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Wölfe verspielen ersten Matchball

Perisic und Malanda können bei Lukakus Treffer nur hinterherschauen
© getty

Der VfL Wolfsburg hat nach der Pleite in der Bundesliga auch in der Europa League verloren. Gegen den FC Everton unterlag das Team von Dieter Hecking mit 0:2 und muss nun bis zum letzten Spieltag um das Weiterkommen zittern.

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In einer schwungvollen ersten Hälfte brachte Romelu Lukaku den FC Everton vor 23.375 Zuschauern in der Volkswagen-Arena in Führung (43.).

Nach dem Seitenwechsel vergab Wolfsburg, wie schon in Halbzeit eins, eine Vielzahl bester Torchancen, ehe Kevin Mirallas das Spiel mit seinem Treffer zum 2:0 entschied (75.).

Weil sich Krasnodar und Lille im Parallelspiel 1:1 trennten, hätte den Wölfen ein Punkt gereicht, um sicher im Achtelfinale der Europa League zu stehen. So kommt es am letzten Spieltag der Gruppe H in Lille zum Endspiel um den Einzug in die nächste Runde. Everton steht indes als Gruppensieger fest.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Meine Mannschaft hat eigentlich wieder einen guten Auftritt hingelegt, aber sie hat die Klarheit vermissen lassen, teilweise zu hektisch abgeschlossen. Jetzt müssen wir es in Lille richten."

Klaus Allofs (Manager VfL Wolfsburg): "Es gibt so Spiele. Es wäre anders gelaufen, wenn unser Tor zum 1:0 gezählt hätte."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hecking stellt seine Mannschaft, die am Wochenende 2:3 auf Schalke unterlag, auf vier Positionen um. Hunt rückt für den in der Liga schwachen Träsch ins Team, Vieirinha übernimmt dafür die Rechtsverteidigerposition. Schäfer und Malanda ersetzen die angeschlagenen Rodriguez (Gesäßmuskelentzündung) und Guilavogui (Leistenprobleme). Außerdem erhält Olic im Sturmzentrum eine Pause, Bendtner startet für ihn.

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Gegenüber Martinez nimmt im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen West Ham ebenfalls vier Veränderungen vor. Garbutt, Besic, McGeady und Eto'o ersetzen Coleman, Barkley, Osman und Naismith.

12.: De Bruyne wird rechts nicht angegriffen und steckt durch zu Perisic, der in die Gasse startet. Frei vor Howard bekommt der Kroate den Ball aus spitzem Winkel aber nicht mehr auf das Tor.

14.: Jetzt die Gäste. Distin schleicht seinem Bewacher Gustavo bei einem Eckball davon und kommt am zweiten Pfosten zum Kopfball - Latte.

15.: Schöne Eckball-Variante der Wölfe. De Bruyne bedient Hunt, der aus 17 Metern halbrechter Position mit links abzieht. Howard steht gut und klärt den zu zentralen Schuss zur Ecke

22.: Bitter für Wolfsburg. Perisic netzt nach schöner Hacken-Vorarbeit von Bendtner aus kurzer Distanz ein, wird aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Klare Fehlentscheidung!

35.: Mirallas kreuzt vom linken Flügel nach innen und schließt mit rechts aus 18 Metern ab - kein Problem für Benaglio.

43., 0:1, Lukaku: Wolfsburg macht das Spiel, Everton kontert und trifft. Mirallas schaltet nach einer Ecke der Gastgeber am schnellsten und schickt Lukaku auf die Reise. Der Belgier gewinnt das Zweikampfduell gegen Malanda, läuft noch ein paar Schritte und schiebt den Ball aus neun Metern lässig an Benaglio vorbei.

57.: Wieder ist der Ball im Tor, wieder ist die Fahne oben. Diesmal liegt Vitienes allerdings richtig. Bendtner steht beim Zuspiel etwa einen halben Meter im Abseits.

61.: Glück für die Wölfe. Benaglio faustet einen Lukaku-Abschluss von der linken Seite zentral vor das Tor, wo McGeady den Ball aus zehn Metern völlig unbedrängt nur noch reindrücken muss - der Ire vergibt die Chance allerdings kläglich.

63.: Wieder der starke Perisic, der von der linken Seite nach innen kreuzt und aus 14 Metern mit rechts abzieht - Außenpfosten.

75., 0:2, Mirallas: Lukaku setzte sich am Mittelkreis gegen drei Wolfsburger durch und hat dann noch das Auge für den Traumpass auf Mirallas. Der lässt Gustavo aussteigen und schließt überlegt in die linke Torecke ab.

88.: Das dritte Abseitstor, diesmal werden die Gäste zurückgepfiffen, weil Barkley gut einen Meter im Abseits steht.

Fazit: Eine bittere Niederlage für die Wölfe, die über 90 Minuten das bessere Team waren und ein reguläres Tor aberkannt bekamen. Everton nutze die schwache Chancenverwertung eiskalt aus und siegt deshalb nicht unverdient.

Star des Spiels: Romelu Lukaku. Bärenstarke Leistung des Belgiers, den Wolfsburg zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekam und der sich seine Gegenspieler immer wieder mit seinem massigen Körper vom Leib hielt. Erzielte das 0:1 und bereitete das 0:2 vor.

Flop des Spiels: Junior Malanda. Stand erstmals seit acht Wochen wieder in der Startelf und konnte diese Chance nicht nutzen. Offensiv ohne Akzente, defensiv immer wieder mit großen Schwierigkeiten gegen Eto'o. Mehr als unglücklich sein Zweikampfverhalten gegen Lukaku vor dem 0:1. Nach 63 Minuten nahm Hecking ihn vom Feld.

Der Schiedsrichter: Fernando Teixeira Vitienes. Keine gute Leistung des Spaniers und seines Gespanns. Perisic' Treffer wurde zu Unrecht aberkannt, Besic sah nicht die Gelbe Karte, obwohl dieser Vierinha deutlich sichtbar mit gestrecktem Bein attackierte.

Das fiel auf:

  • Weil beide Teams sehr offensiv ausgerichtet waren und ohne Abtastphase den Weg nach vorne suchten, entwickelte sich bereits zu Beginn ein ansehnliches Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten.
  • Auch gegen Everton zog Wolfsburg sein gefürchtetes Flügelspiel auf. Unterstützt von den Außenverteidigern schoben Perisic links und De Bruyne rechts unentwegt über die Seiten an. Allerdings fanden die zahlreichen Hereingaben (allein 21 in der ersten Halbzeit) viel zu selten einen Abnehmer im Zentrum.
  • Wolfsburg hatte Torchancen für zwei Spiele, scheiterte aber immer wieder am starken Howard und der mangelhaften Chancenverwertung.
  • Everton erteilte Wolfsburg eine Lehrstunde in Sachen Effizienz vor dem Tor. Sobald sich eine Chance zum Kontern ergab, schalteten die Toffees blitzschnell um, ohne dabei die defensive Ordnung zu gefährden. Weil Lukaku es problemlos mit mehreren Gegenspielern aufnahm, war dies auch nicht von Nöten.

VfL Wolfsburg - FC Everton: Die Statistik zum Spiel