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"Spreche ungern über mich selbst"

Roman Weidenfeller schwang sich mit zahlreichen Paraden zum Star des Spiels auf
© getty

Beim 1:1 gegen den FC Liverpool lieferte Torwart Roman Weidenfeller im Tor von Borussia Dortmund eine ganz starke Leistung ab und zeigte einige herausragende Paraden. Seine Darbietung hängte der Europa-League-Keeper aber nicht an die große Glocke - das übernahm sein Trainer.

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Es war eine Dreifach-Chance, die der FC Liverpool in der 52. Spielminute gegen Borussia Dortmund vergab. Vier Minuten nach dem Ausgleich durch Mats Hummels hatten die Reds in weniger als 90 Sekunden drei Schüsse auf das Dortmunder Tor abgefeuert.

Am Ende dieser intensiven Szene stand fest: wenn nichts Außergewöhnliches mehr passieren würde, dann geht Roman Weidenfeller als der Spieler des Spiels vom Platz. Der Routinier, der in dieser Saison den Europa-League-Torhüter geben muss, parierte zunächst in Weltklassemanier einen Flachschuss von Philippe Coutinho, entschärfte kurz darauf einen Versuch von Nathaniel Clyne und hielt gleich noch einmal gegen Coutinho.

Bereits in der ersten Hälfte reagierte Weidenfeller nach einem Kopfball aus kürzester Distanz von Dejan Lovren gut, unmittelbar vor dem Pausenpfiff vereitelte er gegen Divock Origi das 0:2. Es wäre daher durchaus interessant gewesen, wie der Weltmeister seine eigene Leistung beurteilen würde.

"Lieber das Spiel gewonnen"

"Ich spreche ungern über mich selbst", war jedoch der einzige Satz, den Weidenfeller dazu äußerte. Erneut nachgebohrt, doch es blieb bei einer generellen Einschätzung der Partie: "Ich hätte lieber das Spiel gewonnen und eine Parade weniger gemacht. Wir sind nicht gut in Schwung gekommen. Liverpool hat es sehr gut und die Räume eng gemacht. Wir werden uns für Liverpool einen Plan zurechtlegen, um das Ergebnis zu unseren Gunsten zu drehen."

Also mussten letztlich andere über Weidenfeller schwärmen, allen voran Trainer Thomas Tuchel. Er war es schließlich, der sich zu Saisonbeginn dazu entschied, Roman Bürki die Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal absolvieren zu lassen.

Angesichts der seltenen Spielzeit, die Weidenfeller unter Tuchel erhält, war der Coach vollen Lobes: "Es war eine herausragende Leistung von ihm. Ich freue mich sehr, dass es ihm in diesem Spiel gelungen ist. Es ist die Belohnung für all die Energie, die er der Mannschaft gibt. Vor allem in der Phase nach der Pause hat er uns im Spiel gehalten. Wenn jemand es verdient hat, dann er. Das ist eine Belohnung für seine Professionalität."

Vertragsverlängerung im Februar

In 13 von 47 möglichen Pflichtspielen stand der 35-Jährige in der Saison zwischen den Pfosten, zwölf Gegentore kassierte er dabei (fünf davon gegen Odds BK in der Europa-League-Qualifikation). Weidenfeller ist mit seiner Rolle im Reinen, Anfang Februar verlängerte er seinen Vertrag um ein Jahr bis 2017.

Dass ihn das 1:1 am Donnerstagabend gewurmt hat, merkte man nicht nur an seinem knappen Statement zur eigenen Leistung. Auf das Wiedersehen mit Jürgen Klopp und den besonderen Abend im Stadion angesprochen, entgegnete Weidenfeller nüchtern: "Hier ist immer eine sehr gute Atmosphäre. Wir haben die beste Stimmung in ganz Europa. Für uns war es normal." Seine Leistung war es nicht.

Roman Weidenfeller im Steckbrief

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