Züricher für härtere Strafen gegen Hooligans

SID
1294 Hooligans sind in der Datenbank des Schweizer Bundes
© getty

Die Einwohner und Einwohnerinnen vom Zürich haben sich für verschärfte Sicherheitsmaßnahmen und drastischere Strafen im Kampf gegen Fußball- und Eishockey-Hooligans ausgesprochen.

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Bei einer Volksabstimmung am Sonntag stimmten nach den Hochrechnungen 85,5 Prozent für die neuen Bestimmungen, nach denen künftig bei Fußball- und auch Eishockeyspielen der obersten Spielklasse besondere Bedingungen erfüllt werden müssen.

Die Veranstalter müssen sich demnach an behördliche Auflagen bezüglich Alkoholausschank, Fantransport und der Anzahl Sicherheitskräfte halten. Verschärft werden auch die Rayonverbote. Dadurch wird Person, die anlässlich von Sportveranstaltungen gewalttätig geworden sind, verboten, sich innerhalb bestimmter Zeiten in einem genau umschriebenen Gebiet im Umfeld von Sportveranstaltungen aufzuhalten, was einem Hausverbot oder Platzverweis entspricht.

Private Sicherheitsdienste

Bislang konnte diese Strafe für maximal ein Jahr ausgesprochen werden, künftig sollen diese Platzsperren für eine Dauer von bis zu drei Jahren und für mehrere Regionen ausgesprochen werden können.

Ferner sollen künftig private Sicherheitsdienste die Stadion-Besuchern bei der Suche nach gefährlichen Gegenständen abtasten dürfen. Leibesvisitationen bleiben aber der Polizei vorbehalten.

Die Anzahl registrierter gewaltbereiter Fans in der Schweizer Fußball- und Eishockeyszene hat im vergangenen Jahr wieder zugenommen. In der Hooligan-Datenbank Hoogan des Bundes waren Ende Januar 1294 Personen erfasst. Ein halbes Jahr zuvor waren es 1222, Anfang 2012 waren es 1210. 71 Prozent der Registrierten stammen aus der Anhängerschaft des Fußballs, 29 Prozent werden der Eishockey-Szene zugeordnet.

Dem Konkordat zugestimmt haben bereits die Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Neuenburg, Luzern, Uri und Zürich, wo aber Gegner dieser Neuregelung die Volksabstimmung erwirkt hatten. Dies planen auch Kritiker des Konkordats im Kanton Bern. Im Kanton Basel-Stadt droht das Konkordat bereits im Parlament zu scheitern.