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Primera Division

Von Frank Oschwald

Schildchen des Spieltags: Als Fan von Atletico hat man meistens kein einfaches Leben. In der Regel steht man im kilometerlangen Schatten von Real und Barca. Im Ansehen. In der Tabelle. Und überhaupt. Klar, dass es für die Colchoneros da eine besondere Genugtuung im letzten Sommer war, als man den Meisterpott gen Himmel reckte. Und auch in der neuen Saison sollten bei sämtlichen Ehrungen weiter die Trophäen ins Vicente Calderon wandern. Denkste! Bei der alljährlichen Gala der Liga, bei der die besten Akteure der letzten Saison ausgezeichnet werden, ging das Team vom Rio Manzanares nahezu komplett leer aus.

Bester Spieler, bester Keeper, bester Verteidiger, bester Angreifer...in allen 12 Spieler-Kategorien gab's nichts zu holen für Atletico. Lediglich Diego Simeone wurde als bester Trainer der Saison ausgezeichnet. Dennoch für die Fans der Rojiblancos auch wegen des etwas gewöhnungsbedürftigen Abstimmungsverfahren eine Auszeichnung so nachvollziehbar wie molekulare Quantendynamik. Also bastelten die Fans zum Heimspiel gegen Cordoba ein kleines Hinweisschildchen für die Ligaverantwortlichen. "LFP, es grüßt der Meister", war darauf zu lesen.

Kids des Spieltags: Großer Star der oben angesprochenen Gala war, wie soll es anders sein, ein gewisser Portugiese. Dieser durfte am Mikro gleich dreimal Mama, Papa und Freundin grüßen. Kein Wunder, dass am Wochenende beim Spiel gegen Granada nach dem Spiel ein kleiner CR7-Fan auf das Spielfeld rannte, um diesen wie ein Irrer zu umarmen. Selbst als die Security hinzu kam, dachte der kleine Knirps gar nicht daran loszulassen. Erst mit etwas roher Gewalt schweißten die Männer in Gelb den Fan von Ronaldo weg. Alles verständlich. Ist ja auch ein geiler Typ (siehe Diashow).

Luka Modrics Sohnemann sieht das etwas anders. Bei der Gala traf der 4-Jährige an der Seite seines Papas den großen Star. Statt die Klammertaktik des Jungen aus Granada zu wählen, tippte Modric Jr. viel lieber auf dem Smartphone herum und würdigte dem Portugiesen keines Blickes. Selbst als dieser den Kleinen wie eine Oma in die Backe zwickte, war der Sohnemann von Modric weiter in der Smartphone-Welt. Modric, ganz der besorgte Vater, versuchte zu schlichten. "Er ist ein wenig schüchtern", so der Kroate. Oder er hatte halt auch einfach keinen Bock auf Smalltalk.

Algo mas? Was wurde Toni Kroos in Deutschland nicht immer von gewissen Kritikern verspottet. Durch ihn würde das Spiel langsam werden, ein ewiger Ball-hin-und-her-Schieber sei er und bei den spektakulären Königlichen aus Madrid reiße er mit seinem langweiligen Spiel schon gleich gar nichts. Jetzt, einige Monate später, sieht die Welt im Hause Kroos schon ganz anders aus. Von den Medien wird er an der Seite von Modric als neuer Xabi Alonso gefeiert. Vor allem an den Pässen des Deutschen haben die Spanier einen Narren gefressen. So viele tolle, einfache und gezielte Pässe schlage er, meinen die Medien. Grund genug, dem deutschen Passroboter eine eigene Statistikseite zu widmen. Von seinen 1032 Pässen seien nur 63 nicht an den Mann gekommen. Doch damit nicht genug der kroosschen Verehrung. Eine Grafik zeigt dem User die Richtung und die Länge jedes einzelnen Kroos-Passes in dieser Saison. Inwiefern das einen Mehrwert bringt, weiß man nicht ganz. Aber darum geht es ja um Himmels willen auch gar nicht.

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