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Hannover ringt Levante in Unterzahl nieder

Von Stefan Rommel / Thomas Jahn
Schiedsrichter Liran Liani war lange Zeit der Hauptdarsteller in Hannover
© Getty

Hannover 96 hat am 2. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase den ersten Sieg eingefahren. Gegen UD Levante kam die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka zu einem verdienten 2:1 (1:1)-Erfolg.

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Vor 33.000 Zuschauern in Hannover erzielten Szabolcs Huszti (21./FE) und Didier Ya Konan (51.) die Tore für 96. Michel (10.) hatte die Gäste per Foulelfmeter früh in Führung geschossen (10.). Für die vorangegangene Notbremse sah Karim Haggui die Rote Karte (9.).

Durch den Sieg ist Hannover in Gruppe L mit vier Punkten zwischenzeitlich Tabellenführer.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hannover mit voller Offensivpower, neben Huszti ist auch Schlaudraff im Team. Dazu stürmen mit Sobiech und Ya Konan zwei echte Spitzen.

Levante auf dem Papier im 4-3-3. Juanfran sitzt auf der Bank, dafür beginnen die beiden ehemaligen Bundesligaprofis Lell und Gekas. Im Tor wie immer in internationalen Spielen Navas. Munua auf der Bank.

4.: Schlaudraff schickt Stindl geistesgegenwärtig per Freistoß in den Strafraum, während die Spanier noch mit dem Schiri diskutieren. Stindl marschiert bis kurz vor den Fünfmeterraum und brettert die Kugel von halbrechts ans Außennetz.

9., Rot gegen Haggui: Hannover bekommt den Ball nicht weg. Gekas kommt am Elfer an den Ball. Haggui hat die Arme dran. Gekas fällt - und Haggui marschiert.

10., 0:1, Michel: Der Spanier schiebt den fälligen Elfmeter überlegt ins linke Eck. Zieler ahnt die Seite, kommt jedoch nicht ran.

21., 1:1, Huszti: Elfmeter auf der anderen Seite: Iborra fegt den Ball im Fallen Huszti mit der Hand vom Fuß. Der schießt den Elfer selbst. Flach rechts unten ins Eck.

51., 2:1, Ya Konan: Sobiech wird erst beim Kopfball geblockt. Dann setzt Stindl zweimal beherzt nach, der Ball fällt Ya Konan vor die Beine. Der Ivorer drückt aus zehn Metern im Fall ab und trifft flach ins linke Eck.

56.: Kurz ausgeführter Freistoß der Gäste. Plötzlich ist Gekas am Fünfer völlig blank, kein Abseits. Kopfball aufs linke untere Eck. Aber Zieler fliegt rüber und pariert stark.

73.: Huszti mit einer Ecke von rechts. Zieht den Ball mit Zug auf den ersten Pfosten, direkt aufs Tor. Navas ist gerade noch so da und faustet weg.

90.+2: Schmiedebach zieht im Zweikampf nicht durch. Deshalb Rios plötzlich frei vor Zieler. Der kommt aber gut raus und pariert.

Fazit: Verdienter Sieg für ein aufopferungsvoll kämpfendes Hannover gegen Levante, das mit 80 Minuten Überzahl so gar nichts anzufangen wusste.

Der Star des Spiels: Szabolcs Huszti spulte unheimlich lange und intensive Laufwege ab, war überall zu finden, rotierte von links nach rechts und besetzte auch mal das Zentrum. Dazu holte er den Elfmeter raus und verwandelte den souverän. Wäre in der zweiten Hälfte sogar fast noch per direkt verwandeltem Eckball erfolgreich gewesen.

Der Flop des Spiels: Hector Rodas hatte noch Glück, dass sein Festhalten gegen Eggimann nicht geahndet wurde. Leistete sich danach einige schlimme technische Fehler, war beim 2:1 nicht auf der Höhe.

Der Schiedsrichter: Liran Liani war von der ersten Sekunde an überfordert. Der Israeli hatte überhaupt keine Linie, gab für Kleinigkeiten Gelb (Stindl), in anderen Situationen wie etwa Iborras absichtlichem Handspiel aber keine Karte. Übersah Rodas' Foul an Eggiman, das zwingend einen Elfmeter hätte nach sich ziehen müssen. In der zweiten Hälfte ruhiger und sicherer. Bei den persönlichen Strafen aber weiter fast schon absurd willkürlich. Eine insgesamt schwache Leistung.

Die Trainer:

Mirko Slomka stellte nach dem Platzverwies und Rückstand um, nahm Schlaudraff für Felipe runter, um die Viererkette wieder aufzufüllen. Dafür übernahm Ya Konan die rechte Mittelfeldseite, Stindl rückte auf Schlaudraffs Position im Zentrum. Sobiech war die einzige Spitze.

Juan Martinez ließ seine Mannschaft lange ihren Stiefel runterspielen. Erst nach knapp 70 Minuten wechselte er offensiver und stellte auf zwei Spitzen um. Allerdings ohne den gewünschten Effekt.

Das fiel auf:

 

  • Hannovers Idee, mit vielen offensiv orientierten Spielern Druck auszuüben, wurde durch Hagguis Platzverweis torpediert - allerdings nur zu einem gewissen Grad. 96 fühlte sich fast angestachelt, war auch auf Grund der numerischen Unterlegenheit unglaublich variabel auf den Offensivpositionen aufgestellt. Levante hatte damit erhebliche Probleme.
  • Überhaupt schalteten die Gäste erst nach gut einer Stunde aus ihrem sehr defensiv eingestellten Modus auf etwas mehr Offensivdrang um. Besonders die Standards blieben eine latente Bedrohung für Hannover.
  • Die Gastgeber wurden Mitte der zweiten Halbzeit müder, fanden eine Zeit lang kaum noch gezielt vorgetragene Entlastung. Besonders die beiden Mittelfeldspieler Huszti und Stindl mussten ihrem hohen Laufpensum Tribut zollen. Und trotzdem blieb Hannover bei einigen Szenen gefährlich, weil besonders Huszti immer mal wieder eine Idee hatte.
  • Levante enttäuschte insgesamt doch ziemlich. Die Spanier spielten viel zu bieder, konnten eigentlich nie richtig Druck aufbauen. Und das trotz 80-minütiger numerischer Überlegenheit.
  • Erfreulich aus 96-Sicht: Neben dem wieder treffsicheren Ya Konan scheint auch Diouf wieder vollständig hergestellt. Die Optionen im Sturm wachsen weiter an.

 

 

Hannover vs. Levante: Daten und Fakten

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