Vorstandsmitglied: "Liquidation unvermeidlich"

Von SPOX
Quo Vadis, Rangers? Aktionär Dave King (r., mit Trainer Ally McCoist) verlässt ernüchtert das Stadion
© Getty

Es wird immer enger für die Glasgow Rangers. Für den schottischen Traditionsklub, der aufgrund von Millionenschulden beim Fiskus in einem Insolvenzverfahren steckt, besteht laut einem Statement von Vorstandsmitglied Dave King kaum noch Hoffnung. Eine Auflösung ist seiner Meinung nach "unvermeidlich". Er kündigte außerdem eine Klage gegen den früheren Besitzer Sir David Murray an.

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Der in Glasgow geborene und zurzeit in Südafrika lebende Dave King gehört seit 12 Jahren dem Vorstand der Rangers an. In einem offenen Brief hat sich der Geschäftsmann und zweitgrößte Aktionär des Klubs pessimistisch über dessen Zukunftsaussichten geäußert.

"Es wäre unvernünftig, davon auszugehen, dass das Unternehmen aus der Insolvenzverwaltung herauskommen kann", erklärte King. "Ich glaube, dass eine Auflösung unvermeidlich ist."

Schwere Zeiten stehen bevor

Das hätte zur Folge, dass der Verein zwar überleben würde, die Mitgliedschaft im schottischen Fußballverband SFA neu beantragen müsste. Zudem dürften die Rangers in den nächsten Jahren nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen.

Um die Schulden in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro abzutragen, wurden bereits Spieler verkauft, mit den übrigen verhandelt der Klub über Gehaltskürzungen. Der Verein muss sich nun gesundschrumpfen.

Klage gegen früheren Besitzer

King erklärte weiterhin, eine Klage gegen den früheren Eigner Sir David Murray angestrebt zu haben. Dieser hätte beim Verkauf des Klubs an Craig Whyte im Mai letzten Jahres die finanzielle Situation der Rangers verschleiert.

Er ermutigte andere Aktionäre, seiner Klage über insgesamt 20 Millionen Pfund nachzueifern. Bei einem Erfolg will er die gewonnene Summe zu 100 Prozent in den Verein investieren.

Jahrelange Misswirtschaft

Murray hatte die Rangers 1988 gekauft, sie nach anfänglichen Erfolgen aber durch teure Stars und überzogene Erwartungen in die roten Zahlen geführt. Unter anderem strebte er erfolglos eine Mitgliedschaft in der englischen Premier League an.

2011 verkaufte er den Klub für einen symbolischen Pfund an Whyte, der seinerseits heimlich zukünftige Ticket-Einnahmen verpfändete und so zur Misere beitrug. Am 14. Februar musste der Traditionsklub schließlich Insolvenz anmelden.

Daten: Die Rangers im Steckbrief

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