Rapid Wien gewinnt Meistertitel in Österreich

SID
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© DPA

Wien - Schon vor dem Schlusspfiff herrschte im voll besetzten Stadion der "Grün-Weißen" Feierstimmung, danach kannte der Jubel der Fans keine Grenzen: Drei Jahre nach seinem letzten Titel-Coup gelang Rapid Wien, was zu Saisonbeginn kaum jemand für möglich gehalten hatte.

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Der als Außenseiter in die österreichische Meisterschaft gestartete Traditionsverein lief dem Top-Favoriten Red Bull Salzburg den Rang ab und sicherte sich schon am vorletzten Spieltag mit dem 3:0 über den SCR Altach zum 32. Mal das Championat in der Alpenrepublik.

Während sich die Spieler um Trainer Peter Pacult und den deutschen Kapitän Steffen Hofmann am Sonntagabend von den 18.400 Zuschauern im Hanappi-Stadion feiern ließen, gab es 300 Kilometer westlich von Wien lange Gesichter.

Denn Red Bull Salzburg, Giovanni Trapattonis teure Legionärs-Truppe, konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Ein Jahr nach dem überlegenen Titeltriumph mussten sich Alexander Zickler & Co. mit Rang zwei begnügen.

Hickersberger überrascht

So hatte sich der italienische Meister-Coach seinen Abschied aus der Mozartstadt nicht vorgestellt! Selbst Österreichs Nationalcoach Josef Hickersberger war überrascht. "Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass Rapid Meister wird. Für mich war Salzburg der haushohe Favorit", gestand er.

Zu Beginn der Meisterschaftsrunde 2007/08 hatte niemand die Wiener, die im Spieljahr davor vorübergehend sogar Tabellenletzte gewesen waren, auf der Rechnung.

Alle Trainer tippten auf Salzburgs Bullen. Selbst Rapids "ewiger Lokalrivale" Austria wurde stärker eingeschätzt. Doch die Salzburger verloren gerade auswärts zahlreiche Spiele.

Schon vor Saisonbeginn hatte der Klub von Milliardär Dietrich Mateschitz den deutschen Co-Trainer Lothar Matthäus gefeuert, um Ruhe ins Team zu bringen. Doch auch die Hoffnung, endlich den Sprung in die Champions-League-Hauptrunde zu schaffen, blieb erneut unerfüllt.

Sensationelles 7:0 in Salzburg

Anders Rapid, das unter dem 48 Jahre alten Trainer Pacult konzentriert und gelassen in die Saison startete und von Beginn an mit der Austria und dem Aufsteiger Linz mit an der Spitze lag.

Zwar legten die überwiegend aus Österreich stammenden jungen Rapid-Spieler gerade in der Endphase eine stolze Serie von sieben Siegen in Serie hin, schlugen dabei die Salzburger sogar in deren Stadion mit 7:0. Doch bis zuletzt glaubten die meisten Experten an Trapattoni & Co.

Ein besonderer Erfolg wurde die Meisterschaft für den Ex-Bayern-Spieler Steffen Hofmann, der vom Trainer während der laufenden Saison wieder zum Mannschaftskapitän ernannt wurde und mit zehn Toren entscheidend zum Triumph seines Teams beitrug.

"Ich glaube schon, dass der Titel schöner ist als vor drei Jahren", meinte Hofmann, der inzwischen die österreichische Staatsangehörigkeit beantragt hat.

"Wir haben über die ganze Saison sehr guten Fußball, speziell im Frühjahr, gespielt. Ich denke, es ist für alle unheimlich schön, dass wir im eigenen Stadion den Meisterteller bekommen."