0:3! Trotz Regentänzen und hässlichem Anzug

Tony Adams verlor sein erstes Spiel als Granada-Trainer 0:3
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Primera Division

Von Nino Duit

Retter des Spieltags: Eine aktive Karriere als Verteidiger des FC Arsenal; eine halbjährige Anstellung als technischer Direktor des chinesischen Erstligisten Chongqing Dangdai Lifan; Kurzzeit-Trainerengagements bei Qäbälä, Portsmouth, der U19 von Feyenoord Rotterdam sowie den Wycombe Wanderers; eine Auszeichnung mit dem britischen Verdienstorden MBE; Vizepräsident der chinesischen Firma DDMC - Tony Adams hat alle nötigen Erfahrungen und Qualifikationen, um den strauchelnden spanischen Erstligisten FC Granada (kurioserweise in Besitz der chinesischen Firma DDMC, Zufälle gibt's) vor dem drohenden Abstieg zu retten.

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In seinen ersten sieben Tagen als Granada-Trainer probierte Adams alles - einzig: genutzt hat es nichts. Adams kam mit einem unvergleichbar hässlichen Anzug zu seiner Präsentation, um seinen Spielern einerseits Respekt zu verschaffen (ein Tony Adams kann alles tragen) und andererseits ihre Sprintfähigkeiten zu verbessern (lauft so schnell ihr könnt weg, sonst müsst ihr den Anblick länger ertragen). Adams vollführte Regentänze bei seinen ersten Trainingseinheiten, um den Platz im heimischen Stadion Nuevo Los Carmenes tief und für Gegner unbespielbar zu machen (die andalusische Sonne ließ aber keinen Regen zu). Adams brüllte seinen Spielern im Training Lob um die Ohren: "F***ing brilliant!" "Nearly brilliant!". Und trotzdem: Adams verlor mit dem FC Granada am Ende der Woche daheim gegen Celta Vigo mit 0:3. Grund zur Aufgabe ist das jedoch nicht, optimistisch und kampflustig verkündet Adams direkt im Anschluss daran die kühne Prognose: "Wir versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen." Für Granada wird es wohl vorerst das sechstletzte in der Primera Division sein, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt sieben Punkte. Für Adams wird es aller Voraussicht nach das sechstletzte sein, bevor er sich wieder ganz seiner Tätigkeit bei DDMC widmen kann. Er soll das Portfolio der Firma verbreitern und den Kauf eines belgischen Klubs vorantreiben. Und vielleicht auch den eines englischen, aber das ist noch nicht ganz geklärt.

Anschuldigung des Spieltags: Wenn Mediatoren des Bundesstaats Nevada eingeschaltet werden müssen, dann ist klar: Da war was in Vegas. Auch 2009 soll da was gewesen sein und zwar zwischen Cristiano Ronaldo (damals noch nicht in Bronze gegossen und somit in den Status des anbetungswürdigen Halbgottes erhoben, sondern ein 94-Millionen-Euro-teurer Mensch wie Du und ich) und einer verheirateten Frau Mitte 20, die er in einem Nachtklub kennengelernt haben soll. Einvernehmlich soll es aber nicht gewesen sein, das berichtete jedenfalls der Spiegel nun, acht Jahre später. "Du sprangst von hinten auf mich", schrieb die beteiligte Frau demnach in einem ausführlichen Brief, der einer angeblichen außergerichtlichen Einigung zufolge nie hätte an die Öffentlichkeit gelangen sollen - für die Kompensationssumme von 375.000 Dollar aus dem rechten Münzfach von CR7s Portemonnaie (dem braunen, nicht dem beigen). Jetzt geriet dieser Brief aber eben doch an die Öffentlichkeit und Ronaldos Management ließ umgehend empört ausrichten: "Die Bezichtigung einer Vergewaltigung ist widerlich und beleidigend und darf nicht unbestraft bleiben."

Algo mas? Sportlich ist in Madrid derweil alles wie gehabt. Atletico hat bei seinem Spiel gegen Osasuna wie erwartet zwei Strafstöße vergeben. Diesmal bekamen Yannick Carrasco und Thomas Partey den Ball, um ihn aus elf Metern zu verschießen. Sie befinden sich nun im illustren Kreis von Atletico-Spielern, die das zuletzt machen durften: Gabi, Fernando Torres, Kevin Gameiro und Antoine Griezmann. Real hat sein Spiel in Gijon wie erwartet mit einem Treffer in der Nachspielzeit gewonnen. Diesmal wurde Isco der Ball zugespielt, damit er ihn reinschießen darf. Er befindet sich nun im illustren Kreis von Real-Spielern, die das zuletzt machen durften: Sergio Ramos, Sergio Ramos und Sergio Ramos.