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Über 200 Millionen Euro werden ausgeschüttet

SID
Atletico Madrid ist Titelverteidiger in der Europa League: Miranda (l.)
© Getty

Die Top-Favoriten waren die Absteiger. Die acht Absteiger aus der Champions League, die immer erst nach Weihnachten zum kleinen Bruder Europa League stießen, wo sie ab der K.o.-Runde für wahren Glanz sorgten.

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Doch in diesem Jahr ist das anders: Die Unterstützung aus der Königsklasse erscheint beim Blick auf das 48 Mannschaften starke Starterfeld nahezu überflüssig.

Der einstige "Cup der Verlierer" ist erwachsen geworden - mit immer mehr attraktiven Klubs und inzwischen auch durchaus erstrebenswerten Prämien hat die Europa League im vierten Jahr in allen Bereichen deutlich an Charme gewonnen.

Sieger kassiert knapp 20 Millionen Euro

Mehr als 200 Millionen Euro werden in dieser Saison von der UEFA in Form von festen Prämien und zusätzlichen Geldern aus dem sogenannten Market-Pool ausgezahlt. Bei optimaler Ausbeute sind bis zu 1,6 Millionen Euro schon in der Gruppenphase einspielbar. Alleine durch Prämien ist für den Europa-League-Sieger am 15. Mai im Finale von Amsterdam eine Maximal-Ausbeute von 9,9 Millionen Euro möglich. Hinzu kommt der Anteil aus dem Market-Pool, der in aller Regel noch einmal mindestens den gleichen Betrag ausmacht.

Um das Geld balgen sich alleine 19 Mannschaften, die in den vergangenen drei Jahren wenigstens einmal in der Königsklasse gestartet sind. Darunter mit dem FC Liverpool, Inter Mailand und Olympique Marseille auch drei einstige Champions-League-Sieger.

"Die Geschichte dieses Klubs basiert auf Europapokalspielen, daher können wir es kaum erwarten, dass es losgeht", sagt Liverpools Trainer Brendan Rodgers, der mit seinem kriselnden Klub unter anderem auf Udinese Calcio und Anschi Machatschkala trifft.

Eto'o zurück - je vier Klubs aus Italien und Deutschland dabei

Mit Anschi kehrt ein alter Bekannter aus der russischen Teilrepublik Dagestan auf die große europäische Fußballbühne zurück: Kameruns Fußball-Held Samuel Eto'o. Der dreimalige Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona und Inter Mailand folgte zuletzt dem Ruf des russischen Rubels und führte den Klub von Trainer Guus Hiddink - angetrieben von einem angeblichen Jahresgehalt von 20 Millionen Euro netto - nun in den internationalen Wettbewerb.

Für Anschi ist die Europa-League-Teilnahme durchaus als Erfolg zu bewerten - für Eto'os Ex-Klub Inter hingegen als Strafe. Zehn Jahre am Stück starteten die Nerazzurri in der Königsklasse, nun halten sie zusammen mit Udine, dem SSC Neapel und Lazio Rom mit Nationalspieler Miroslav Klose die italienische Flagge im zweitbesten europäischen Wettbewerb hoch.

Vier Klubs steuert neben der Serie A nur die Bundesliga bei: Die deutschen Hoffnungen ruhen in dieser Saison auf dem VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Vorjahres-Viertelfinalist Hannover 96.

Chelseas Triumph kostete Tottenham die Champions League

Für die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka war zuletzt erst gegen den mittlerweile zweimaligen Europa-League-Sieger Atletico Madrid Schluss. Gab es vorige Saison noch ein rein spanisches Duell im Finale, gehört diese Saison wohl nur der Klub aus der Hauptstadt zum Favoritenkreis. Denn Überraschungsteam UD Levante wird ebenso wenig zugetraut wie Vorjahres-Finalist Athletic Bilbao ohne Javier Martinez, der für 40 Millionen Euro zum FC Bayern wechselte.

Die starten bekanntlich in der Champions League, und das wollte auch Tottenham Hotspur. Doch der vierte Platz in der Premier League, der eigentlich zur Qualifikationsrunde reicht, wurde gestrichen, da der FC Chelsea als Titelverteidiger in der Königsklasse spielt und die Regularien der UEFA mehr als vier Teilnehmer pro Nation nicht zulassen. Mit Wut im Bauch könnte die neue Mannschaft von Trainer Andre Villas-Boas - ironischer Weise noch vorige Saison bei Chelsea - in die Europa League starten.

"Dies ist ein wichtiger und harter Wettbewerb mit sehr viel Prestige", sagt der Portugiese und formuliert ein ehrgeiziges Ziel: "Ein Europapokalsieg wäre ein großartiger Erfolg für den Verein." Inzwischen rentiert sich eben auch für die reichen englischen Klubs der kleine Bruder der Champions League.

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