Linienrichter: Haftstrafen für sieben Angeklagte

SID
Richard Nieuwenhuizen wurde bei dem Angriff tödlich verletzt
© getty

Sechs jugendliche Fußballspieler und ein Vater sind wegen der tödlichen Attacke auf einen Schiedsrichter-Assistenten zu Haftstrafen von ein bis sechs Jahren verurteilt worden.

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Das Strafgericht in Lelystad sah es als erwiesen an, dass die 15 bis 17 Jahre alten Spieler und der 51-Jährige im Dezember 2012 den 41 Jahre alten Linienrichter Richard Nieuwenhuizen so schwer verletzten, dass er seinen Verletzungen erlag.

"Die sieben Angeklagten sind schuldig, ihn gegen den Kopf und Oberkörper geschlagen zu haben", sagte Richterin Anja van Holten. Die Jugendlichen wurden zu ein bis zwei Jahren Jugendarrest verurteilt, der Vater eines der Spieler zu sechs Jahren Gefängnis. Ein achter Angeklagter kam auf freien Fuß, der 15-Jährige habe "nur den gegnerischen Torwart angegriffen", hieß es im Urteil. Für die 30-tägige Haftstrafe wurde die Untersuchungshaft angerechnet.

"Das ist das maximal Mögliche und da sind wir glücklich drüber. Aber keine Strafe reicht eigentlich aus", sagte Witwe Xandra Nieuwenhuizen. Als respektlos bezeichnete sie, dass nur drei Angeklagte im Gerichtssal anwesend waren: "Das Schlimmste jedoch ist, daß die Angeklagten keine Reue zeigten."

Das Gericht folgte den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger der Verurteilten kündigten direkt nach der Urteilsbegründung Berufung an. Gerard Spong, Staranwalt und Verteidiger des Vaters El-Hassan D., erklärte, der Sohn des Opfers, Maikel Nieuwenhuizen, sei kein objektiver Zeuge gewesen.

Nieuwenhuizen war am 2. Dezember 2012 im Alter von 41 Jahren nach einem Jugend-Fußballspiel in Almere zusammengeschlagen worden und einen Tag später verstorben.