckend: "Wir berücksichtigen nur Spieler, die aktuell im Kader der Nationalmannschaft sind." Ach so. Na dann.

Bedienung des Spieltags: Hach, was hat uns Tony Adams in den letzten Wochen nicht für lustige Szenen bereitet. Am Wochenende unterlag das Team des Welttrainers, der FC Granada, nun knapp und unglücklich mit 1:2 gegen den Letzten Osasuna und bekam anschließend die Rote Laterne überreicht - gleichbedeutend mit der sechsten Niederlage für Adams ... im sechsten Spiel. Abstieg, kein Punkt und nur zwei Tore aus sechs Spielen. Gut, die Statistik könnte geiler sein. Das Outfit des gepflegten Briten jedoch mit Sicherheit nicht. Erst letzte Woche im Spiel gegen Real Madrid betrat Adams in einem feinen Zwirn und mit nach hinten geschleimten Haaren die Bühne. Nach kurzer Zeit legte er das Sakko ab und coachte fortan in weißem Hemd und einer schwarzbraunen Weste. Das bekam auch Real-Blödelbarde Isco auf der Auswechselbank mit. Wie spanische TV-Sender im Nachhinein herausfanden, brüllte der Spanier ein ums andere Mal zum gegnerischen Coach: "Kellner, eine Coca-Cola, bitte!"

Algo mas? Gegen Eibar musste Diego Godin unmittelbar vor dem Ende der Partie mit Gelb-Rot vom Feld. Satte drei Spiele Sperre gab's in der letzten Woche für den 31-Jährigen. Der Grund? Eine verbale Entgleisung, die seinesgleichen sucht. Väter, bitte zeigt das folgende Zitat nicht euren Kindern und haltet euch aufgrund der üblen Wortwahl prophylaktisch schon mal die Hand vor den Mund. "Ihr seid schlecht", soll Godin zum vierten Offiziellen gesagt haben. Also so etwas. Wir sind sprachlos.