Strafe wegen "Nicht-Kooperation"?

SID
Franz Beckenbauer muss wohl keine scharfen Sanktionen fürchten
© getty

Franz Beckenbauer muss womöglich keine scharfen Sanktionen durch die Ethikkommission der FIFA fürchten. Nach Angaben des Fachmagazins kicker ist die "Fragebogen-Affäre" um den "Kaiser" von 2014 für die FIFA-Ermittlungskammer der Grund für die Weiterleitung des Falles an die rechtsprechende Kammer zur Entscheidung gewesen. "Im Wesentlichen", zitierte das Blatt am Donnerstag einen Sprecher der Kammer, ginge es "um Nicht-Kooperation".

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Beckenbauer war im Vorjahr von den Ethikern für 90 Tage gesperrt worden. Der 70-Jährige hatte Fragen des damaligen FIFA-Chefermittlers Michael J. Garcia (USA) zu den Vorgängen bei der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar, an der Beckenbauer 2010 als Mitglied der FIFA-Exekutive beteiligt war, zunächst nicht beantwortet.

Der deutsche Weltmeister-Kapitän von 1974 und Weltmeister-Teamchef von 1990 begründete seine Verweigerung seinerzeit damit, dass die Fragen in "Juristen-Englisch" formuliert gewesen seien. Zwei Wochen später wurde seine Suspendierung wieder aufgehoben, nachdem Beckenbauer sich letztlich zur Beantwortung der Fragen bereit erklärt hatte.

Zuletzt war allerdings spekuliert worden, dass die FIFA-Untersuchungen auch Beckenbauers geschäftliche Tätigkeiten und Reisen betroffen haben könnten. Kurz nach dem WM-Zuschlag für Russland hatte der frühere Rekordnationalspieler eine Repräsentanten-Aufgabe für die russische Gaswirtschaft erhalten. In Katar soll Beckenbauer 2009 außerdem versucht haben, die Führung des Wüstenstaates im Sinne des WM-Konkurrenten Australien zu einem Verzicht auf die Kandidatur für 2022 zu bewegen.

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