König Johan, Super-Hulk und alte Eisen

Von Martin Jahns/Markus Matjeschk/Marc-Oliver Robbers
Auch in dieser Saison wieder unaufhaltsam: Hulk vom FC Porto
© Getty
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Niederlande

Was war los?

De Ruiter, Bovenberg, Nieveld, Scheimann, Smith, Alberg, Broerse, Vorthoren, Oost, te Vrede, Vincken, Terol, Evers, Fränkel, van de Pavert, Wormgoor, Breinburg, de Leeuw, Meijer, Rose, El Hassnaoui, Poepon.

Was ist daran besonders? Alle diese 22 Spieler standen am 3. Spieltag bei der Partie Excelsior Rotterdam gegen De Graafschap auf dem Rasen und alle diese Spieler sind Niederländer. Das gab es in Holland zuletzt vor fast zwölf Jahren bei der Partie AZ Alkmaar gegen NEC Nijmwegen. Alkmaar sorgte in dieser Saison für die Highlights. Das Team von Gertjan Verbeek liegt nach der Hinrunde auf Platz eins.

Die aktuelle Tabelle der Eredivisie

Überraschung der Hinrunde:

Investor Merab Jordania wollte Vitesse Arnheim zu einem niederländischen Spitzenklub formen und krempelte den Verein in der Vorsaison kräftig um. Doch der Umbruch ging nach hinten los.

Nur knapp sicherte sich der Verein den Klassenerhalt. Mit einem Jahr Verspätung scheinen die Investitionen erste Früchte zu tragen. Dank 18 Neuzugängen steht Arnheim auf einem respektablen sechsten Tabellenplatz und hat Tuchfühlung zur Spitzengruppe. Zudem stellt der Verein die jüngste Mannschaft der Liga.

Enttäuschung der Hinrunde:

Wenn in diesen Tagen der Name Ajax Amsterdam in den Medien auftaucht, dann schreibt der Verein selten positive Schlagzeilen. Ein Possenspiel erster Güte leistete sich der Aufsichtsrat bei der Besetzung des Sportdirektorpostens.

Hinter dem Rücken von Aufsichtsratmitglied Johan Cruyff wählten die verbliebenen Mitglieder um Edgar Davids Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal zum neuen Sportdirektor. Es folgte eine öffentliche Schlammschlacht mit Rassismusvorwürfen und Gerichtsverhandlungen. Ausgang weiterhin offen.

Doch die Negativschlagzeilen rissen nicht ab. Am 21. Dezember attakierte ein Ajax-Hooligan Alkmaar-Keeper Alvaro Esteban und provozierte so den Abbruch der Partie. Das Spiel wird am 19. Januar vor leeren Rängen wiederholt.

Top-Spieler:

Dries Mertens legte eine Hinrunde der Extraklasse hin. Neben seinen 13 eigenen Treffern legte der Angreifer vom PSV Eindhoven noch elf weitere Tore auf und führt damit mit Abstand die Scorerwertung der Erendivisie an.

Der belgische Nationalspieler wechselte erst vor der Saison für 8,5 Millionen Euro vom FC Utrecht zum niederländischen Topklub und zeigt, dass er seine Ablöse durchaus wert ist.

Top-Torjäger:

Die Torschützenliste führt der niederländische U-21-Nationalspieler Bas Dost vom SC Heerenveen an. 14 Mal versenkte er die Kugel in des Gegners Tor und traf damit einmal häufiger als Dries Mertens.

Ebenso bemerkenswert ist die Torquote von ManCity-Leihgabe John Guidetti. Der Schwede in Diensten von Feyenoord Rotterdam traf in zwölf Spielen satte elf Mal.

Belgien

Was war los?

Der Modus ist zwar nicht neu, aber er sorgt immer noch für eine Menge Kopfschütteln unter den Fußballfans weltweit. Gemeint ist der obskure Playoff-Modus, in den alle Mannschaften nach der eigentlichen Saison gezerrt werden.

Das führt dazu, dass die eigentliche Saison eigentlich gar nicht mehr zählt oder zumindest stark abgewertet wird. Da kann dann selbst der 14. noch in die Europa League rutschen und der Sechste die Meister-Trophäe in die Höhe recken. Wie genau das alles funktioniert, ist hier nachzulesen. Nach 19 Partien liegt der RSC Anderlecht auf Platz eins.

Und: In Belgien mischt seit einiger Zeit auch Christoph Daum. Der Ex-Bundesliga-Coach übernahm während der Vorrunde den Trainerposten beim FC Brügge. Aktuell rangiert der Daum-Klub auf Platz drei.

Die aktuelle Tabelle der Jupiler League

Überraschung der Hinrunde:

Ohne Frage Aufsteiger RAEC Mons. Die Truppe von Trainer Dennis van Wijk spielt eine starke Saison, rangiert nach 19 Spieltagen auf einem sensationellen achten Tabellenplatz und hat nur drei Punkte Rückstand auf die Meisterschaftsplayoff-Ränge. Die Mannschaft spielt offensiv nach vorne und erzielte die drittmeisten Tore bisher. Angreifer Jeremy Perbet führt zudem die Torjägerliste an.

Enttäuschung der Hinrunde:

So richtig gut läuft die Saison für Standard Lüttich nicht. Neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer RSC Anderlecht hat der Traditionsverein bereits angesammelt. Zudem beträgt der Abstand auf Platz sieben nur einen Punkt. Vor allem in der Offensive hapert es. Nur 23 Tore brachte der Lütticher Sturm bislang zustande. Zu wenig für einen Meisterschaftsfavoriten.

Top-Spieler:

Matias Suarez vom RSC Anderlecht drückt in diesem Jahr dem RSC Anderlecht seinen Stempel auf. Sieben Tore und sieben Assists stehen auf der Habenseite des Offensivspielers, der den Abgang von Romelu Lukaku (Chelsea) nutzen konnte und den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht hat.

"Man kann zwei starke Verteidiger auf ihn ansetzen und er findet schon seinen Weg", sagte der mittlerweile zu Anschi Machatschkala gewechselte Ex-Mitspieler Mbark Boussoufa über den Angreifer. Zuletzt zeigte Galatasaray Interesse am 23-jährigen Argentinier.

Top-Torjäger:

Die Torschützenliste in Belgien führt ein relativ unbeschriebenes Blatt an. Sein Name ist Jeremy Perbet. Der Franzose hangelte sich in der Vergangenheit von Leihklub zu Leihklub, bewies aber im Grunde überall seine Torgefahr. Aktuell steht der 27-Jährige bei 16 Toren in 18 Spielen für seinen Klub RAEC Mons.

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