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Werder dank Borowski und Almeida weiter

Von Florian Bogner / Martin Rösch
Torwart Tim Wiese (in gelb) war Werder Bremens bester Mann im Rückspiel gegen Austria Wien
© Getty

Werder Bremen hat am 4. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase vorzeitig die Runde der letzten 32 erreicht. In der Gruppe L schlug Werder Austria Wien durch späte Tore von Tim Borowski (81.) und Hugo Almeida (84.) mit 2:0 (0:0).

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Mit 10 Punkten aus vier Spielen führt Werder die Gruppe vor Athletic Bilbao (7 Punkte) und Nacional Funchal (2) an. Die Austria (2) hat als Gruppenschlusslicht nur noch theoretische Chancen aufs Weiterkommen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Werder sind im Vergleich zum 2:2 in Nürnberg Borowski, Pasanen und Niemeyer neu in der Startelf. Rosenberg und Boenisch sitzen draußen, Frings fehlt verletzt. Markant: Werder hat keinen gelernten Stürmer auf dem Feld.

Die Austria ist im Vergleich zum 2:2 in Hinspiel vor zwei Wochen gleich auf fünf Positionen verändert: Stammtorwart Safar ist zurück, dazu bietet Trainer Daxbacher Debütant Leovac, Hattenberger, Liendl und Schumacher auf.

18.: Pasanen hebt bei einem Steilpass der Austria das Abseits auf. Acimovic zieht von links alleine auf Wiese zu. Der Bremer Schlussmann macht sich groß und bleibt Sieger.

23.: Glück für Werder. Feines Pässchen von Acimovic auf Leovac. Der Linksverteidiger dringt in den Strafraum ein, Fritz bringt ihn von hinten zu Fall. Johannesson lässt weiterspielen.

28.: Liendl mit einem Traumpass aus dem Mittelfeld, Pasanen lässt Sulimani laufen. Sulimani vs. Wiese - und der Nationalkeeper lenkt den Schuss aus 13 Metern mit dem Unterarm super über die Latte.

43.: Sulimani mit guter Spielverlagerung von rechts auf links. Leovac hat Platz und zieht aus 20 Metern unbedrängt ab. Das Geschoss geht einen Meter rechts am Pfosten vorbei.

Halbzeit-Fazit: Bremen nur mit Glück und Wiese nicht in Rückstand. Die Austria vor dem Tor zu überhastet.

46.: Bei der Austria bleibt Keeper Safar mit Adduktorenproblemen in der Kabine, Schaaf bringt mit Almeida endlich einen Stürmer.

49.: Özil hat auf der linken Seite alle Zeit zum Flanken. Am kurzen Pfosten verpassen nacheinander Almeida und Borowski. Hunt versucht es aus zehn Metern. Heraus kommt aber nur ein Schüsschen.

58.: Acimovic lässt Almeida und Fritz links im Strafraum ins Leere laufen und legt auf Liendl zurück. Dessen Schuss aus 14 Metern taucht Wiese bärenstark aus dem rechten Eck.

63.: Zuckerpass von Özil aus der eigenen Hälfte auf Almeida. Der Portugiese schüttelt Bak ab und hält aus 16 Metern voll drauf. Almer pariert stark und hat auch Rosenbergs Nachschuss.

76.: Almeida steckt klasse auf Borowski durch. Der steht alleine vor Almer, braucht dann aber viel zu lange zum Abschluss und Bak klärt.

79.: Borowski wird zum Chancentod. Diesmal setzt ihn Rosenberg in Szene. Der Winkel ist spitz und Borowski setzt die Kugel rechts am Pfosten vorbei.

81., 1:0, Borowski: Jetzt macht er es doch. Flanke Özil aus dem rechten Halbfeld. Am Strafraum verlängert Almeida für Borowski, der aus zehn Metern einnickt. Glück für Werder, denn der Bremer stand im Abseits.

84., 2:0, Almeida: Konfusion im Austria Strafraum. Hunt auf Almeida. Der Portugiese darf sich aus sechs Metern die Ecke aussuchen und schließt trocken ab.

Fazit: Bremen drehte erst in der Schlussphase auf, siegte nach der Vielzahl an Chancen aber verdient. Pech für die Austria: Borowski stand beim 1:0 im Abseits.

Der Star des Spiels: Tim Wiese. Der Bremer Schlussmann sandte kurz vor den Länderspielen nochmal ein Ausrufezeichen an Joachim Löw. Parierte im Eins-gegen-eins gegen Acimovic und Sulimani ebenso bärenstark wie Baks Kopfball, Acimovic' Freistoß und Liendls verdeckten Flachschuss.

Die Gurke des Spiels: Petri Pasanen. Hatte im ersten Durchgang deutlich Mühe, dem Tempo von Gegenspieler Sulimani zu folgen. War gedanklich auch bei einigen Abseitsfallen nicht auf der Höhe und spielte den ein oder anderen Gurkenball. In der zweiten Halbzeit zwar verbessert, aber nach vorne ging auch da nichts.

Die Pfeife des Spiels: Stefan Johannesson hatte einen äußerst schwachen Tag, der mit der falschen Abseitsentscheidung bei Borowskis Tor gekrönt wurde. Zudem hätte er bei Fritz' Attacke gegen Leovac auf Elfmeter (23.) und bei Naldos gestrecktem Bein gegen Sulimani (33.) zwingend auf Freistoß entscheiden müssen. Obendrein wäre Gelb für Leovac (gegen Marin, 54.) die richtige Entscheidung gewesen.

Die Lehren des Spiels: In Abwesenheit von Claudio Pizarro auf das Sturmduo Hunt und Marin zu setzen, zahlte sich für Thomas Schaaf nicht aus. Wenn Marin und Hunt in vorderster Front agieren, können die Bälle eigentlich nur flach in den Lauf gespielt werden. Dafür war Bremens Mittelfeld aber nicht agil genug, beide Aushilfsstürmer bekamen den Ball zu oft in den Fuß gespielt.

Gegen solche "Kanten" wie Bak und Dragovic fehlte den körperlich unterlegenen Bremern das Durchsetzungsvermögen. Dragovic muss man ein Kompliment machen: Der erst 18-Jährige spielte bis zum 0:1 eine bärenstarke Partie und gewann alle wichtigen Zweikämpfe. Kein Wunder, dass halb Europa hinter dem Österreicher her ist.

Heiß begehrt im Ausland ist auch Mesut Özil. Der Nationalspieler war gegen die Austria einziger Aktivposten im Offensivspiel der Bremer. Das wurde erst mit Almeida besser, dem man die Bälle auch hoch zuspielen konnte.

Als bei der Austria die Kräfte nachließen, erarbeitete sich Werder Chancen im Minutentakt und fuhr verdient den dritten Sieg in der Gruppe ein.

Werder Bremen - Austria Wien: Daten zum Spiel