HSV froh über frühe Rückkehr von Benjamin

SID

Accra - Des einen Freud' ist des anderen Leid: Während Collin Benjamin nach dem sang- und klanglosen Vorrunden-Aus mit Namibia beim Afrika-Cup enttäuscht die Koffer packen muss, ist man beim Hamburger SV froh über die rasche Rückkehr des Profis.

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Denn der 29-Jährige wird schon beim DFB-Pokalspiel des norddeutschen Bundesligisten bei Rot-Weiß Essen gebraucht - und will sich nun im Verein in den Vordergrund spielen. "Ab jetzt richtet sich meine Konzentration voll auf die Rückrunde mit dem HSV", betonte Benjamin.

Daher setzte er sich schon in Accra in Marsch, sollte am 30. Januar am Düsseldorfer Flughafen ankommen und dann direkt ins HSV-Quartier nach Essen weiterreisen.

Als Joker auf der Bank

Glücklich ist sein Clubcoach Huub Stevens über diese Nacht- und Nebelaktion zwar nicht, doch ihm bleibt nichts anderes übrig. "Es könnte sein, dass Jerome Boateng ausfällt. Dann bist du froh, wenn du noch einen Defensiv-Mann dabei hast", sagte der Niederländer der "Bild".

Denn da unsicher ist, ob Boateng (Fußprellung) durchhält und das Fehlen von Thimothee Atouba (mit Kamerun beim Afrika-Cup) und Bastian Reinhardt (Rot-Sperre) die Probleme im Abwehrbereich noch erhöht, ist der vielseitig einsetzbare Rückkehrer zum Pflichtspielstart im neuen Jahr eine wertvolle Option. So soll Benjamin, einer von zwölf beim Afrika-Cup zum Zuge gekommenen Bundesliga-Akteuren, zumindest als Joker auf der Bank sitzen.

Erfolgloser Ausflug

Allerdings ist zu befürchten, dass sein Selbstvertrauen beim prestigeträchtigen Kontinental-Cup in Ghana gelitten hat. Denn schon im Auftaktspiel setzte es für Außenseiter Namibia mit dem im Sturm eingesetzten Hamburger eine herbe 1:5-Pleite gegen Marokko.

Nach dem folgenden 0:1 gegen Turnier-Gastgeber Ghana erkämpfte das Team im letzten Vorrundenspiel zwar ein 1:1 gegen Guinea, doch hinter den ins Viertelfinale eingezogenen Teams aus Ghana (9 Punkte) und Guinea (4) sowie Marokko (3) blieb Namibia (1) in Gruppe A nur der letzte Platz.

Opfer eines Bestechungsversuchs

Unschön war außerdem, dass Namibias Auswahlkicker Opfer eines Bestechungsversuches waren. Ein Unbekannter bot Benjamin & Co. vor dem letzten Spiel eine fünfstellige Summe für eine Niederlage gegen Guinea.

Doch die Akteure gingen darauf nicht ein, sie wandten sich stattdessen an ihren Verband, der den Fall öffentlich machte, und erkämpften dann in einer Trotzreaktion ihren einzigen Punkt. "Das war ein versöhnlicher Abschluss für unser kleines Land", meinte Benjamin.