Frauen-WM: USA-Frauen für Jubel bei 13:0-Sieg hart kritisiert

Von SPOX
Die USA durfte gegen Thailand 13 Mal jubeln.
© getty

Mit dem 13:0-Sieg bei der Frauen-WM gelang den USA gegen Thailand der höchste Sieg der Turniergeschichte, doch die Amerikanerinnen mussten sich trotz der überzeugenden Leistung Kritik von zwei ehemaligen kanadischen Nationalspielerinnen gefallen lassen.

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Clare Rustad und Kaylyn Kyle gefiel es ganz und gar nicht, wie die Amerikanerinnen in der Schlussphase jedes Tor bejubelten. "Ich denke nur, sie hätten mit Demut gewinnen können - das ist ihnen nicht gelungen", so Rustad zu TSN. "Tore spät im Spiel so zu bejubeln, ist komplett unnötig. Was soll das?", führte sie fort.

Kyle ging sogar noch weiter. Sie sei "angewidert" gewesen, als sie sehen musste, wie manche Spielerinnen nach den Toren mit den Fingern ihre persönliche Torquote anzeigten. Dabei appellierte sie vor allem an die Vorbildfunktion. "Ich bin beschämt. Ich war eine Profi-Athletin; es gibt Kinder, die das sehen. Dann so zu jubeln, wenn es 9:0, 10:0 steht ...", schüttelte die Ex-Nationalspielerin mit dem Kopf.

Für Kyle sei es nicht verwerflich gewesen, hoch zu gewinnen, doch sie hätte sich laut eigenen Angaben einen anderen Umgang mit dem Spielstand und dem Gegner gewünscht. "Man möchte viele Tore schießen und man möchte etwas für die Tordifferenz tun. Aber es gibt eine bestimmte Art und Weise, das zu tun. Das hier war nicht meine Art und Weise", sagte Kyle.

Frauen-WM: Wambach verteidigt US-Team

Währenddessen schlug sich die US-Legende Abby Wambach auf die Seite ihrer ehemaligen Mannschaft. Ihrer Meinung nach sei die Kritik ungerechtfertigt. "An alle, die ein Problem mit vielen Toren haben: Für manche Spielerinnen ist das die erste Weltmeisterschaft", erklärte die Top-Torjägerin der USA auf Twitter.

Außerdem war sie der Meinung, dass eine Männer-Mannschaft anders behandelt worden wäre. "Stell dir vor, du wärst auf dem Platz- Es ist dein Traum, bei der WM zu spielen und zu treffen. Würdest du einem Männer-Team verbieten, zu treffen oder zu jubeln?", so Wambach weiter. Aufgrund des hohen Ergebnisses nahm Wambach die FIFA in die Pflicht, mehr Geld für ärmere Fußballländer zur Verfügung zu stellen. Sie schrieb: "Das ist ein Weckruf an die FIFA, mehr zu tun und einigen dieser Länder mehr Ressourcen zu geben."

Mit dem 13:0-Sieg gegen Thailand stellte die amerikanische Frauen-Nationalelf einen WM-Rekord für den höchsten Sieg auf. Es war gleichzeitig für die Thailänderinnen das erste Spiel bei einer Weltmeisterschaft.

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