Müh und seine Metaphern

Von SPOX
Jose Mourinho führt mit Chelsea die Tabelle der Premier League an
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Der Wechsel des Spieltags: Kurioses ereignete sich in der Partie Osasuna gegen Getafe. Zugegeben, nicht gerade ein Straßenfeger oder Quotenbringer im Fernsehen. Und generell auch kein Versprechen für höchst ästhetischen Fußball. Aber den muss man ja auch nicht zeigen, wenn man andere Dinge zu bieten hat.

Zwischen der 40. und 45. Minute mussten beide Teams jeweils zwei Auswechslungen tätigen und das nicht, weil es sportlich nicht lief. Nein. Vier Spieler verletzten sich in den fünf Minuten vor der Pause.

Den Anfang machte beim Madrider Vorstadtklub die Ex-VfB-Stürmerikone Ciprian Marcia in der 40. Minute. Nur eine Minute später ging bei Osasuna-Oldie Paxi Punal rein gar nichts mehr. Eine Minute vor der Pause konnte Getafes Rafa nicht mehr bis zum Halbzeitpfiff warten und um die ganze Sache dann noch rund abzuschließen, ging Miguel de las Cuevas in der 45. angeschlagen vom Feld.

Für die zweite Hälfte schwante beiden Trainer schon Böses. Doch Glück gehabt. Sowohl Luis Garcia als auch Javi Gracia mussten nur noch einmal wechseln. Und das nicht mal verletzungsbedingt. Cejudo und Michel verließen den Platz tatsächlich aus Leistungsgründen.

Die gute Nachricht zum Schluss: Beide Teams konnten die Partie mit elf Spielern beenden. Achja, Osasuna gewann mit 2:0. Für die Entscheidung sorgte, na klar, ein Einwechselspieler. Roberto Torres traf in der 88. Minute zum Endstand.

Spanische Verhältnisse des Spieltags: Von wegen! Endlich hat es mal wieder ein Klub geschafft in die Phalanx der Big Two einzubrechen. Atletico ärgert Barca und Real schon die ganze Saison und trieb den Spaß in der letzten Woche sogar auf die Spitze, als man sich eiskalt die Tabellenführung schnappte. In Spanien und in ganz Europa waren die Feierlichkeiten groß. Selbst in Villabajo wurde gefeiert.

Das war dann wohl zu viel Druck auf dem Simeone-Team. Unter der Woche gab's gegen die Königlichen im Pokal ein sattes 0:3 und am Wochenende in La Liga legte man einen blutleeren Auftritt in Almeria hin. Tabellenführung futsch.
Aber gegen den Underdog war natürlich nicht das schwache Spiel der eigenen Truppe Schuld, Atleticos Tiago witterte Verschwörung auf höchster Ebene. "Ich bemerkte seltsame Dinge. Aber ich will nicht viel über den Schiedsrichter sprechen, das könnte schief gehen. Aber ich habe das Gefühl, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht - und das schon seit Jahren", erklärte der Mittelfeldspieler nach dem 0:2.

Davon auszugehen, dass Real und Barca die Liga seit Jahren nur beherrschen, weil sie von den Schiedsrichtern und dem spanischen Fiskus bevorzugt behandelt werden, würde jetzt doch ein wenig zu weit gehen. Immerhin haben sie sich vor der Saison auch gut verstärkt. Bei den Transfers von Gareth Bale (Real) und Neymar (Barca) gab es ja auch kaum Nebengeräusche. Soll sich Tiago doch mal bei Sandro Rosell erkundigen. Es geht alles mit rechten Dingen zu. Wirklich alles. Immer.

Und sonst? Bevor es untergeht: Leo Messi hat mal wieder einen Rekord aufgestellt. La Pulga ist der einzige Spieler in Spanien, der für nur einen Klub 334 Tore erzielt hat. Am Sonntag traf er bei der Wasserschlacht in Sevilla doppelt.

Der Grund dafür war wohl der angekratzte Stolz des Argentiniers, wenn es nach Martino geht: "Diejenigen, die etwas Negatives über ihn sagen, müssen erkennen, dass sie damit seinen Stolz verletzen. Und wenn man so etwas mit dem besten Fußballer der Welt tut, dann geschieht das, was wir heute gesehen haben."

Also liebe Barca-Gegner: Dem Leo immer schön Honig ums Maul schmieren, dann schießt er auch keine zwei Buden gegen euch. Sondern vier. Auch blöd.

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