UEFA nimmt Ermittlungen gegen Serbien auf

SID
Tumulte beim U21-EM-Qualifikations-Spiel zwischen Serbien und England
© Getty

Der europäische Fußballverband UEFA hat nach den rassistischen Anfeindungen im U21-Länderspiel zwischen Serbien und England (0:1) Ermittlungen gegen den serbischen Verband aufgenommen.

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Zudem untersuche der Verband das Verhalten von Spielern beider Mannschaften, hieß es am Mittwochabend. Auch FIFA-Präsident Joseph Blatter meldete sich am Mittwoch via Twitter zu Wort: "Wir müssen darum kämpfen, um Diskriminierung und Rassismus aus unserem Sport zu verbannen."

Am Dienstag hatten einheimische Fans in Krusevac die Spieler Englands während der EM-Qualifikations-Playoffs mit Affenlauten beschimpft. "Die Szenen nach Spielende waren schändlich, die UEFA muss umgehend ermitteln", sagte Robertson und ergänzte: "Rassismus muss ausgemerzt werden. Wir erwarten harte Sanktionen von der UEFA."

Dementi des serbischen Verbandes

Der serbische Verband hatte den Vorfall bis zuletzt dementiert. In einer Erklärung heißt es, dass es weder vor noch während des Spiels zu rassistischen Anfeindungen gekommen sei. Ursprung der skandalösen Szenen nach Spielende sei vielmehr das Verhalten von Englands Danny Rose, der sich den serbischen Fans "in unangemessener, unsportlicher und vulgärer Art und Weise" präsentiert habe. Dennoch entschuldigte sich der Verband "bei unseren englischen Gästen und dem gesamten Publikum für das unsportliche Benehmen der serbischen Spieler und Offiziellen."

Die Ausschreitungen im Video

Auch in Großbritannien hat sich bereits die Politik eingeschaltet. Die britische Regierung hat vom europäischen Fußballverband UEFA eine Sperre Serbiens eingefordert. In einem Schreiben an UEFA-Präsident Michel Platini verlangte der britische Sportminister Hugh Robertson am Mittwoch Sanktionen gegen jeden, "der des Rassismus für schuldig befunden wird".

Der ehemalige englische Nationalspieler Rio Ferdinand forderte harte Strafen für Rassismus im Fußball. "Die einzige Möglichkeit, Rassismus und Gewalt in den Stadien zu bekämpfen, sind LANGE Sperren für Länder/Spieler", schrieb Ferdinand auf Twitter. "Geldstrafen bringen gar nichts." Ferdinands Bruder Anton soll im Oktober 2011 bei einem Spiel von Chelseas John Terry rassistisch beleidigt worden sein, Terry ist im Zuge der Affäre aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Vom englischen Verband FA erhielt Terry eine Strafe von 220.000 Britischen Pfund (rund 270.000 Euro).