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GESPONSERT VON

Mit Rekord auf Zwischenrundenkurs

Von Daniel Reimann
Das Hinspiel hatte Wolfsburg mit 4:2 gewonnen
© getty

Der VfL Wolfsburg hat am vierten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase FK Krasnodar mit 5:1 (0:0) geschlagen und macht damit einen wichtigen Schritt Richtung Zwischenrunde.

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Vor 16.674 Zuschauern in der VW Arena schoss Aaron Hunt Wolfsburg nach seiner Einwechslung binnen neun Minuten in Führung (47., 56.).

Krasnodar kam zwar schnell zum Anschlusstreffer durch Wanderson (71.), doch Josuha Guilavogui stellte kurz darauf den alten Vorsprung wieder her (73.). Niklas Bendtner traf nach Einwechslung per Doppelpack (89., 90.+1) zum 5:1-Endstand.

Da Everton im Parallelspiel Lille schlug, hat Wolfsburg mit vier Punkten Vorsprung auf Platz drei nun beste Chancen aufs Weiterkommen. Krasnodar hingegen ist so gut wie raus.

Wolfsburg stellte indes mit dem siebten Pflichtspielsieg in Folge einen neuen Vereinsrekord seit dem Aufstieg in die Bundesliga auf.

Am 5. Spieltag (27.11.) trifft Wolfsburg im Topspiel auf Everton, während Krasnodar Lille empfängt.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mit drei Änderungen beginnt Wolfsburg im Vergleich zum 4:0-Auswärtssieg in der Liga beim VfB. Für Jung, Olic und den verletzten Caligiuri stehen Vierinha, Dost und Träsch in der Startelf.

Bei Krasnodar darf Mamaev heute für Wanderson im Vergleich zum Hinspiel von Beginn an ran.

23.: Ahmedov wird schön im Sechzehner von Pereyra bedient und fackelt nicht lange, Benaglio kann den harten Schuss abwehren. Da wurde die VfL-Abwehr auf dem falschen Fuß erwischt.

27.: Krasnodar mit ganz starkem Angriff über rechts. Der Ball kommt vor das Tor, wo Wanderson von Naldo nicht eng genug gedeckt wird und deshalb zu einem schönen Seitfallzieher ansetzen kann. Der Aufsetzer ist fast schon im Tor, da kriegt Benaglio noch die Hand dran und verhindert das sichere 0:1!

35.: Jetzt eine gute Chance für die Hausherren! De Bruyne trägt einen Konter in der Zentrale vor, auf rechts läuft der freie Guilavogui mit. De Bruyne legt ab, der Franzose schiebt den Ball nur knapp am Tor vorbei.

36.: Schöne Aktion von Vierinha, der über links in den Strafraum dribbelt und nach innen flankt. Bas Dost verpasst nur knapp, genauso wie die scharfe Flanke von Guilavogui nur wenige Sekunden später.

47., 1:0, Hunt! Der Ex-Bremer - gerade erst eingewechselt - leitet den Angriff ein und holt einen langen Ball per Kopf herunter. De Bruyne spielt raus auf Träsch. Der schlägt eine gute Flanke vors Tor, Keeper Dykan kommt aus seinem Kasten, Hunt ist aber schneller und köpft ein.

51.: Krasnodar zeigt sich nach dem Rückstand nicht geschockt und kommt zu einer weiteren Chance durch Laborde. Der dribbelt in den Strafraum an Naldo vorbei und zieht ab, der bisher fehlerfreie Benaglio klärt zur Ecke.

56., 2:0, Hunt: 12 Minuten im Spiel, 13 Ballkontakte, und schon hat Hunt zwei Tore auf dem Konto. Aus vollem Lauf kontrolliert Hunt eine lange Hereingabe von rechts - Vorlagengeber ist erneut Träsch - perfekt und legt den Ball mit dem Außenrist gekonnt an Dikan vorbei ins Netz - 2:0!

61.: Ari mit einer weiteren Möglichkeit für die Gäste, freistehend schickt der Stürmer einen Schlenzer aufs Tor, der bärenstarke Benaglio verhindert den Anschlusstreffer.

67.: Bas Dost mit seiner ersten guten Möglichkeit am heutigen Abend. Vorausgegangen war ein toller Pass von de Bruyne genau im richtigen Moment auf den startenden Holländer, der seinen Gegenspieler mit einer Täuschung ins leere grätschen lässt, dann aber am gut reagierenden Dikan scheitert.

71., 2:1, Wanderson: Wanderson erläuft einen langen Ball im Strafraum, spielt Knoche einen Knoten in die Beine und trifft cool zum Anschluss.

73., 3:1 Guilavogui: Im Gegenzug direkt die Antwort der Wölfe: Nach einem Ballgewinn schickt Hunt mit einem langen Ball auf rechts de Bruyne auf die Reise, der zieht in Richtung Grundlinie und gibt den Ball flach und scharf vors Tor. Dort steht Guilavogui und muss nur noch den Fuß hinhalten.

89., 4:1, Bendtner: Hunt wird im Strafraum gelegt - klare Sache. Bendtner schiebt cool rechts unten ein.

90.+1, 5:1, Bendtner: Nach einem Ballgewinn von de Bruyne tief in der gegnerischen Hälfte kommt Bendtner im Strafraum an den Ball, legt ihn an Gronqvist vorbei und schlenzt die Kugel schön ins lange Eck.

Fazit: Wolfsburg hatte die erste Hälfte mit etwas Glück ohne Gegentor überstanden und spielte nach Wiederanpfiff sein Powerplay effektiv aus - verdienter Dreier.

Star des Spiels: Aaron Hunt. Eingewechselt, zwölf Minuten gespielt, Doppelpack geschnürt. Obendrein: 3:1 eingeleitet, Elfer rausgeholt. Sonst noch Wünsche?

Flop des Spiels: Vitaliy Kaleshin. Krasnodars Linksverteidiger hatte merkliche Probleme mit dem Stellungsspiel. Kam oft gar nicht erst in die Zweikämpfe und stand vor dem 0:1 zu weit weg von Vorbereiter Träsch. Auch das 0:2 und 1:3 fielen über seine Seite. Gebrauchter Tag für Kaleshin.

Der Schiedsrichter: Pol van Boekel. Ein recht dankbares Spiel für den Referee, der stets den Überblick behielt. In der Zweikampfbewertung unterlief ihm kein nennenswerter Fehler, allerdings stand sein Assistent beim 1:0 von Hunt im Fokus - es roch leicht nach Abseits.

Das fiel auf:

  • Wolfsburg begann mit offenem Visier. Die Gastgeber forcierten ein schnelles Flügelspiel über die offensiven Außen und den stets überall auftauchenden de Bruyne. Vor allem der Belgier war einmal mehr die kreative Schaltzentrale in Wolfsburgs Angriffsspiel.
  • Gleichzeitig zeigte sich der VfL erstaunlich anfällig über die linke Abwehrseite. Rodriguez-Ersatz Schäfer mangelte es an er Abstimmung mit Nebenmann Knoche, weshalb Krasnodar oft über halbrechts in den Strafraum vordringen konnte. Schäfer musste in der 40. Minute mit muskulären Problemen ausgewechselt werden.
  • Der VfL präsentierte sich im Offensivspiel zwar ansprechend, am letzten Pass haperte es jedoch. Die Flanken kamen zu ungenau, die Gassenpässe zu steil oder die letzte Ballannahme misslang.
  • Nach Wiederanpfiff brachte Hunt eine neue Dynamik ins Wolfsburger Spiel. Die Umstellung fruchtete, mit Hunt in der Mitte und de Bruyne auf der rechten Außenbahn entwickelte Wolfsburg mehr Zug zum Tor. Die Lücken in der Defensive blieben jedoch bestehen und so musste Benaglio oft in höchster Not retten.

Krasnodar - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel