Fußballer ziehen sich aus dem Profisport zurück

SID
Bei einem Spiel in Ägypten sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen
© spox

Die Spieler der Kairoer Fußballmannschaft Al-Ahly wollen sich nach den Ausschreitungen mit mindestens 74 Toten bei einer Auswärtspartie in Port Said offenbar aus dem Profisport zurückziehen.

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"Es ist vorbei. Wir haben alle eine Entscheidung getroffen, dass wir nie mehr wieder Fußball spielen werden", sagte Torwart Scharif Ikrami dem privaten Fernsehsender "ONTV".

Tote und Verwundete seien am Mittwochabend in die Umkleidekabine getragen worden.

"Da sind Leute vor unseren Augen gestorben", sagte Ikrami, der selbst bei den Krawallen verletzt wurde. Wie könne es möglich sein, da wieder Fußball zu spielen. "Wir können überhaupt nicht daran denken."

Tragödie bei einem Fußballspiel in Ägypten

Ägyptischer Militärrat ruft nach Ausschreitungen Staatstrauer aus

Nach den Fan-Ausschreitungen mit 74 Toten in Ägypten hat der regierende Militärrat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Beim Empfang der Spieler des Kairoer Fußballvereins Al-Ahli bei ihrer Rückkehr aus der Stadt Port Said mahnte Feldmarschall Hussein Tantawi in der Nacht zum Donnerstag dennoch zu Zuversicht.

"Dies wird Ägypten nicht kleinkriegen", sagte er auf einem Stützpunkt der Luftwaffe nahe der Hauptstadt. "Solche Ereignisse passieren überall auf der Welt. Wir werden die Verantwortlichen nicht davonkommen lassen."

Augenzeugen hatten nach der Gewalt am Mittwochabend kritisiert, die im Stadion anwesenden Sicherheitskräfte hätten nicht entschlossen eingegriffen. Bei Protesten in der Nacht richtete sich die Wut von Demonstranten daher auch gegen den Militärrat.