"Fußball-Epos a la Ben Hur"

Von SPOX
Und er so: "Roaaaaaar"
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Fettsack des Spieltags: Noch im Sommer hätten sich einige Anhänger des königlichen Fanlagers beim Gedanken an Luis Suarez im Real-Trikot vor Freude in die Hosen gepieselt. Jetzt, nachdem der Stürmer seinen ersten Auftritt im Barca-Trikot hatte, verwandelte dieser sich vom Wunschstürmer Nummer eins in das größte Angriffsziel der Hauptstadt-Medien. Ein sozialer Nichtschwimmer sei er ja schon immer gewesen, doch nun ist er auch noch fett geworden, so die einhellige Meinung. Dies sei laut einigen Real-Fans darauf zurückzuführen, dass er nach seiner Knabberattacke bei der WM jetzt einen ganzen Gegenspieler verspeist hat. Handfeste Beweise bleiben die Königlichen allerdings schuldig.

Im katalanischen Lager hat man für die vermeintlichen Gewichtsprobleme von Suarez nur ein müdes Lächeln übrig. "Suarez soll fett sein? Er ist von Haus aus ein wuchtiger Spieler. Aber er hat sein Optimalgewicht und ist bereit zu spielen", sagte Barca-Coach Enrique auf der Pressekonferenz. "Aber wenn ihr wollt, können wir ihm gerne zum Fettabsaugen schicken. Aber ich glaube, dass er das nicht nötig hat." Neue Nahrung (höhö) bekam das Gerücht nach dem 0:0 gegen Malaga. Eine Zeitung veröffentlichte die Essensbestellung der Barca-Kicker. Dass Suarez mit einer Schinkenpizza, Sushi und Bananen recht zünftig bestellte, kann trotzdem nur eine Randnotiz sein und wird überschattet von der doch wirren Essenskombination von Marc-Andre ter Stegen und Sergi Roberto. Für die beiden gab es rohen Fisch mit einem Nutella-Sandwich. Guten Appetit.

Flugzeug des Spieltags: Vor allem in Madrid geht den Fans doch langsam die Düse. Mit irgendwelchen kuriosen Aktionen versuchen irgendwelche irren Briten doch immer wieder, Cristiano Ronaldo auf die Insel zu locken. Vor allem die Frequenzsteigerung dieser Aktionen lässt die Real-Anhänger schlucken. Diese Inselstrampler können doch nicht den inzwischen zum königlichen Interieur gehörenden Ronaldo nach England lotsen. Vor allem die Gruppe "United Reel" hat es sich nach dem katastrophalen Fehlstart der Red Devils zur Aufgabe gemacht, den Portugiesen wieder nach Manchester zu holen. Wäre diese Fangruppe eine Person, sie wäre vier Jahre alt, würde im Sekundentakt beleidigt mit einem Fuß ständig in den Boden stampfen und schreien: "Ich will aber!!".

Weiter überzeugt von der Rückholaktion gründeten die Anhänger flugs einen Twitter-Account, fragten um Unterstützung und bastelten dann ein riesiges Banner auf dem geschrieben stand: "Come home, Ronaldo - United reel". Genau jene Nachricht knotete man hinten an eine kleine Einpropeller Maschine und kreiste damit über das Estadio el Madrigal. Die Nachricht kam sogar beim Adressaten an. Die Kameras zeichneten eine Szene auf, in der der Portugiese zweimal kurz gen Himmel schaute und die Mitteilung so emotionslos entgegen nahm. "United reel" war dennoch happy mit der Resonanz auf das Banner. Und kurz nach der Aktion stellte man über den hauseigenen Twitter-Account sogar noch klar, wer denn die Maschine überhaupt gesteuert hat.

Algo mas? Vor einem Jahr verließ Leo Baptistao Rayo Vallecano, um bei Atletico den großen Durchbruch zu schaffen. Für sieben Millionen. Eine Menge Holz für einen damals noch recht unbekannten Spieler. Doch sowohl beim Meister als auch bei seiner Leihe zu Real Betis wollte es nicht so wirklich klappen. Bei beiden Teams machte er annähernd kein Spiel über 90 Minuten, die Pflichtspieltore des Stürmers konnte man an einer Hand abzählen. Deshalb klopfte im Sommer Rayo erneut bei Atletico an und fragte höflich nach einer möglichen - zumindest temporären - Rückkehr des verlorenen Sohns. Seit Saisonbeginn trägt der Stürmer nun wieder den Blitz auf der Brust. Und in den letzten beiden Spielen, die Rayo 2:1 und 2:0 gewann, erzielte Leo alle vier Tore. Hach, Fußball, du herrlicher Sport...

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