Auf Sauftour mit dem Spitzenreiter

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Die Jungs von Leicester City hatten am Sonntag einen spaßigen Tag in Kopenhagen
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Kein Spieltag ohne peinliche Posts, feierwütige Funktionäre oder obszöne Wortgefechte! Auch an diesem Wochenende ging es in Europas Top-Ligen mal wieder rund. Während der Überraschungs-Erste aus England seine eigenen Helden-Kräfte feiert, bekommt in Spanien vor allem Real sein Fett weg. Und in Italien? Da steckt Edin Dzekos Seele nun in einem anderen Körper gefangen - und ein Pimmelkopf treibt sein Unwesen.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Gomez des Spieltags: Es ist fraglos ein Heidenspaß, in Rom Fußball zu spielen. Mehr als zehn Radiosender palavern beispielsweise täglich über die Geschicke beider Klubs und der Grat zwischen zügelloser Feierorgie und Armageddon ist bedenklich schmal. Momentan galoppieren mal wieder die vier Jockeys der Apokalypse durch die Hauptstadt, was die Roma-Tifosi zur Platzierung von 50 Kilo Möhren vor dem Trainingshauptquartier veranlasste.

Dazu gesellte sich das Plakat: "Guten Appetit, Angsthasen!" Zur Einschwörung auf die Partie bei Torino traf man sich im Lokal der Familie von Alessandro Florenzi und das Lächeln der Spieler wirkte gezwungen, als die Bedienung in die Runde fragte: "Zum Start vielleicht eine Möhrensuppe?"

Nach dem 1:1 in Turin knöpften sich die Tifosi neben dem grotesk schwachen Antonio Rüdiger insbesondere Edin Dzeko vor. Der Bosnier war bei seiner Ankunft noch euphorisch gefeiert worden und hatte zuletzt vier Partien in Folge getroffen. Am Samstag verpasste er alleine vor dem Keeper die Vorentscheidung und der gelbrote Chor nagelte ihn schon ans Kreuz. "Ich dachte, er wäre Dzeko, ist aber bloß ein verkleideter Doumbia" - "Mittlerweile steckt Dzeko im Körper von Mario Gomez und weiß nicht, wie er da wieder rauskommt".

Being Mario Gomez war in Florenz schon kein Blockbuster. Womöglich findet Dzeko aber bereits am Mittwoch gegen Borisov irgendein Schlupfloch aus dem Mario-Knast. Bis dahin stellte Sportchef Walter Sabatini erst einmal klar: "Auf unserem Speiseplan stehen niemals Möhren." Wäre die wichtigste Frage also geklärt.

Pimmelkopf des Spieltags: Über den stärksten Mittelstürmer mag man geteilter Meinung sein, doch Gonzalo Higuain ist derzeit zweifelsohne eine tickende Zeitbombe vor dem gegnerischen Tor. Napoli verlor in Bologna zwar erstmals nach 18 ungeschlagenen Pflichtspielen (2:3), doch der Argentinier sorgte mit zwei Toren binnen drei Minuten für eine furiose Schlussphase.

Geniale Dribblings und 14 Buden in 15 Ligapartien kommentierte sein Coach Maurizio Sarri so: "Gonzalo ist aktuell der beste Mittelstürmer weltweit. Wenn er nicht demnächst den Goldenen Ball gewinnt, ist er selbst Schuld und ein absoluter Pimmelkopf." So sieht's mal aus.

Und sonst? Die Wettanbieter stehen in Alarmbereitschaft und lassen zwei Quoten drastisch sinken: Für ein 1:0 von Inter oder einen Platzverweis der Mailänder wird man künftig höchstens noch den Gewinn einer Portion Mayo einstreichen. Zum achten Mal in 15 Begegnungen siegte die Internazionale mit dem knappsten aller Resultate und fing sich dabei erneut Gelb-Rot ein.

Trainer Roberto Mancini besaß jedoch eine schlüssige Erklärung: "Manche Spieler gehen nach leichtem Streicheln zu Boden als wären sie von einem Traktor gerammt worden. Die Referees nehmen das dankbar an, denn sie haben sichtlich höhere Glücksgefühle Rot zu zeigen, denn mit einer hübschen Frau auszugehen." Das ist schließlich auch nicht immer eine garantierte Erfolgsnummer.

Inter-Stürmer Mauro Icardi führte nach der Partie seine hübsche Wanda aus und wurde von zwei maskierten Männern und deren Pistole überredet, seine 40.000-Euro-Uhr den Besitzer wechseln zu lassen. Offenbar wissen die Schiedsrichter doch, was sie tun.

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