Gelungenes Heimdebüt für Steffi Jones

SID
Steffi Jones war nach dem Debütsieg über Österreich zufrieden mit ihrer Mannschaft
© getty

Die deutschen Fußballerinnen haben der neuen Bundestrainerin Steffi Jones mit einiger Mühe eine gelungene Heimpremiere beschert. Die Olympiasiegerinnen gewannen ihren ersten Aufritt vor eigenem Publikum nach dem Gold-Triumph von Rio de Janeiro gegen Österreich mit 4:2 (2:0), leisteten sich aber nach dem Seitenwechsel eine unnötige Schwächephase.

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Anja Mittag (8./40.) mit einem Doppelpack, Verena Faißt (75.) und Lena Petermann (81. Foulelfmeter) sorgten vor 9459 Zuschauern in Regensburg für einen erfolgreichen Startschuss der Mission EM-Titel (16. Juli bis 6. August 2017) in den Niederlanden. Der Endrunden-Gastgeber ist am Dienstag (16.10 Uhr/ARD) in Aalen nächster Testspiel-Gegner für die DFB-Auswahl. Für Österreich glichen die Bundesliga-Spielerinnen Laura Feiersinger (48.) und Nina Burger (54., beide SC Sand) zwischenzeitlich aus.

"Wir hatten schon zehn schwache Minuten, haben uns dann aber wieder gefangen und gut gespielt. Es hat Spaß gemacht", sagte Jones im ZDF zufrieden. Olympiasiegerin Alexandra Popp fügte hinzu: "Wir haben sehr viel ausprobiert, viel rotiert und dennoch schöne Tore herausgespielt. Wir können sehr glücklich sein mit diesem ersten Heimspiel."

Einen Monat nach ihrem Debüt in der EM-Qualifikation in Russland (4:0) und Ungarn (1:0) probierte Jones personell erneut einiges aus. Unter anderem begann im 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute Pauline Bremer als Rechtsverteidigerin, dafür rückte Leonie Maier eine Position vor. In der Schaltzentrale zog die neue Spielführerin Dzsenifer Marozsan die Fäden.

Im Sturm setzte Jones im ersten Länderspiel überhaupt gegen Österreich auf Svenja Huth neben Mittag. Das Duo harmonierte prächtig und besorgte auch beide Tore vor der Pause. Die pfeilschnelle Potsdamerin Huth glänzte jeweils als Vorbereiterin, die erfahrene Neu-Wolfsburgerin Mittag verbuchte im 147. Länderspiel ihre Tore 47 und 48 im DFB-Trikot.

Faißt sorgt für Ruhe

Der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister zeigte sich wie von Jones gefordert sehr spielfreudig. Defensiv wirkte die DFB-Auswahl jedoch in einigen Situationen nicht sattelfest. Nach einem Ballverlust von Babett Peter musste Torhüterin Almuth Schult gegen Burger klären (17.).

Neben Burger und Feiersinger standen acht weitere Bundesliga-Legionärinnen in der Anfangsformation der erstmals für die EM qualifizierten Österreicherinnen, die Manuela Zinsberger von Bayern München mit einer starken Parade gegen Maier vor einem noch höheren Pausenrückstand bewahrte (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel pressten die Gäste noch aggressiver und brachten die Deutschen aus dem Konzept. Dem Anschlusstreffer ging eine Nachlässigkeit von Marozsan voraus, dann bestrafte Burger nach einem Konter die komplett schläfrige deutsche Mannschaft. Erst die Münchnerin Faißt sorgte mit ihrem wuchtigen Distanzschuss für Ruhe, Petermann erzielte vom Punkt den Endstand.

Vor der Partie hatte Reinhard Grindel auch symbolisch die Jones-Ära eingeläutet. Der DFB-Präsident verabschiedete Erfolgstrainerin Silvia Neid, Assistentin Ulrike Ballweg und Managerin Doris Fitschen sowie Ex-Kapitänin Saskia Bartusiak, Annike Krahn und Melanie Behringer offiziell aus dem Nationalteam.

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