Kastration des ehrlichen Fußballs

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Britannia Stadium: Rasen in einem okayen Zustand
© getty
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Primera Division

von Frank Oschwald

Glückwünsche des Spieltags: Zahlreiche Barca-Fans hielten unter der Woche die Luft an. In großen Lettern war in den großen Sportzeitungen zu lesen, dass Ivan Rakitic nach dem eigenen Aus in der Champions League nun dem Dauerrivalen Real Madrid die Daumen drücke. "Mir würde es gefallen, wenn Real Madrid die Champions League gewinnt", wurde der Kroate in der AS zitiert. Viele Barca-Fans verstanden die Welt nicht mehr. Man kann doch nicht einfach der Ausgeburt des Bösen alles Gute für die Champions League wünschen.

Nun, kurze Zeit später brachte der Kroate höchstpersönlich Licht ins Dunkel des sprachlichen Fauxpas. Via Twitter meldete sich Rakitic zu Wort und lenkte ein. Die AS solle schnell mal ihren Übersetzer tauschen, so der Kroate. Er wünsche sich doch nicht, dass Real die Champions League gewinnt. Die Zeitung hat offenbar seine Aussage offenbar lediglich etwas verdreht. Aus "Ich wünsche meinem Landsmann Luka Modric nur das Beste" wurde mal eben "Ich wünsche mir, dass Real die CL gewinnt". Das klickt dann eben auch besser. Wir gehen noch weiter und übersetzen die glattgebügelten Aussagen von Rakitic: "Real CL-Sieger? Einen Scheiß will ich!"

Tränen des Spieltags: Eigentlich kennen wir Luis Suarez nur als irren Beißer, der dem Gegenspieler bei Bedarf gerne mal an der Schulter nagt. Doch der Spieler hat auch eine andere Seite. Klar, die des Torjägers, aber die war nicht gemeint. Der Barca-Stürmer zeigte sich unter der Woche als sorgender Familienvater. Bei der Pressekonferenz zur Veröffentlichung des neuen Charity-Buches der "Relats Solidaris De L'Esport" lernte er im Rahmen der Veranstaltung ein Kind mit der seltenen PKU-Krankheit, einer Stoffwechselstörung, kennen. Das Schicksal des kleinen Mädchens nahm den Uruguayer jedoch so mit, dass er während der PK in Tränen ausbrach.

"Ich gebe all meine Liebe und Unterstützung, um diese Krankheit zu bekämpfen. Ich kannte sie zuvor nicht, aber sie kennenzulernen, hatte eine große Wirkung auf mich. Ich habe selbst zwei Kinder", erklärte Suarez und heulte los. Er wolle alles dafür tun, dass die Krankheit besiegt werden könne. Beim Spiel gegen Gijon folgte Teil zwei des sorgenden Suarez. Nach seinem ersten Treffer in der 63. Minute lief er zur Bank, bekam dort ein präpariertes Barca-Trikot überreicht und zeigte es in die Kamera. Darauf zu lesen: "Ich unterstütze PKU". Dass mit ihm und Messi zum ersten Mal zwei Barca-Spieler in einer Saison mehr als 40 Tore schießen, ist daneben dann nur eine kleine Randnotiz.

Algo mas? Da ja inzwischen nun wirklich jeder mitbekommen haben wird, dass Diego Simeone einen Ball aufs Spielfeld werfen ließ, widmen wir uns lieber den wirklich wichtigen Dingen des Fußballs: Cristiano Ronaldos Date-Gewohnheiten. Die britische Schauspielerin Gemma Atkinson rückte damit unter der Woche raus. Wer jetzt denkt, der Kollege CR7 sei ein fürchterlicher Draufgänger in Sachen Mädels, hat sich kräftig geschnitten. Vielmehr lässt es der gute Cristiano mehr als ruhig angehen. "Wir sind einfach nur zu mir gegangen, haben ein paar Tassen Tee getrunken und zusammen 'Only Fools And Horses' geschaut", erklärte die Schauspielerin. Während Tee trinken und Film schauen bei vielen als Metapher für wilde Nächte dient, schob Atkinson einen wichtigen Hinweis nach: "Wirklich. Er schien das genossen zu haben."