Wenn Pogba Al Capones Erbe finanziert...

Paul Pogba ist seit diesem Sommer der teuerste Spieler der Welt
© getty
Cookie-Einstellungen

Premier League

von Nino Duit

Immobilie des Spieltags: Verdient man an einem Tag mal so eben rund 23 Millionen Euro, dann kann man sich schon was gönnen. Zum Beispiel die sagenhafte Villa, in der vor ein paar Dekaden einer der berüchtigsten Verbrecher der Menschheitsgeschichte hauste: Al Capone. In dessen einstigem Domizil in Miami gehen künftig wohl Zlatan Ibrahimovic und Paul Pogba ein und aus. Dann nämlich, wenn sie ihr Berater Mino Raiola zur Audienz bittet.

Das italienische Magazin panorama.it berichtete, dass sich Raiola die Al-Capone-Villa gekauft haben soll. Mit sieben Millionen Euro investiert er jedoch nur einen Bruchteil seiner Pogba-Gage in die zukunftsträchtige Immobilien-Anlage. Bleiben also noch finanzielle Mittel für Vorhänge und Lampenschirme.

Allzu viel wird aber wohl nicht mehr zu tun sein: Al Capone wusste bekanntlich, wie es sich leben lässt. Auf einer Seite des Hauses liegt das Biscayne Bay, auf der anderen ein gewaltiger Pool. Bei einer Wohnfläche von über 550 Quadratmetern ist da lediglich die Distanz zwischen den kühlenden Gewässern störend.

Erlebe die Premier League Live und auf Abruf auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Raiola wird sich damit abfinden müssen - sollte er die Villa denn tatsächlich erworben haben. Die Sun traute dem aus Italien stammenden Gerücht nämlich nicht, fragte bei MB America, dem Besitzer der Anlage, nach und bekam ein Dementi. Verwirrend, denn panorama.it schien sogar Vertragsdetails zu kennen: Ob "Raiolas Verbindungen zur Capone-Familie" bekam er die Villa demnach sogar mit Rabatt.

Klar ist nur Eines: Seit dem Transfer von Pogba wissen wir, dass bei Geschäften mit Raiola wochenlanges Dementieren genauso dazugehört wie letztlich das Durchsetzen seines eigenen Willens. Wahrscheinlich bezieht er die Villa einfach etwas später - und kassiert dafür eine dicke Provision. Von wem und warum auch immer.

Transfer des Spieltags: Der Transfermarkt in England ist derzeit bekanntlich etwas überhitzt. Dabei die Übersicht zu bewahren, ist zugegebenermaßen etwas kompliziert. Wird man aber gerade für 30 Millionen Euro verkauft, dann sollte man doch wissen, wo es denn nun hingeht. Christian Benteke scheint sich damit nicht ganz so genau befasst zu haben - Burnley oder Palace, Hauptsache weg aus Liverpool.

Sollte Burnley-Trainer Sean Dyche @chrisbenteke auf Twitter folgen, er wird am Samstag wohl erst etwas verdutzt gewesen sein - und dann von einem neuen Traum-Sturm fantasiert haben. Gerade erst hat Burnley 12,4 Millionen Euro für Stürmer Andre Gray auf den Tisch gelegt und somit einen neuen Rekordtransfer getätigt. Und dann das: "Christian Benteke - Burnley FC & Belgium national team."

Was für eine Wende im Transferpoker um Benteke! Schnappte Burnley Crystal Palace doch tatsächlich im letzten Moment den umworbenen Stürmer weg. Entgeistert die ersten Reaktionen bei Palace, es kursierten unbestätigte Gerüchte über Panik in der Geschäftsstelle. Wenige Minuten zuvor twitterte Benteke noch: "New chapter. New beginning. New family #CPFC #Eagles @CPFC." Dazu streckte er im Palace-Trikot breit grinsend den Daumen nach oben. Alles nur ein billiger Bluff, um die Verantwortungsträger von Burnley unter Druck zu setzen?

Nein, bald gab es Entwarnung. "Oops my bad lol", ließ Benteke jeden, der es mit Palace hält, aufatmen: "Yes I signed for cpfc and not burnley. Sorry for the little mistake the person that manages my Twitter got a little confused." Kann ja mal passieren, die Vereinsfarben von Burnley und Crystal Palace sind ja auch zum Verwechseln ähnlich. Ein bisschen zumindest.

Anything else? Michael Chopra kommt aus der Jugend von Newcastle United, absolvierte einst ein Länderspiel für die englische U21-Nationalmannschaft und kickt derzeit für den indischen Verein Kerala Blasters. All das und noch vieles mehr erfährt man auf seiner englischen Wikipedia-Seite.

Außerdem hat Chopra im Juli 2016 ein Elfmeterschießen gegen ein portugiesisches Escort-Girl mit 1:3 verloren, woraufhin er - statt seine Wettschulden zu bezahlen - als Ballerina verkleidet auf einer Hochlandkuh umhergeritten ist.

Die Frage, ob er dabei eine Bierflasche in der rechten Hand hielt und lautstark "The Wild Rover" schmetterte, blieb jedoch unbeantwortet. Sei es drum. Das kuriose Update des Kapitels "Personal Life" in Chopras Wikipedia-Artikel wurde übrigens von einem Computer der britischen Regierung durchgeführt - und mittlerweile wieder offline genommen.

Möglicherweise besiegte ein britischer Abgeordneter Chopra im Lattenschießen und durfte die interessante Anekdote als Wettgewinn der ganzen Welt mitteilen. Oder es hat sich tatsächlich so zugetragen.