EU will Sport-Polizei aufstellen

SID

Brüssel - Zur Bekämpfung des Hooligan-Problems im Fußball soll nach dem Willen der Europäischen Union eine multinationale Polizeieinheit aufgestellt werden.

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Das schlug EU-Justizminister Franco Frattini am Donnerstag vor. "Was mir vorschwebt, ist eine europaweite Spezialeinheit, die kurzfristig zugreifen kann. Das wäre der erste Schritt, um eines Tages eine Europa-Polizei für den Sport zu gründen", sagte Frattini.

Die neue Truppe soll von Europol zusammengestellt und von der EU bezahlt werden und bereits im kommenden Sommer einsatzbereit sein. In Brüssel kamen zu der "Konferenz gegen Gewalt im Sport" etwa 150 Experten zusammen. Sowohl Polizeichefs und EU-Politiker als auch Fans und Sportfunktionäre nahmen an dem Treffen teil.

"Der Fußball allein kann das Problem nicht lösen"

Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA), erneuerte auf dem Treffen in Brüssel seine Forderung nach der Gründung einer internationalen Einheit, mit der das wachsende Hooligan-Problem, Korruption, Geldwäsche und illegales Glückspiel bekämpft werden soll. "Der Fußball allein kann das Problem nicht lösen. Wir brauchen die politische Hilfe aus allen EU-Ländern", sagte Platini.

Erst am Mittwoch war es im Champions-League-Spiel zwischen Lazio Rom und Olympiakos Piräus während der ersten Halbzeit zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei verhinderte nur mit Mühe schlimmere Randale.