Gremio aus Pokal ausgeschlossen

SID
Luiz Felipe Scolari kann mit seiner Mannschaft im Pokal nur noch zuschauen
© getty

Drakonische Strafe wegen rassistischer Fan-Anfeindungen: Brasiliens Spitzenklub Gremio Porto Alegre um den ehemaligen Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari wurde wegen fremdenfeindlicher Sprechchöre beim Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Santos (0:2) am vergangenen Donnerstag aus dem nationalen Pokalwettbewerb ausgeschlossen.

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FIFA-Präsident Joseph S. Blatter begrüßte die Entscheidung des brasilianischen Verbandes: "Ich habe schon immer gesagt, dass der Fußball härter gegen Rassismus vorgehen muss. Brasilien hat das richtige Zeichen gesetzt", schrieb der Chef des Weltverbandes bei Twitter.

Zudem wurde der Klub des ehemaligen Bundesliga-Profis Zé Roberto (Bayer Leverkusen, Bayern München und Hamburger SV) von der Disziplinar-Kommission des Obersten Sportgerichtes STJD zu einer Geldstrafe in Höhe von rund 17.000 Euro verurteilt. Tabellenführer Bayer Leverkusen hatte im Sommer Linksverteidiger Wendell (21) von Gremio verpflichtet.

Gremio-Anhänger hatten insbesondere den dunkelhäutigen Santos-Torhüter Aranha rassistisch beleidigt. Das für Mittwochabend angesetzte Rückspiel fand nicht statt. "Ich habe versucht, es auszuhalten. Aber als dann die Affengeräusche dazukamen, konnte ich nicht mehr", sagte Aranha.

Anzeige und Stadionverbot

Der Klub hat jedoch bereits Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt. Die von Fernsehkameras gefilmten und anschließend von der Polizei ermittelten Fans erhielten ein zweijähriges Stadionverbot. Zudem droht ihnen eine zivilrechtliche Strafverfolgung, Aranha hatte unmittelbar nach dem Spiel Anzeige erstattet.

Schiedsrichter Wilton Pereira Sampaio hatte die Vorkommnisse trotz der Hinweise von Aranha nicht im Spielbericht vermerkt, er wurde daraufhin mit einer Sperre von 90 Tagen belegt.

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