Pizarro! Hochspannung in Gruppe C

Von SPOX
Claudio Pizarro sorgte mit seinem Tor für Hochspannung in der Brasilien-Gruppe
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Gruppe C

Brasilien - Kolumbien 0:1 (0:1)

Tor: Murillo (36.)

Rote Karte: Neymar (90./Brasilien), Bacca (90./Kolumbien)

Der unrühmliche Höhepunkt ereignete sich nach der Partie: Kolumbiens Siegtorschütze Jeison Murillo sagte nach dem Schlusspfiff einige Worte in Neymars Richtung, der zuvor Pablo Armero den Ball in den Rücken geschossen hatte. Der Stürmer vom FC Barcelona ließ sich zu einer versuchten Kopfnuss hinreißen, prompt kam von hinten Carlos Bacca angerannt und schubste Neymar weg. Beide sahen direkt Rot. Wegen seiner zweiten Gelben Karte hätte Neymar das letzte Gruppenspiel gegen Venezuela ohnehin verpasst, eine Sperre für eine Tätlichkeit könnte jetzt aber auch das Viertelfinale einschließen.

Mit einem deutlich sichereren Ansatz hatte Brasilien zuvor versucht, das Spiel in den Griff zu bekommen. Kolumbien konnte so frühzeitig die Initiative ergreifen und erspielte sich mehrere Chancen, vor allem über Juan Cuadrado und James Rodriguez fuhren die Kolumbianer immer wieder gefährliche Angriffe und belohnte sich schließlich selbst: Die Brasilianer bekamen Cuadrados Freistoß nicht aus dem Strafraum und Murillo knallte die Kugel aus zehn Metern humorlos flach ins Eck (36.).

Kolumbien hatte auch in der Folge weiter seine Chancen, während Brasilien ideenlos auftrat und sich zu stark auf Einzelaktionen von Neymar verließ. Der Offensivmann musste allerdings viel einstecken und stand umgekehrt schon vor dem Schlusspfiff kurz vor der Gelb-Roten Karte. Die große Chance zum Ausgleich ließ aber Roberto Firmino liegen: Nach einem Ballverlust der Kolumbianer im eigenen Strafraum stand nur noch ein Abwehrspieler auf der Linie, doch der Hoffenheimer schoss aus zwölf Metern drüber (57.).

So verteidigte Kolumbien seinen knappen, aber nicht unverdienten Vorsprung und sicherte sich seinen ersten Sieg über Brasilien seit der Copa 1991. Beide Teams haben jetzt nach zwei Spielen drei Punkte auf dem Konto, am Donnerstagabend könnte Venezuela mit einem Sieg über Peru mit dann sechs Punkten davonziehen.

Peru - Venezuela 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Pizarro (72.)

Rote Karte: Amorebieta (29./Venezuela)

Ein extrem harter Platzverweis hat Venezuela womöglich den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale gekostet: In der 29. Minute foulte Fernando Amorebieta an der Seitenlinie Paolo Guerrero, der Ex-Bundesliga-Stürmer ging zu Boden. Als Amorebieta dann über ihn sprang, erwischte er den Peruaner leicht am Knie - was Schiedsrichter Raul Orosco offenbar als Absicht wertete und ihn mit glatt Rot vom Platz stellte.

So erspielte sich Peru nach der anfangs ausgeglichenen Partie, mit eher leichten Vorteilen für Venezuela, spätestens nach der Pause zunehmend ein Chancenplus. Guerrero sowie Juan Vargas ließen gute Möglichkeiten liegen, bis schließlich Routinier Claudio Pizarro sein Team erlöste: Nach einer schnellen Kombination über drei Stationen kam Pizarro aus sechs Metern frei zum Abschluss und knallte die Kugel über die Unterkante der Latte zum Siegtreffer ins Netz (72.).

In der Folge ließ Peru nichts mehr zu und so bietet die Gruppe C vor dem letzten Spieltag eine extrem spannende Ausgangslage: Brasilien, Peru, Kolumbien und Venezuela haben je drei Punkte und alle ein ausgeglichenes Torverhältnis. Am Sonntag treffen dann Kolumbien und Peru sowie Brasilien und Venezuela aufeinander.

Gruppe A: Chile, Ecuador, Mexiko und Bolivien

Gruppe B: Uruguay, Jamaika Argentinien und Paraguay

Gruppe C: Kolumbien, Venezuela, Brasilien und Peru

Der Spielplan im Überblick

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