Brasilien: Zweitligist will verurteilten Mörder

SID
Ein brasilianischer Zweitligist sorgt für ein Novum im Fußball
© getty

Die Verpflichtung des wegen Mordes an seiner Ex-Lebensgefährtin zu 22 Jahren Haft verurteilten Torhüters Bruno Fernandes hat dem brasilianischen Zweitligisten Boa Esporte Clube viel Kritik und die Flucht wichtiger Sponsoren eingebrockt.

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Vor der für Dienstag angekündigten Präsentation des 32-Jährigen, der vor der Tat im Juni 2010 auf dem Sprung in die Nationalelf gestanden hatte, lösten am Montag auch wegen einer Protestwelle im Internet nach drei kleineren Unternehmen auch der Hauptsponsor (Grupo Gois&Silva) sowie der Trikotausrüster (Kanxa) die Verträge auf.

Der Klub, dessen Homepage am Sonntag mit Informationen über Gewalt gegen Frauen gehackt worden war, verteidigte in einer offiziellen Stellungnahme seine Entscheidung und gab zu bedenken, dass man einem "Kriminellen, der freigelassen wurde", die Wiedereingliederung in die Gesellschaft gewährleisten müsse. Die Haft von Bruno war am 24. Februar nach bereits verbüßten sechs Jahren und sieben Monaten auf Beschluss des Obersten Bundesgerichtshofes ausgesetzt worden, weil sich die Neuverhandlung über die gesetzlich festgelegten Fristen hinaus verzögert.

Bruno, der 2009 mit CR Flamengo aus Rio de Janeiro die brasilianische Meisterschaft gewonnen hatte, war nach dem mysteriösen Verschwinden des Models Eliza Samudio im Juni 2010 als Auftraggeber der Tat schnell in Verdacht geraten, weil er die Vaterschaft des gemeinsamen Sohnes angeblich vertuschen wollte. Obwohl die Leiche seiner Ex-Freundin bis heute nicht gefunden wurde, war er im März 2013 in erster Instanz zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Einspruch wurde bis heute nicht verhandelt.

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