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Der SC Freiburg streicht die Segel

Matthias Ginter (r.) und der SC Freiburg hatten gegen Sevilla meist das Nachsehen
© getty

Die sportliche Talfahrt der Breisgauer findet auch in Europa kein Ende. Das Team von Christian Streich unterlag zu Hause dem FC Sevilla mit 0:2 (0:1) und verabschiedet sich somit aus der Europa League. Die Andalusier ziehen als Gruppensieger in die nächste Runde ein.

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Vor 17.000 Zuschauern im Mage-Solar-Stadion in Freiburg geriet der SC kurz vor der Pause durch einen Treffer von Vicente Iborra (40.) in Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Freiburg weiter den Druck, brachte aber den Ball nicht im Tor des FC Sevilla unter und muss dadurch die Segel im Europacup streichen. Die Andalusier ziehen als Gruppenerster in die nächste Runde ein.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Christian Streich stellt sein Team im Vergleich zur Bundesliga kaum um. Pavel Krmas kommt für Fallou Diagne in die Startelf und Nicolai Lorenzoni ersetzt den verletzen Coquelin. Keine große Rotation, keine B-Elf.

Anders beim FC Sevilla. Dort schont Coach Unai Emmery einige Stammkräfte. Ohne M'Bia, Beto und Reyes wollen die Andalusier den Gruppensieg fest machen. Der Ex-Schalker Rakitic führt Sevilla als Kapitän aufs Feld. Piotr Trochowski sitzt auf der Bank, Marko Marin steht gar nicht im Kader.

2.: Erste gute Chance für den SC Freiburg. Freistoß von links auf den ersten Pfosten. Krmas läuft gut ein und hält den Kopf hin, doch Javi Varas ist zur Stelle und kann den Ball abwehren.

26.: Starkes Ding von Mehmedi. Freistoß gut 20 Meter vor dem Kasten, halblinke Position. Der Schweizer zieht das Ding über die Mauer, aber Varas fischt den Ball aus der rechten Ecke.

33.: Wieder der Sportclub. Darida hat auf rechts viel Platz, allerdings rutscht ihm der Ball etwas über den Spann, so dass ein ganz fieses Ding entsteht. Varas ist überrascht, hat aber Glück, dass die Kugel nur aufs Lattenkreuz springt. Pech für Freiburg!

38.: Erster Torabschluss der Andalusier. Perotti traut sich aus fast 30 Metern einiges zu, aber Baumann hat damit keine Probleme.

40., 0:1, Iborra: Ganz bitter für Freiburg! Sorg verteidigt desolat gegen Perotti, der links in den Strafraum geht und im Fünfer Iborra bedient. Der muss nur noch den Fuß hinhalten. Keine Chance für Baumann.

53.: Die riesen Chance zum Ausgleich. Varas will das Spiel schnell machen, schießt dabei aber Fernandes ab. Der Ball springt zu Mehmedi, der wieder quer legt auf Fernandes. Doch der Schweizer verzieht vollkommen freistehend aus elf Metern deutlich.

59.: Darida fasst sich ein Herz, marschiert durchs Zentrum und sucht aus 20 Metern den Abschluss. Der Aufsetzer aber ist kein Problem für Veras.

60.: Der Ausgleich! Nein, doch nicht. Kerk bringt einen Freistoß gefährlich vors Tor der Andalusier. Höfler steht am zweiten Pfosten völlig blank, bekommt aber keinen Druck hinter den Ball. Varas hält, Höfler bugsiert die Kugel dann doch über die Linie - allerdings mit der Hand. Klar, dass der Treffer nicht zählt.

63.: Verletzungsbedingter Wechsel an der Seitenlinie. Assistent Dansault hat sich offenbar an der Wade verletzt. Unter frenetischem Jubel der Freiburg-Fans übernimmt der vierte Offizielle nun den Posten als Linienrichter.

79.: Beinahe das 0:2! Jairo taucht völlig frei vor Baumann auf. Lässt sich Zeit, guckt den Keeper aus - aber zielt dann zu genau und setzt die Kugel an den Pfosten.

80.: Doppelt Glück für den Sportclub. Rakitic läuft ebenfalls völlig alleine auf Baumann zu, legt dann noch quer auf Perotti, doch der scheitert am stark reagierenden SCF-Keeper.

90.+4, 0:2, Rusescu: Die Entscheidung. Freiburg schmeißt alles nach vorne, Rusecu taucht dadurch frei vor Baumann auf, behält die Nerven und vollendet zum 2:0.

Fazit: Der SC hielt über weiten Strecken gut mit und hatte teils die klareren Torchancen. Einmal aber pennte man, was in Europa eben direkt bestraft wird. Letztendlich eine vermeidbare Niederlage.

Star des Spiels: Diego Perotti. Einziger Akteur beim FC Sevilla der so etwas wie Torgefahr versprühte. Bereitete das 1:0 stark vor und war auch sonst der Aktivposten bei den Spaniern.

Flop des Spiels: Oliver Sorg. Sah vor dem Gegentreffer ganz alt aus. Gab sich sonst zwar keine großen Blöße - aber sein Abwehrverhalten in der 40. Minute wog schwer.

Der Schiedsrichter: Tony Chapron (Frankreich). Unaufgeregte Partie des 41-Jährigen. Beide Teams spielten aber auch fair und brachten den Unparteiischen so in keine brenzlige Situation. Erkannte Höflers Handspiel in der 60. Minute richtig.

Das fiel auf:

  • Sevilla mit klar mehr Spielanteilen. Das war auch nicht anders zu erwarten. Die Freiburger aber hielten gut dagegen und schalteten ein ums andere Mal schnell und gut um. Die Spanier konnten aus dem vielen Ballbesitz kein Kapital schlagen und blieben in der Anfangsphase völlig ungefährlich.
  • Die Breisgauer vor allem im Sturmzentrum sehr quirlig und beweglich. Darida und Mehmedi waren viel unterwegs und verteidigten an vorderster Front exzellent. Sevillas Innenverteidiger Calla und Carrico wurde bereits früh gestört und konnten so das Spiel so nur schwer aufziehen. So musste sich Rakitic immer wieder tief die Bälle holen.
  • In der ersten Hälfte verteidigte Freiburg konsequent und gut. Doch wieder war es ein individueller Fehler (Sorg), der den Sportclub ins Hintertreffen brachte.
  • Auch im zweiten Durchgang hatte Freiburg die klareren Chancen, brachte aber keine im Kasten von Varas unter. Sevilla war eigentlich nur einmal gefährlich und bestrafte den SC sofort.
  • Wie damals gegen den BVB fing der FC Sevilla bereits ab der 60. Minute mit dem Zeitspiel an, gerade bei Auswechslungen. Allerdings ließ sich Freiburg davon nicht beirren, zog sein Spiel weiter durch und machte hinten nun ein wenig auf - was den Gästen Räume zum Kontern brachte.
  • Das Zeitspiel hatte seine Folgen. Schiedsrichter Chapron ließ sieben (!) Minuten nachspielen - geholfen aber hat es nichts.

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