Samba, Messi und das dreiköpfige Monster

Von SPOX
Neymar ist einer der brasilianischen Hoffnungsträger für die Copa America
© Getty
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Gruppe C

Chile

Stars: Alexis Sanchez, Arturo Vidal, Gary Medel, Mauricio Isla

Letzten Infos: Favorit? Das sind die Anderen! Nach diesem alten, aber bewährten Muster hat Trainer Claudio Borghi die Presse einige Tage vor Turnierbeginn begrüßt. Vor allem Kolumbien sei einer der Favoriten auf den Sieg bei der Copa, so Borghi über den Gruppengegner. Dass sich auch seine Mannschaft nicht verstecken braucht, versteht sich von selbst. Insbesondere die Mischung aus aggressiver Verteidigung und blitzschnellem Umschalten im Spiel nach vorn wird den Gegnern das Fürchten lehren.

Player to watch: Alexis Sanchez. Der Udinese-Dribbler war eines der Top-Themen des bisherigen Sommers. Vor allem sein Flirt mit dem FC Barcelona füllt seit einigen Wochen die Gazetten. Nach einer hervorragenden Saison in Italien (zwölf Tore, zehn Vorlagen) will das pfeilschnelle Kraftpaket auch bei der Copa zeigen, was er drauf hat. Um sich danach vielleicht auf den Weg nach Katalonien zu machen.

Prognose: Der Geheimtipp, keine Frage. Angeführt von Arturo Vidal und dem Udinese-Duo Sanchez/Isla ist für Chile (fast) alles möglich - sogar die Wiederholung des zweiten Platzes bei der Copa America 1987.

 

Mexiko

Stars: Giovani dos Santos, Edgar Pacheco, Oswaldo Alanis

Letzten Infos: Als Sieger des Gold Cups automatisch Mitfavorit der Copa? Mitnichten. Mexiko ist nur mit einem Rumpfteam angereist, weil der Verband wichtige Spieler aus dem Kader gestrichen hat. Auch Manchesters Javier Hernandez ist nicht dabei. Selbst Trainer Jose Manuel de la Torre fehlt urlaubsbedingt. Die Gast-Mannschaft der Copa wird Luis Fernando Tena führen.

Player to watch: Giovani dos Santos. Im Klubfußball ist er in der Versenkung verschwunden, für die Nationalmannschaft aber nach wie vor eine tragende Säule. Seine Leistung beim Gold Cup war wieder überzeugend. Die Copa America könnte das Sprungbrett für die Klubkarriere sein.

Prognose: Ohne wichtige Säulen wie Javier Hernandez und Rafael Marquez wäre bereits der Einzug ins Viertelfinale ein großer Erfolg. Und das werden die Mexikaner wohl als einer der beiden besten Drittplatzierten auch schaffen. Zu mehr reicht es aber nicht. Dafür sind andere Teams vor allem physisch einfach zu überlegen.

Peru

Stars: Juan Vargas, Paolo Guerrero, Alberto Rodriguez

Letzten Infos: Wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße. Besser als diese Kahn'sche These kann man die Lage der peruanischen Nationalmannschaft nicht beschreiben. Der Kader gehört schon in Top-Besetzung nicht zur Creme de la Creme. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Claudio Pizarro, Jefferson Farfan und Co. hat das Team noch mehr an Qualität verloren. Da helfen auch die neuen taktischen Spielchen von Coach Sergio Markarian, unter dem Peru nur drei Tore in neun Spiele zuließ, wenig.

Player to watch: Juan Vargas. Für den Außenspieler könnte sich die Copa America zu einer Art Erholungsanstalt entwickeln, falls er rechtzeitig fit wird. Nach einer von Verletzungen geprägten Saison bei der Fiorentina will der 27-Jährige die letzten Monate endlich vergessen machen. Und vielleicht an seine Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen, als er die Bayern in der Champions League mit seinen Vorstößen zur Verzweiflung trieb.

Prognose: Gegen die hochkarätige Konkurrenz in der Gruppe kann Peru eigentlich nur das Nachsehen haben. Drei Niederlagen in drei Spielen würden vermutlich die wenigsten Experten überraschen.

Uruguay

Stars: Diego Forlan, Diego Lugano, Fernando Muslera, Luis Suarez, Edinson Cavani

Letzten Infos: In Uruguay warten alle, dass das dreiköpfoge Monster losgelassen wird: Diego Forlan, Luis Suarez und Edinson Cavani. Eine bessere Offensive können selbst die Argentinier um Leo Messi kaum aufbieten. Fast genauso viel Lob verdient aber der Mann an der Seitenlinie: Was Oscar Tabarez aus dem einst undisziplinierten Haufen seit einigen Jahren geformt hat, gebührt höchsten Respekt. Nicht umsonst wurde der Coach des WM-Vierten 2010 zu Südamerikas Trainer des Jahres gekürt.

Player to watch: Edinson Cavani. Der Stürmer des SSC Napoli war der Mann der Saison in der Serie A. 26 Mal ließ er es für den einstigen Maradona-Klub in der Meisterschaft klingeln. Der Lohn: Nächste Saison geht's mit den Neapolitanern auf die große Bühne Champions League. Davor will er aber seine Quote in der Nationalmannschaft (neun Tore in 27 Spielen) noch aufbessern.

Prognose: Uruguay tritt in Argentinien mit einer der beste Mannschaften ihrer Geschichte an. Selten wurden die Celeste so hoch eingeschätzt. Für viele Experten ist sogar der 15. Copa-Titel (Rekord!) im Bereich des Machbaren.

Gruppe A: Losglück für Topfavorit Argentinien

Gruppe B: Brasilien gegen die Wundertüte

Copa America: Der Spielplan in der Übersicht