Abschaffung wieder fraglich

SID
Die Menschenrechtslage in Katar ist weiter angespannt
© getty

Die Hoffnungen auf eine schnelle Verbesserung der Menschenrechts- und Arbeitsbedingungen in Katar haben gut sieben Jahre vor der WM 2022 einen herben Dämpfer erhalten. Entgegen früherer Regierungsversprechen für einschneidende Änderungen des umstrittenen Kafala-Systems bis Jahresende lehnte der einflussreiche "Beratungs-Ausschuss" entsprechende Schritte ab.

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Damit ist zumindest fraglich, ob der öffentlich vorgestellte Zeitplan für Reformen noch eingehalten werden.

Als Begründung für die verweigerte Zustimmung zu den Regierungsankündigungen nannte ein Sprecher des Gremiums, das sogar noch zusätzliche Restriktionen für ausländische Arbeiter vorschlug, laut der Zeitung Al Sharq weiteren Prüfungsbedarf. "Es besteht kein Grund zur Eile", zitierte das Blatt den Aussschuss-Vorsitzenden Mohammed bin Mubarak al-Khulaifi.

Amnesty International (AI) reagierte mit Verwunderung auf die Ablehnung von Reformen und Verschärfung von Vorschriften. "Es ist an der Zeit für Katar, Rechte und Gesetze zu achten.

Die Ergebnisse des Ausschusses gehen in eine vollkommen andere Richtung", sagte AI-Sprecher Mustafa Qadri mit Blick auch auf Planungen für zusätzliche Sanktionen gegen aufmüpfige Arbeiter empört.

Kafala-System in der Kritik

Das Kafala-System steht seit Jahren in der weltweiten Kritik. Unter den Kafala-Regelungen sind ausländische Arbeiter, von denen in den vergangenen Jahren auf Baustellen für die WM-Endrunde Hunderte ihr Leben verloren, weitgehend entrechtet und der Willkür ihrer Arbeitgeber und der nationalen Behörden ihrer Wahlheimat ausgesetzt.

Der Weltverband FIFA hat im Zuge der Forderungen nach einem Entzug der WM-Gastgeberrolle für Katar mehrfach auf Zusicherungen von Verbesserungen der Menschenrechte und der Arbeitsbedinungen in dem Wüstenstaat hingewiesen.

Anlass für spürbar mehr Druck auf ihren WM-Partner für Verbesserungen und mehr Schutz von ausländischen Arbeitern hat die FIFA bislang nicht gesehen.

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