Aus! Paraguay bleibt Brasilien-Albtraum

Von SPOX
Paraguay hat wie schon 2011 Brasilien im Elfmeterschießen bezwungen
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Bolivien - Peru 1:3 (0:2)

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Guerrero (20., 23., 74.), 1:3 Moreno (84., FE)

In der Vorrunde geizte Peru mit Toren, zwei Stück reichten, um als Gruppenzweiter ins Viertelfinale einzuziehen. Dort wartete mit Bolivien sicherlich der angenehmste Gegner, auch die Bolivianer hatten in der Vorrunde nur drei Treffer erzielt, dafür sieben kassiert.

Gegen Boliviens anfällige Defensive platzte dann auch der Knoten bei Peru - vor allem Paolo Guerrero erlebte einen traumhaften Abend. Alle drei Tore erzielte der ehemalige Bundesligastürmer des FC Bayern und des HSV.

Zuerst setzte er sich nach einer Flanke von Juan Vargas im Luftduell mit Cristhian Coimbra durch und wuchtete den Ball aus sechs Metern per Kopf ins rechte Eck. Nur drei Minuten später schloss er einen klasse gespielten und blitzschnellen Konter eiskalt aus zehn Metern ab - erleichtert wurde ihm der Abschluss durch das Ausrutschen von Boliviens Torhüter Romel Quinonez beim Herauslaufen. Noch in der ersten Halbzeit setzte Schalkes Jefferson Farfan einen Freistoß an die Latte.

Die Entscheidung leitete dann ein kapitaler Fehlpass des Bolivianers Danny Bejarano ein. 30 Meter vor dem eigenen Tor spielte er den Ball direkt in die Füße von Guerrero. Der ließ Quinonez im Eins-gegen-eins erneut keine Chance und schob rechts unten ein. Das 1:3 für Bolivien durch einen verwandelten Elfmeter des ehemaligen Werder-Stürmers Marcelo Moreno fiel zu spät.

Guerrero schob sich mit seinen Treffern 22, 23, 24 für Peru auf Platz zwei der ewigen Torschützenliste, vor ihm liegt nur noch der legendäre Teofilo Cubillas (26). Peru steht zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale der Copa, trifft dort auf Gastgeber Chile und darf weiter vom ersten Finale sowie vom ersten Titel seit 1975 träumen.

Chile - Uruguay 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Isla (82.)

Gelb-Rote Karten: Cavani (63./Uruguay), Fucile (88./Uruguay)

Es war wie eine Explosion, als Mauricio Isla das vollgepackte, bis in die Haarspitzen gespannte Nacional-Stadion endlich erlöste: Uru-Keeper Fernando Muslera faustete eine Flanke nur bis zur Strafraumgrenze raus, Jorge Valdivia legte quer und aus 15 Metern knallte Isla die Kugel ins Eck (82.). Uruguay, das nach Edinson Cavanis Gelb-Roter Karte ohnehin schon in Unterzahl agierte, sollte sich davon nicht mehr erholen, zumal wenig später der zweite Platzverweis folgte: Der bereits mit Gelb vorbelastete Jorge Fucile senste an der Seitenlinie Alexis Sanchez um und flog vom Platz (88.).

Das heftige Tackling reihte sich in die ruppige, über weite Strecken wenig ansehnliche Partie ein. Uruguay beschränkte sich nach aggressivem Pressing zu Beginn auf die Defensive, Chile verzeichnete 80 Prozent Ballbesitz. Entsprechend fand das Spiel fast ausschließlich in der Hälfte des Titelverteidigers statt, doch Chile schaffte es kaum, sich klare Chancen zu erspielen. Stattdessen entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit vielen Fouls und unschönen Szenen auf beiden Seiten - und dem ersten Negativhighlight nach einer guten Stunde.

Cavanis Platzverweis, den Gegenspieler Gonzalo Jara nach einer flüchtigen Berührung durch theatralisches zu Boden gehen provozierte, kommentierte Uruguays Trainer Oscar Tabarez, der seinerseits später auf die Tribüne geschickt wurde, nach dem Spiel: "Es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Ich habe die Wiederholungen und die Bilder gesehen, da liegt die Wahrheit." Für den PSG-Mann war es das bittere Ende eines Spiels, in dem er wohl nie hätte auflaufen sollen: Cavani hatte am Vortag erfahren, dass sein Vater wegen eines Autounfalls mit Todesfolge festgenommen worden war.

In Unterzahl agierte Uruguay noch defensiver und so schien der Treffer eine Frage der Zeit - bis Isla schließlich zuschlug. In der Schlussphase brannten bei den Gästen dann endgültig die Sicherungen durch, nach dem Platzverweis gegen Fucile folgten minutenlange Diskussionen, Handgemenge und Rudelbildungen. "Es ist immer das Gleiche mit Uruguay. Sie wollen streiten, sie wollen diskutieren", monierte Sanchez und fügte hinzu: "Wir haben hart gekämpft und haben den Fans zu danken." Für La Roja geht es im Halbfinale gegen Peru.

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Der Spielplan im Überblick

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