0:3! Trotz Regentänzen und hässlichem Anzug

Tony Adams verlor sein erstes Spiel als Granada-Trainer 0:3
© getty

Der Retter des FC Granada kommt aus England und bringt hässliche Anzüge und kuriose Trainingsmethoden mit. Das Mailänder Derby steht ganz im Zeichen der neuen Machthaber aus China und in Liverpool ist die Sun fortan nicht nur bei den Reds, sondern auch bei den Toffees unerwünscht.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Papst des Spieltags: Mit dem Derby della Madonnina ist jetzt erstmal Schluss. Sie thront zwar noch hoch oben auf dem Mailänder Dom, doch den Stadtvergleich bestimmt jetzt ein Drache oder welches Tier auch immer sein chinesisches Jahr feiert. Inter chinesisch, Milan seit Ende vergangener Woche ebenfalls und gleich wurde sich zur asiatischen Primetime duelliert vor rund 860 Millionen Menschen weltweit am TV, 550 Millionen alleine in China. Als Beilage stellten die vier Millionen Euro Einnahme des San Siro auch gleich einen neuen Serie-A-Rekord auf.

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Doch dass nach 31 Jahren und 29 Titeln (darunter fünf Landesmeisterpokale) wirklich die Ära Silvio Berlusconi endete, ist trist. Ob man ihn mochte oder nicht, der Cavaliere revolutionierte mit seinem Eintritt 1986 tatsächlich den Calcio. Und wer soll jetzt bitte schön für die großartigen Kommentare sorgen? Wie etwa: "Der faule Apfel Balotelli, der die ganze Kabine infizierte". Oder: "Alle quatschen von Trainer Sacchi, Cappello oder Ancelotti. Dabei erstelle ich seit über 18 Jahren die Erfolgsaufstellungen und Regeln." Beim Papstbesuch Ende der 1990er schwelgte Berlusca: "Sie sind wie mein Milan - oft auf Auswärtsreise im Ausland, um eine Gewinn bringende Idee in die Welt zu tragen, die Idee Gottes." Eigentlich hätte Berlusconi die päpstlichen Aufgaben da auch gleich mit übernehmen können. Tat er irgendwie auch, denn "Milan ist die bekannteste italienische Sache nach Mafia und Pizza". Shevchenko wurde aufgrund der Forderung seiner Frau verkauft, denn "Ehefrauen sind oft wie Aufseher in einem Strafgefangenen-Lager, denen man nichts abschlagen kann". Und die kommunistischen Referees für Milan-Pleiten verantwortlich zu machen, dürfte unter chinesischer Führung künftig eher wegfallen. Hach, er wird uns fehlen, der Cavaliere.

Ex-Tonne des Spieltags: Ein Extralob hat sich Gonzalo Higuain verdient. Pipita schoss mit der Juve-Führung in Pescara sein Ligator Nummer 200 (in 326 Einsätzen), seit er im Januar 2007 von River Plate für 13 Millionen Euro nach Europa wechselte: 107 für Real Madrid, 71 für Napoli, 22 für Juventus. Tor Nummer 23 folgte prompt, und seit der Saison 1957/58 gelangen einem Spieler erstmals wieder über 20 Treffer im ersten Juventus-Jahr (damals John Charles und Omar Sivori). Nicht ganz so schlecht für einen Neuzugang, den mancher zu Saisonbeginn wegen einiger Urlaubskilos noch als Tonne verspottet hatte.

Altro? Simone Inzaghi war vom Schiri in Genua rundum begeistert. Zunächst verweigerte Referee Maresca den Laziali zwei Elfmeter, dann schickte er den tobenden Coach auf die Tribüne. Naja, Spiel vorbei und zum Teufel mit dem Schwarzkittel. Von wegen. Die Römer staunten nicht schlecht, als Herr Maresca die Business-Klasse im selben Flieger bestieg. Es wurde eine lange Flugstunde, auf der es zu einem äußerst animierten Gespräch mit Sportchef Igli Tare kam. Da hatte Simones Bruder Filippo Inzaghi ein netteres Oster-Wochenende. Coach Superpippo feierte mit Venedig vorzeitig den Aufstieg und führte den Klub nach zwölf Jahren Abstinenz wieder in die Serie B.