Katar-Insider packt aus

Von Adrian Franke
FIFA-Vizepräsident Issa Hayatou (r.) soll umgerechnet 1,33 Millionen Euro erhalten haben
© getty

Als Pressechefin des WM-Bewerbungskomitees von Katar war Phaedra Almajid bei diversen Verhandlungen dabei, jetzt packte sie öffentlich aus. Almajid sprach über die schon lange kolportierten Bestechungsvorwürfe, die es rund um die WM-Bewerbung 2022 gegeben hat und erhob so schwere Vorwürfe gegen den Verband des Wüstenstaates sowie gegen den Weltverband FIFA.

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In der ARD-Dokumentation "Der verkaufte Fußball" berichtete Almajid, dass FIFA-Vizepräsident Issa Hayatou aus Kamerun sowie Jaques Anouma von der Elfenbeinküste und der bereits suspendierte Amos Adamu (Nigeria) umgerechnet je 1,33 Millionen Euro erhalten haben, damit sie ihre Stimme bei der WM-Vergabe 2022 Katar und nicht den Gegenkandidaten USA, Australien, Japan oder Südkorea geben.

Besonders brisant ist die Geschichte, da Almajid laut eigener Aussage bei den Gesprächen dabei war: "Es war bizarr. Es scheint einfach zu sein, jemanden zu bestechen." Demnach wurden den drei Verantwortlichen zunächst je rund 900.000 Euro geboten, weil sie aber noch nicht zufrieden waren, wurde das Angebot schlicht erhöht, bis sie zustimmten.

Almajids zweiter Versuch

FIFA-Präsident Sepp Blatter reagierte stark verärgert, als er vom ARD-Team darauf angesprochen wurde, Anouma sagte das Interview mit dem deutschen Sender ab, nachdem er erfahren hatte, worum es ging. Almajid hatte schon einmal öffentlich die Korruption der FIFA angeprangert, weil sie aber bedroht worden sei, habe sie die Behauptungen widerrufen.

Am 29. Mai findet die Wahl des FIFA-Präsidenten statt, neben dem haushohen Favoriten Blatter stehen Luis Figo, der Niederländer Michael van Praag und der jordanische Prinz Ali bin Al-Hussein zur Wahl. Kaum jemand hat aber ernsthafte Zweifel daran, dass sich Blatter, der eigentlich angekündigt hatte, nicht mehr zur Wahl anzutreten, einmal mehr durchsetzen wird.

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