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GESPONSERT VON

5:1! Gelungenes VfB-Debüt für Labbadia

Von Daniel Börlein / Markus Matjeschk
Timo Gebhart (M.) erzielte Stuttgarts 1:0 gegen Odense BK
© Getty

Bruno Labbadia hat ein gelungenes Debüt als Cheftrainer des VfB Stuttgart gefeiert. Die Schwaben bezwangen im abschließenden Gruppenspiel in der Europa League Odense BK mit 5:1 (1:0).

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Vor nur 12.000 Zuschauern in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena brachte Timo Gebhart die Gastgeber vor der Pause in Führung (20.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten Odenses Daniel Hoegh per Eigentor (48.), Christian Gentner (65.), Pawel Pogrebnjak (70.) und Ciprian Marica (90.+4) für die Schwaben. Den Gästen gelang durch Peter Utaka lediglich der zwischenzeitliche Anschlusstreffer (72.).

Die Schwaben standen schon vor der Partie als Gruppensieger fest. Odense hatte dagegen keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Reaktionen:

Trainer Bruno Labbadia (VfB Stuttgart): "Wir haben ein paar Ansätze gesehen, die wir reinbringen wollten. Aber ich habe auch Dinge gesehen, mit denen wir noch viel Arbeit haben. Wir haben zum Beispiel in der Zentrale in den ersten zehn Minuten viel zu sehr auf einer Höhe gespielt. Und die Mannschaft hat auch noch nicht soviel Selbstvertrauen. Aber das ist angesichts der Situation auch normal. Wichtig war, dass sich die Mannschaft für den Sonntag etwas Selbstvertrauen holt."

Timo Gebhart (VfB Stuttgart): "Ich denke, wir können sehr zufrieden sein. Wir haben, obwohl wir schon weiter waren, 5:1 gewonnen und ich denke man hat gesehen, dass die Mannschaft Charakter hat. Ich denke, wenn man sieht, auf welchem Tabellenplatz wir stehen, müssen wir den Fans sehr viel zurückgeben und sie für uns gewinnen. Am Samstag gegen die Bayern können wir wieder damit anfangen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Labbadia setzt auf ein 4-4-2 mit flacher Vier und schont die Stammkräfte Cacau, Gentner und Träsch. In der Innenverteidigung darf Youngster Bicakcic ran. Bah und Kuzmanovic bilden die Doppelsechs. Vorne beginnen Pogrebnjak und Marica.

20., 1:0, Gebhart: Boka behauptet links den Ball und spielt die Kugel zur Grundlinie. Molinaro flankt an den Fünfer, wo sich Pogrebnjak im Luftduell durchsetzt. Möller-Christensen springt der Ball an die Brust und von dort vor die Füße von Gebhart. Abstauber aus sechs Metern, drin! Gebharts 2. EL-Treffer.

48., 2:0, Hoegh (Eigentor): Gebhart bringt den Ball von rechts scharf und flach an den Fünfer. Hoegh grätscht beherzt dazwischen und lenkt die Kugel unglücklich ins kurze Eck.

65., 3:0, Gentner: Marica legt rechts von der Grundlinie mit viel Übersicht zurück auf den Elfmeterpunkt. Boka bleibt mit seinem Versuch noch hängen, Gentner staubt dann aus kurzer Distanz ab. Im linken Eck schlägt's ein.

70., 4:0, Pogrebnjak: Pogrebnjak tanzt Ousager aus und schiebt den Ball aus spitzem Winkel aufs Tor. Möller-Christensen grätscht dazwischen, doch die Kugel holpert über sein Schienbein hinweg in die Maschen.

72., 4:1, Utaka: Toft spielt Utaka den Ball im Zentrum zu. Der Nigerianer läuft mit dem Kopf durch die Wand und steht urplötzlich vollkommen blank vor Ulreich. Utaka schiebt die Kugel trocken ins rechte Eck.

90.+4, 5:1, Marica: Weiter Diagonalball von Boka rüber auf Marica. Mit Anlauf geht's in den Sechzehner und dann mit dem Vollspann mittig ins Glück.

Fazit: Der VfB agierte nicht besonders abgeklärt und keineswegs überragend, der Sieg geht dennoch absolut in Ordnung.

Der Star des Spiels: Timo Gebhart. Der 21-Jährige präsentierte sich engagiert und einsatzfreudig. Bestritt bis zu seiner Auswechslung die meisten Zweikämpfe auf dem Platz, ging weite Wege, erzielte die Führung selbst und bereitete den zweiten Stuttgarter Treffer vor.

Die Gurke des Spiels: Zdravko Kuzmanovic. Der Serbe durfte von Beginn an ran und sollte dem Spiel des VfB Struktur verleihen - was ihm allerdings nicht gelang. Setzte im Spiel nach vorne keine Akzente, leistete sich den einen oder anderen Fehlpass und war in der Rückwärtsbewegung nicht immer bei der Sache.

Die Pfeife des Spiels: Terje Hauge. Wegen vieler kleiner Fouls musste der Norweger häufig ein- , aber nie wirklich durchgreifen. Übersah lediglich einen Trikotzupfer von Niedermeier gegen Toft an der Strafraumgrenze und hatte die Partie insgesamt gut im Griff.

Analyse: Neuer Trainer bedeutet nicht gleich neuer VfB. Die Schwaben waren beim Debüt von Keller-Nachfolger Bruno Labbadia zwar bemüht, einen Aufwärtstrend erkennen zu lassen, echte Fortschritte waren allerdings noch nicht auszumachen. Zu Beginn brauchte der VfB einige Zeit, um ins Spiel zu kommen und griff immer wieder auf lange Bälle zurück.

Erst nach der Führung durch Gebhart lief der Ball besser. Das Bemühen, Situationen mit spielerischen Mitteln zu lösen, wie Labbadia es fordert, wurde deutlich. Allerdings ließ Stuttgart den Gästen auch immer wieder Luft, sich zu befreien und den einen oder anderen gefährlichen Gegenangriff zu starten. Die einzelnen Mannschaftsteile des VfB standen teilweise zu weit auseinander.

Nach dem schnellen zweiten Treffer nach der Pause kam von Odense kaum noch Gegenwehr. Dennoch war der VfB weit davon entfernt, Souveränität auszustrahlen. Immer wieder leistete man sich einfache Abspielfehler, so dass kein echter Spielfluss zustande kam.

Weil am Ende immerhin die Chancenverwertung stimmte, bescherte die Labbadia-Elf ihrem neuen Coach dennoch einen - zumindest vom Ergebnis her - gelungenen Einstand.

VfB Stuttgart - BK Odense: Daten & Fakten zum Spiel

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