Ex-Referee Meier kritisiert englische Medien

SID
Ex-Schiedsrichter Urs Meier hat im Zuge des Abhör-Skandals die englischen Medien kritisiert
© Getty

Der ehemalige WM-Schiedsrichter Urs Meier hat im Zuge des aktuellen Abhör-Skandals in England erstmals über seine Erfahrungen mit den Medien auf der Insel berichtet.

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Der ehemalige WM-Schiedsrichter und ZDF-Experte Urs Meier hat im Zuge des aktuellen Abhör-Skandals in England erstmals über seine Erfahrungen mit den Medien auf der Insel berichtet.

Meier war 2004 unter anderem ins Kreuzfeuer des Boulevard-Blattes "The Sun" geraten, nachdem er der englischen Nationalmannschaft bei der EM im Viertelfinalspiel gegen Gastgeber Portugal in der 89. Minute ein Tor aberkannt hatte, was letztendlich des Aus der Three Lions im Elfmeterschießen bedeutete.

Privatleben durchleuchtet

Britische Journalisten seien ihm damals bis in die Schweiz nachgereist und hätten sein Privatleben durchleuchtet, sagte Meier der Schweizer Zeitung "Der Sonntag".

"Es würde mich nicht überraschen, wenn sie auch mein Telefon abgehört hätten", meinte der einstige FIFA-Referee in Bezug auf den aktuellen Abhör-Skandal in England: "Britische Journalisten haben in Portugal recherchiert, ob ich dort eine Ferienwohnung oder ein Haus besitze. Meiner Frau haben sie 30.000 Pfund geboten, weil sie eine Story machen und mich in die Pfanne hauen wollten. Sie haben ihr volles Geschütz auf mich gerichtet."

Er sei vier Tage lang auf den Titelseiten von "The Sun", eine der Zeitungen des im Fokus des Skandals stehenden Medien-Moguls Rupert Murdoch, gewesen.

Meier kommt nach der Schilderung von weiteren Bedrohungen zu der Überzeugung: "Die englischen Medien gehen grundsätzlich sehr weit. Aber jetzt wurde sogar für englische Verhältnisse das Limit überschritten." Es sei eine Sphäre erreicht, die bei den Betroffenen "nur noch Angst- und Ohnmachtsgefühle auslöst".

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