Wenn John J. Rambo zu dir spricht

Von SPOX
Brachte den Goodison Park zum Beben: Sly
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Sylvester Stallone mimt in England den Pausenclown. In Italien feiern zwei Deutsche eine Party, der Prinz hadert noch mit dem Spektaktel-Fußball Inters und Ronaldo ehrt Cantona. Die Blitzlichter aus Europa.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Schland des Spieltags: Wie üblich nehmen sich die Deutschen auch in diesem Jahr im Januar mal eine Auszeit von Italien. Keine Studienräte, die in Florenz zunächst vor dem Dom ihr Wissen deponieren, um nach reichlich Chianti später aus der Trattoria zu stolpern. Auch in Rom, Verona oder Venedig jagt kein "Boah" der Touristen über die Piazze. Deutschlandfreie Zone also? Von wegen. Die drei M's zelebrierten in den letzten fünf Tagen eine akkurate Schlandpartie. Mario Gomez netzte in zwei Partien zwischen Pokal und Liga am Mittwoch und Sonntag drei Mal, Miro Klose zwang Samstagabend per Assist und Tor den AC Milan in die Knie (was momentan womöglich auch dem VfL Bochum mühelos gelingen würde) und zwischendurch gab sich die Merkel Angie Donnerstag und Freitag ein posaunendes Stelldichein in Florenz bei Premier Matteo Renzi. Bloß dem Prinzen war nicht nach Feiern zumute. Lukas Podolski beteiligte sich mit einer mittelmäßigen Leistung an Inters komatösem Tempo und verlor daheim 0:1 gegen Torino. Doch Mailand und Fußballkarneval gehören aktuell freilich so sehr zusammen wie Carsten Ramelow und Fallrückzieher.

Hulk Hogan des Spieltags: Wenn schon keine Klasse, dann wenigstens ran an die Kehle. Dachte sich Philippe Mexes im römischen Stadio Olimpico. "Schaum vor dem Mund" hatte Milan-Coach Filippo Inzaghi bei seinen Milan-Profis gegen Lazio angekündigt und der Franzose hielt Wort. Stefano Mauri flüsterte Mexes in der Nachspielzeit einige Humoresken ins Ohr, worauf Psycho Philippe sich beim Lazio-Capitano erkenntlich zeigte. In bester Wrestling-Manier versetzte er Mauri einen von hinten eingesprungenen Armbeugen-Kehlkopf-Drucktest gefolgt von Schlag- und Treteinlage. Der standfeste Mauri war allerdings nicht auf die Bretter zu bekommen. Wenn selbst Tätlichkeiten nicht mehr zum gewünschten Ergebnis führen, dann wird's wirklich eng.

Fußballerisch klappt es ja längst nicht mehr. Den schlechtesten Start ins Kalenderjahr seit 1941 (ein Punkt aus vier Partien) zementierte das rotschwarze Gespenst mit ganzen zwei Torschüssen. Neben dem orientierungslosen Neuzugang Alex in der Innenverteidigung stachen auf der linken Seite die Transfers Pablo Armero und Marco van Ginkel durch Beweglichkeit einer Leitplanke hervor. Tränen der Nostalgie schossen beim Gedanken in die Augen, dass vor fast genau 30 Jahren ein gewisser Paolo Maldini im Milan-Dress debütiert hatte. Doch Kopf hoch, schließlich kündigte Silvio Berlusconi an Neujahr an, der AC würde ohne Frage zum besten italienischen Team 2015 avancieren. Könnte noch klappen.

Und sonst? Zum dritten Mal in weniger als zwei Monaten erlebte Italien Wembley - am Sonntagnachmittag nun in Genua. Ein Schuss von Palermos Michel Morganella prallte von der Latte deutlich hinter die Linie und hätte das 2:1 bei Sampdoria bedeutet. Eigentlich. Denn der gut positionierte Torrichter entschied auf: kein Treffer. Dafür zeigte sich der Hauptreferee ungemein aufmerksam und schickte Torwarttrainer, Co-Trainer, Fitness-Coach und Physiotherapeuten der Sizilianer wegen Protestierens auf die Tribüne. Morganella platzte anschließend der Kragen: "45 Schiedsrichter auf dem Platz und alle blind. Eine Schande." Es ist vielleicht von Vorteil, dass die Serie A ab der kommenden Saison das Geld für 41 der 45 Referees einspart und in Technologie investieren wird.

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