Trainer warnt vor "Zeitbombe" und Mordgefahr

SID
Das Vasil-Levski-Stadion: Die Heimat des bulgarischen Rekordmeisters ZSKA Sofia
© getty

Wegen verbrecherischer Strukturen im Umfeld des bulgarischen Rekordmeisters ZSKA Sofia hat Trainer Stojtschko Mladenow Alarm geschlagen. "In der jetzigen Atmosphäre fühlt man sich wie auf einer Zeitbombe. Es wird noch ein Mord passieren", warnte der Coach nach Sofias 6:2-Sieg im nationalen Pokal gegen FC Haskowo.

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Mladenow begründete seine Sorge mit einem gewalttätigen Überfall auf seinen Sohn und Co-Trainer kurz vor Beginn des Pokalspiels auf dem Stadionparkplatz durch eine maskierte Person. "Der Täter ist der Polizei bekannt. Mein Sohn konnte sich nur in Sicherheit bringen, weil zur Tatzeit schon andere Personen in der Nähe waren."

Mladenow verdächtigt die früheren ZSKA-Besitzer der Investmentfirma Titan AS als Drahtzieher: "Einige wollen bei ZSKA gezielt Unruhe stiften. Wir können das alles nicht überblicken. Ich will die Polizei und die Öffentlichkeit warnen, dass bei ZSKA schon sehr, sehr unerfreuliche Dinge passiert sind. Ich spreche dabei über Zwischenfälle mit meiner Person, mit den Spielern und mit Vereinsmitarbeitern. So darf es nicht weitergehen."

Klub schon seit Jahren in Turbulenzen

Weitere Details wollte der Trainer, der selbst vor zwei Monaten von seinem Vorgänger Kalojan Stojanow wegen der Trennung eines von Stojanow verpflichteten Spielers tätlich attackiert worden war, zunächst nicht nennen. Nach Stojanows Angriff gestand Mladenow Angst um das Leben seiner Familie sowie seiner Person ein und engagierte entsprechenden Begleitschutz.

ZSKA befindet sich seit Jahren in Turbulenzen. Die Probleme des Klubs sind auf Korruption und die Verstrickung von Funktionären in weitere illegale Machenschaften zurückzuführen.