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Eintracht-Party zum Europacup-Auftakt

Von Daniel Reimann
Eintracht Frankfurt muss in Gruppe F neben Bordeaux auch gegen Nikosia und Tel Aviv ran
© getty

Eintracht Frankfurt hat im Auftaktspiel der Europa-League-Gruppenphase gegen Girondins Bordeaux einen überlegenen 3:0 (2:0)-Heimsieg gefeiert und entert damit die Tabellenspitze der Gruppe F.

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Vor 45.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena brachte Vaclav Kadlec die Eintracht früh auf die Siegerstraße (4.). Noch vor der Pause legte Marco Russ mit seinem Treffer zum 2:0 nach (17.). Nach Wiederanpfiff setzte Constant Djakpa noch einen drauf (52.).

Im Komplementärspiel der Gruppe F trennten sich Maccabi Haifa und APOEL Nikosia mit 0:0.

Reaktionen:

Bruno Hübner (Sportdirektor Frankfurt): "Das ist begeisternd. Wie unsere Mannschaft und unsere Fans im ersten Spiel aufgetreten sind, das ist schon fantastisch. Das ist in diesem Jahr unsere Stärke, dass wir Ausfälle sehr gut kompensieren."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsboss Frankfurt): "Das ist für uns natürlich eine tolle Ausgangsposition. Es war ein verdienter Sieg, da gibt keinen Zweifel. Und es war sehr erfreulicher Abend. Das Spiel selbst war aber allenfalls von mittlerer Qualität."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Veh muss aufgrund von Verletzungssorgen (Meier, Oczipka, Schwegler und Rosenthal fehlen) improvisieren. Im 4-1-4-1 sollen Aigner, Barnetta, Rode und Inui hinter Sturmspitze Kadlec für Wirbel sorgen.

Der Gegner aus Frankreich startet im 4-4-2-System mit Rolan und Jussie an vorderster Front.

4., 1:0, Kadlec! Flanke Djakpa von rechts. Brechet produziert zwei Kopfball-Kerzen im Sechzehner, von Aigner springt der Ball zu Kadlec. Der steht im Abseits, doch ein Pfiff bleibt aus. Cooler Abschluss ins linke untere Eck.

14.: Inui setzt sich stark über links durch, seine Hereingabe wird leicht abgefälscht. Barnetta grätscht am Fünfer dazwischen, bugsiert die Kugel aber knapp vorbei.

17., 2:0, Russ! Schnell ausgeführte Ecke von links. Barnetta flankt vom Strafraumeck an den kurzen Pfosten, Russ hat alle Freiheiten und hält den Fuß rein - drin!

18.: Erstmals Gefahr vor dem Eintracht-Tor. Nach einem Eckstoß der Gäste kommt Brechet zum Kopfball, doch Trapp und Djakpa klären mit vereinten Kräften.

25.: Maurice-Belay kommt links gegen Barnetta zum Flanken und findet acht Meter vor dem Tor den Kopf von Biyogo Poko. Der Köpfer fliegt nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei.

44.: Bock in der Bordeaux-Abwehr, Inui stürmt allein auf Carrasso zu. Doch ihm verspringt der Ball, Carrasso pariert.

52., 3:0, Djakpa! Freistoß 17 Meter vor dem Tor der Gäste. Djakpa schnibbelt die Kugel aufs Torwarteck und erwischt den schlecht aussehenden Carrasso auf dem falschen Fuß.

61.: Aigner startet durch, Orban gibt ihm einen kleinen aber entscheidenden Schubser mit. Da Aigner durch gewesen wäre, ist glatt Rot die einzig mögliche Konsequenz.

Fazit: Absolut verdienter Sieg für eine intelligent und leidenschaftlich spielende Frankfurter Eintracht.

Der Star des Spiels: Die Eintracht-Flügelzange Inui/Aigner. Das Duo war an jedem Frankfurter Angriff beteiligt, über die Außen war die Eintracht stets brandgefährlich. Inui mit starker Vorbereitung beim 1:0, zudem wirbelte der Japaner auch oft im Sturmzentrum. Aigner war ebenfalls ein ständiger Unruheherd, lieferte einen unfreiwilligen Assist zum 1:0 und holte den Platzverweis für Orban raus.

Der Flop des Spiels: Jeremie Brechet. Der Innenverteidiger war vor dem 0:1 orientierungslos, sein Klärungsversuch per Kopf wurde zur Torvorlage für Kadlec. Auch sonst nur mit mäßigem Stellungsspiel und ohne Biss im Zweikampf. Ebenfalls mit einem schwachen Auftritt: Orban, der mit Rot vom Platz flog.

Der Schiedsrichter: Andre Marriner wurde beim 1:0 von seinem Assistenten im Stich gelassen. Der übersah entweder Kadlec' Abseitsstellung oder die Tatsache, dass der Ball von seinem Mitspieler Aigner kam. Auch der Treffer zum 2:0 roch leicht nach Abseits. In der Zweikampfbewertung machte der Engländer einen zuverlässigen Job, der Platzverweis für Orban war gerechtfertigt.

Das fiel auf:

  • Frankfurt begann mit einem taktischen Hybrid. Im Spiel nach vorne sicherte oft nur Russ hinten ab, in der Rückwärtsbewegung hingegen reihten sich Barnetta und Rode auf der Sechser-Linie ein. Durch das Umschalten von 4-3-2-1 auf 4-1-4-1 übte Frankfurt blitzartig Druck bei Kontern aus.
  • Bordeaux zeigte sich in der Reaktion nach Ballverlust besonders träge, darunter litt das kollektive Umschaltspiel. Besonders auf den Flügeln boten sich Aigner und Inui große Räume, da den französischen Außenverteidigern die Unterstützung aus dem Mittelfeld fehlte. Symptomatisch: Nahezu alle Frankfurter Chancen wurden über die Flügel vorbereitet.
  • Defensiv offenbarte Frankfurt bei Flanken enorme Abstimmungsprobleme in der Manndeckung, weshalb Bordeaux zu zahlreichen Kopfballgelegenheiten kam. Positiv: Die Eintracht gab nahezu keinen zweiten Ball her.
  • Aus dem Spiel heraus selbst tat sich Frankfurt schwer. Russ auf der Sechs ließ sich zwar tief fallen und saugte zahlreiche Bälle auf, doch in der Grundordnung stand Bordeaux gut organisiert, sodass die offensiven Außen sich nur schwer in Szene setzen konnten.
  • Auch nach der Pause behielt Frankfurt die nötige Disziplin, verschob gewissenhaft und bewies eine gute Raumaufteilung. Offensiv boten sich der Eintracht noch größere Räume, da Bordeaux sich nach und nach seinem Schicksal ergab.