Auf und davon

Von Bob Hemmen
Ivan Rakitic, Marko Arnautovic, Aymen Abdennour und Marcus Berg setzten sich im Ausland durch
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Thomas Broich (Brisbane Roar): Nachdem Thomas Broich beim 1. FC Nürnberg kaum noch zu Einsätzen kam, wagte der Mittelfeldspieler 2010 einen großen Schritt und wechselte nach Australien zu Brisbane Roar.

Down Under feierte der ehemalige U-21-Nationalspieler drei Meisterschaften und wurde viermal zum besten Spieler der Saison gewählt. In Australien genießt Broich mittlerweile Kult-Status, die Australier erkoren ihn zum Fußballer des Jahrzehnts.

"Ich fühle mich so happy wie nie zuvor - privat und sportlich. Das Leben hier ist ein Traum, es fühlt sich an wie jeden Tag Urlaub", sagte Broich im SPOX-Interview. Die Begeisterung für Fußball in Australien stieg in den letzten Jahren dank Broich enorm.

Im Kinofilm "Tom meets Zizou - Kein Sommermärchen" wurde die spektakuläre Karriere des 33-Jährigen dem Publikum präsentiert. In der aktuellen Spielzeit verpatzte Brisbane Roar den Saisonstart. Dennoch stellte sich das Abenteuer für den 33-Jährigen als richtige Entscheidung heraus.

Paolo Guerrero (Corinthians): In der Bundesliga galt der Peruaner lange als großes Talent und deutete mehrfach sein Potenzial an. Nachdem sich der Peruaner sowohl bei den Bayern als auch beim Hamburger SV aufgrund von Verletzungen nie richtig durchsetzen konnte, wechselte Paolo Guerrero nach Brasilien zu Corinthians Sao Paolo. Durch den Siegtreffer des 30-Jährigen im Halbfinale der Klub-Weltmeisterschaft 2012 gegen Al Ahly Kairo erreichten die Brasilianer das Finale gegen Chelsea.

Auch im Endspiel machte der Stürmer auf sich aufmerksam: Guerrero erzielte ein Kopfballtor und brachte seiner Mannschaft den "Vereinsweltmeister"-Titel ein. In der aktuellen Saison erzielte der Torjäger bereits zehn Treffer und bereitete sechs weitere vor. Der ehemalige Rüpel-Stürmer wurde bei seinem neuen Arbeitgeber ruhiger und wird in der Fußball-Nation gefeiert.

Obwohl die Trennung zwischen Guerrero und dem HSV nicht optimal verlief, empfahl er dem Hamburger Neuzugang Cleber, in die Bundesliga zu wechseln. Die Rückkehr nach Südamerika lohnte sich für den Peruaner.

Robert Mak (PAOK Saloniki): Robert Mak hatte in vier Jahren beim 1. FC Nürnberg mit disziplinären Problemen zu kämpfen. Obwohl der Slowake teilweise mit guten Auftritten zu überzeugen wusste, wurde er mehrfach suspendiert.

Im Juli 2014 wechselte Mak für 400.000 Euro zu PAOK Saloniki. Bei den Griechen erkämpfte sich der Rechtsaußen einen Stammplatz und gehört zu den wichtigsten Leistungsträgern der Mannschaft. Vor seiner Verletzung stand Mak acht Mal in der Startelf, erzielte fünf Treffer und bereitete weitere vier Tore vor.

Der slowakische Nationalspieler nutzte den Sprung in eine schwächere Liga, um auf sich aufmerksam zu machen. Bei Saloniki genießt Mak das Vertrauen des Trainers und konzentriert sich auf den Fußball. Das Potenzial des Rechtsaußen ist unumstritten und falls Mak konstant auftrumpfen kann, stünde einem erneuten Wechsel zu einem größeren Verein nichts im Wege.

Steven Pienaar (FC Everton): 2006 kam Steven Pienaar von Ajax Amsterdam zu Borussia Dortmund. Bei den Borussen sollte der Südafrikaner den abgewanderten Tomas Rosicky ersetzen, doch Pienaar konnte in der Bundesliga nicht überzeugen.

Nach einem Jahr wechselte der Mittelfeldspieler zum FC Everton und entwickelte sich umgehend zum Stammspieler. Vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land wurde Pienaar zu Südafrikas Fußballer des Jahres gewählt. Im gleichen Jahr scheiterte Everton im FA-Cup-Finale gegen Chelsea.

2011 sicherte sich Tottenham Hotspur für 3,6 Millionen Euro die Dienste Pienaars. Das ehemalige Supertalent aus der Ajax-Schule spielte zwar eine starke Rückrunde bei den Spurs, dennoch entschied sich der damalige Tottenham-Trainer Harry Redknapp, den Spielmacher zu verkaufen.

Everton holte Pienaar 2012 für 5,75 Millionen Euro zurück in den Goodison Park. Bei den Toffees stellte der Offensivmann seine Klasse erneut zur Schau.

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