USA nur Zweite - jetzt gegen Brasilien

Von SPOX
Der Anfang vom Ende für die USA: LePeilbet legt Schelin - und verursacht so einen Elfmeter
© Getty

Die USA treffen im Viertelfinale auf Topfavorit Brasilien. Im letzten Gruppenspiel gegen Schweden patzten die US-Girls in der Anfangsphase, verloren am Ende 1:2 und verspielten den Gruppensieg. Die Skandinavierinnen dürfen jetzt gegen Australien ran. Die auch vorher schon torlosen Mannschaften aus Nordkorea und Kolumbien sorgten im direkten Duell für das erste 0:0 der WM 2011.

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Schweden - USA 2:1 (2:0)

Tore: 1:0 Dahlkvist (16./FE), 2:0 Fischer (35.), 2:1 Wambach (67.)

In einem temporeichen Spiel vor 26.000 Zuschauern gingen die Schwedinnen, die ohne Spielführerin Caroline Seger auskommen mussten, nach 16 Minuten per Foulelfmeter in Führung - Amy LePeilbet hatte Lotta Schelin im Sechzehner umgerissen und dafür etwas überraschend nur die Gelbe Karte gesehen. Lisa Dahlkvist verwandelte den Strafstoß sicher. Es war der erste Gegentreffer für US-Torfrau Hope Solo im laufenden Turnier.

Zu dem Zeitpunkt war die Führung für die Schwedinnen jedoch glücklich, die Amerikanerinnen waren zu Beginn besser ins Spiel gekommen, hatten mehr Spielanteile und die besseren Tormöglichkeiten. Nach dem Tor kamen die Skandinavierinnen aber besser ins Spiel und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

In der 35. Spielminute war es dann Nilla Fischer, die den Vorsprung ihrer Mannschaft auf zwei Tore erhöhte. Einen Freistoß aus zentraler Lage und etwa 25 Metern Torentfernung schoss sie wuchtig in Richtung Tor.

Den entscheidenden Impuls gab dem Ball dann aber die Amerikanerin LePeilbet, die einen gebrauchten Tag erwischt hatte und Solo im Tor keine Abwehrchance ließ. LePeilbet wurde nach einer Stunde ausgewechselt.

Nach Wiederanpfiff waren die Amerikanerinnen zwar die aktivere Mannschaft - Coach Pia Sundhage hatte Rodriguez ausgewechselt und für sie Alex Morgan gebracht -, kamen aber nicht zu zwingenden Torchancen.

Schweden-Coach Thomas Dennerby hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt, so ließen seine Spielerinnen dem Gegner zunächst wenig Platz, störten früh und ließen in der Defensive - bis auf zahlreiche Fernschüsse der Amerikanerinnen - kaum etwas zu.

Erst in der 67. Spielminute kamen die Amerikanerinnen noch mal ran. Nach einer Ecke von rechts durch Lauren Cheney sprang Star-Stürmerin Abby Wambach in der Mitte am höchsten und köpfte den Ball wuchtig und gegen die Laufrichtung von Torhüterin Lindahl zum Anschlusstreffer ins Tor.

In der Folge wirkten die Schwedinnen verunsichert und ließen vermehrt gegnerische Torchancen zu - jegliche Ordnung im Spielaufbau ging den Skandinavierinnen verloren. Zählbares sprang für die USA dabei aber nicht mehr heraus, Schweden rettete den knappen Vorsprung über die Zeit. Die beste Chance zum Ausgleich vergab fünf Minuten vor Ende die in der 72. Spielminute eingewechselte Kelley O'Hara, die aus kurzer Distanz frei zum Schuss kam, das Tor aber knapp verfehlte.

Kurz vor Ende des Spiels trafen die Schwedinnen sogar noch mal das Tor, die japanische Schiedsrichterin Etsuko Fukano erkannte aber auf Abseits - eine Fehleintscheidung. Im Viertelfinale treffen die USA auf Brasilien, Schweden spielt gegen Australien.

Star des Spiels: Lauren Cheney. Obschon ihre Mannschaft das Spiel verlor, war sie die beste Spielerin auf dem Platz. Sie war an fast allen Offensivaktionen ihres Teams beteiligt und trat die Ecke, die zum Anschlusstreffer durch Wambach führte. Mit in der engeren Auswahl: Schwedens Lotta Schelin.

Gruppe D: Norwegen überraschend ausgeschieden

Nordkorea - Kolumbien 0:0 (0:0)

Tore: Fehlanzeige

Für den weiteren Verlauf der WM war die Partie bedeutungslos, beide Teams waren bereits ausgeschieden. Aber: Weil beide auch noch kein Tor gemacht hatten, gingen die Mannschaften trotzdem engagiert zu Werke, um wenigstens diesen Makel noch auszulöschen. Nordkoreas Kapitänin Yun Mi Jo hatte die erste große Möglichkeit, verfehlte das Tor aus 14 Metern aber knapp (7.).

Yulieht Dominguez fehlten auf der anderen Seite dagegen schon einige Meter (13.). Daniela Montoya machte es aus gut 25 Metern schon etwas besser (16.). Trotz dieser ersten Möglichkeiten war das Spiel alles andere als schön anzuschauen.

Sowohl Nordkorea als auch Kolumbien ließen jegliche Ballkontrolle vermissen, alle Aktionen schienen nur auf Zufällen aufzubauen. Dass ein Großteil der Zuschauerplätze in Bochum leer geblieben war, hatte absolut seine Berechtigung.

Einziger Lichtblick in einer müden Partie: Die bereits erwähnte Yun Mi, die vor der Pause zwei weitere Gelegenheiten hatte. In der zweiten Hälfte wurde es nicht besser. Fehlpässe, ungeschickte Fouls und planlose Laufwege: Den Zuschauern wurde wenig bis nichts geboten. Und zwar bis zum bitteren Ende.

Star des Spiels: Yun Mi Jo. Wenn man einer Spielerin in der wohl schwächsten Partie der WM 2011 keinen Vorwurf machen kann, dann der Kapitänin Nordkoreas. Yun Mi ackerte, bemühte sich auch um technisch sauberen Fußball und hatte die vier besten Chancen der Asiatinnen.

WM 2011: Gruppe C im Überblick