Knast-Party und ehrbare Ganoven

Von SPOX
Napolis Tifosi sind ein Völkchen von einem ganz besonderen Schlag
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Primera Division

Von Paula Villamarin Temperan

Spiel des Spieltags: Für Morata, der im Pass Alvaro Borja Morata Martin stehen hat, ging am Sonntag ein Traum in Erfüllung. Der junge Mann aus Real Madrids Nachwuchsakademie rutschte völlig unerwartet in die Startelf der Königlichen im Stadtduell gegen Rayo Vallecano. Auch ein Zeichen dafür, dass Jose Mourinho die Liga mittlerweile nur noch als lästige Pflichtnummer definiert. Der erste Einsatz von Beginn an gipfelte für Morata jedenfalls nach nicht einmal drei Minuten in seinem zweiten Tor für die weißen überhaupt. Dass der Abend aber für den 20-Jährigen noch eine bittere Note bekam, hatte Morata dem Kollegen Sergio Ramos zu verdanken.

Als dieser nach 26 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog, nahm Mourinho seinen Youngster wieder vom Feld, um so die Unterzahl mit einem frischen Verteidiger (Raul Albiol) in der Defensive zu kompensieren. Damit war im Duell gegen die Vorstadt nach knapp einer halben Stunde auch schon alles geregelt: Alle Tore waren gefallen, die beiden Torschützen nicht mehr auf dem Feld - Ramos hatte in der 12. Minuten zum 2:0 getroffen und Madrid hatte sich den Angriffen von Malaga (1:0 gegen Bilbao) und Valencia (2:0 gegen Mallorca) erfolgreich erwehrt.

Mann des Spieltags: An Leo Messi kommt man einfach nicht vorbei. Die nackten Zahlen: Doppelpack in Granada, das erste Mal überhaupt, dass er dort traf. Damit hat er in jedem Stadion eines aktuellen Erstligisten bereits getroffen - mit Ausnahme des Estadi Cornella-el Prat von Lokalrivale Espanyol, also quasi direkt vor der Haustür. Die Tore gegen Granada waren seine Treffer 300 und 301 für Barca, Messi hat jetzt in 14 Spielen in Folge mindestens ein Tor erzielt. Momentan steht er bei 37 Toren, bei noch ausstehenden 14 Ligaspielen dürfte sein Rekord der Vorsaison mit 50 Treffern nicht mehr lange Bestand haben.

Und noch etwas: In 23 der 24 Spiele stand er über die gesamten 90 Minuten auf dem Platz. Nicht einmal Torhüter Victor Valdes spult mehr Pensum runter als der Argentinier. Lediglich in Getafe zu Beginn der Saison versuchte Coach Tito Vilanova einmal das Messi-Bank-Experiment. Nach einer Stunde wurde Messi damals doch noch eingewechselt - und erzielte natürlich zwei Tore.

Und sonst?: Deportivo La Coruna geht offenbar mit wehenden Fahnen unter. Die Galizier verloren nicht nur in Sevilla bereits ihr 14. Saisonspiel - das fünfte in Folge - und bleiben damit Letzter. Auch finanziell gibt es weiter Ärger. Depor soll noch 93,7 Millionen Euro Steuern nachzahlen, Präsident Augusto Lendoiro will nur 40 davon bezahlen. Lendoiro selbst soll nach dem Willen des Konkursverwalters sein Amt als Präsident niederlegen.

Nach Reals Sieg gab es von der spanischen Presse nicht nur Lobhudelei. Und wieder einmal musste Sami Khedira dabei kräftig einstecken. "Xabi Alonso ist der einzige Mittelfeldspieler, den Real hat. Die anderen sind entweder halbe Stürmer oder Khedira", bellte "ABC". Auch "El Mundo" war wenig nett: "Khedira fehlt die Klasse und immer, wenn er den Ball hat, wird sein Blick trüb und sein Puls wird schneller."

In Pamplona ging es am Wochenende drunter und drüber. CA Osasuna und Real Saragossa trafen sich dort zum Abstiegsduell, Siebzehnter gegen Sechszehnter. 14 Gelbe Karten verteilte Schiedsrichter Carlos Vellasco Carballo, schön verteilt auf beiden Seiten. Und es kommt einem Wunder gleich, dass die Partie mit Elf gegen Elf zu Ende gespielt wurde.

Die Spionage-Affäre um die früheren Barca-Granden Ferran Soriano und Joan Oliver nimmt weiter Fahrt auf. Jetzt wurden via Twitter Dokumente veröffentlicht, die die Überwachung wichtiger Mitarbeiter des Klubs zwischen 2005 und 2008 belegen sollen. Ein Computerprogramm soll auf den Rechnern der Geschäftsstelle installiert worden sein, um eingehende und ausgehende E-Mails der Domain "fcbarcelona.cat" auszuspionieren. Der Untersuchungsausschuss geht von rund zwei Millionen Euro aus, die Barca unter dem Vorsitz von Präsident Joan Laporta für den Sabotageakt ausgegeben haben soll. Eine Geschichte wie aus einem Bond-Streifen. Albert R. Broccoli hat am Drehbuch allerdings garantiert nicht mitgewirkt.

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