Nationalspielerin Giulia Gwinn klagt über "veraltete Vorurteile"

SID
Giulia Gwinn
© getty

Nationalspielerin Giulia Gwinn von Bayern München sieht den Frauenfußball in Deutschland immer noch "veralteten Vorurteilen" ausgesetzt. Es hieße, "Frauenfußball sei nicht so attraktiv, deshalb wenden sich viele ab. Ich würde mir noch mehr Toleranz und Offenheit wünschen", sagte Gwinn in der Bild.

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Länder wie Spanien und England seien "schon weiter. Die Menschen dort sehen den Fußball an sich und nicht als zwei verschiedene Disziplinen. Eine 100-Meter-Sprinterin wird doch auch nicht ständig mit einem 100-Meter-Sprinter verglichen", klagte die 22-Jährige.

Deshalb sieht Gwinn Deutschland im Fußball auch für ein "Equal Pay noch nicht bereit. Aber darum geht es mir und den meisten anderen Spielerinnen auch gar nicht. Es geht vielmehr um gleiche Rahmenbedingungen und finanziell eher um eine Annäherung, die Schere sollte kleiner werden", sagte die Mittelfeldspielerin.

Die Fußballerinnen würden "genauso viel leisten wie die Männer, wir trainieren genau gleich", so Gwinn, "zusätzlich müssen wir uns aber bemühen, dass wir Studium, Ausbildung und Beruf unter einen Hut bekommen. Ich glaube, die meisten Männer können es sich gar nicht vorstellen, neben dem Fußball für ein zweites Standbein zu sorgen".

Das Champions-League-Viertelfinale der Bayern-Frauen am 22. März gegen Paris St. Germain wird erstmals in der Allianz Arena ausgetragen. "Eine richtig coole Sache! Das ist nicht nur Werbung für den Frauenfußball, sondern auch ein weiteres und wichtiges Signal für die Zukunft", betonte Gwinn.

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