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GESPONSERT VON

"Es wäre toll, in Deutschland zu spielen"

Von Interview: Philipp Pander
Eyal Golosa (l.) trifft in der Europa League mit Maccabi Haifa auf Schalke 04
© Imago

Eyal Golasa gastiert in der Europa League mit Maccabi Haifa beim FC Schalke 04 (ab 18:45 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky). Im Interview verriet das israelische Super-Talent, was er vom Vergleich mit Yossi Benayoun hält und warum sein Wechsel zu Lazio Rom auf kuriose Art platzte.

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SPOX: Eyal Golasa, Sie treffen in der Europa League mit Maccabi Haifa auf Schalke 04. Auf was für eine Mannschaft müssen sich die Schalker gefasst machen?

Eyal Golasa: Maccabi Haifa ist ein junges und energiegeladenes Team mit vielen neuen Spielern. Wir verstehen uns von Tag zu Tag besser.

SPOX: Sie reisen nach dem ersten Spieltag als Tabellenführer der Gruppe J nach Gelsenkirchen. Nehmen Sie die Favoritenrolle an?

Golasa: Naja, zumindest reisen wir mit einem guten Gefühl nach Gelsenkirchen. Ich hoffe, das Gefühl wird auch nach dem Spiel andauern.

SPOX: Verfolgen Sie eigentlich die Bundesliga und wie gut kennen Sie Schalke 04?

Golasa: Ich kenne die Bundesliga gut und schaue mir die Spiele im Fernsehen an. Außerdem habe ich israelische Freunde, die in Deutschland spielen. Deren Spiele verfolge ich natürlich. Bei Almog Cohen, der in Nürnberg spielt, oder Itay Shechter und Gil Vermouth habe ich mich natürlich auch über Schalke informiert.

SPOX: Vor etwa zwei Jahren stand ein Transfer nach Deutschland im Raum. Die Bayern waren interessiert, aber auch über Dortmund und Hoffenheim wurde spekuliert. Warum hat es nicht geklappt?

Golasa: Als Israeli musste ich meinen Militärdienst antreten. Deshalb kam ein Wechsel nach Deutschland damals nicht zustande.

SPOX: Wäre ein Wechsel nach Deutschland für Sie immer noch ein Thema?

Golasa: Warum nicht? Es wäre toll, wenn ich nach meinem Militärdienst in Deutschland spielen könnte.

SPOX: Sie und Gai Assulin, der bei Manchester City unter Vertrag steht, gelten als die größten Hoffnungsträger des israelischen Fußballs. Wie groß ist der Druck, der auf Ihren Schultern lastet?

Golasa: Ehrlich gesagt, verspüre ich überhaupt keinen Druck. Ich bin ein professioneller Fußballer und verhalte mich einfach dementsprechend.

SPOX: Seit über drei Jahrzehnten hat sich Israel nicht mehr für die Endrunde eines großen Turniers qualifiziert und scheiterte dabei oft nur knapp. Wie sehen Sie die Entwicklung des israelischen Fußballs?

Golasa: Momentan spielen viele israelische Spieler in den europäischen Ligen. Ich hoffe, dass ihre persönliche Entwicklung auch unserem Nationalteam endlich zur Teilnahme an einem großen Turnier verhelfen wird.

SPOX: Wie Assulin kommen auch Sie aus der Talentschmiede von Beitar Nes Tubruk Netanya. Was ist das Besondere an Israels erfolgreichster Jugendakademie?

Golasa: Das ist zum Großteil der Verdienst von Shlomo Sharf. Er ist Israels ehemaliger Nationaltrainer und leitet die Akademie. Er verbringt seine gesamte Zeit damit, junge Fußballer in der Akademie auszubilden.

SPOX: Assulin spielt nun in Manchester, hat aber wenig Aussicht auf einen Stammplatz. Sie sind in Israel geblieben und spielen mit Haifa in der Europa League. War es der richtige Schritt, bei Maccabi Haifa zu bleiben?

Golasa: Ja, ich denke schon. Und meine Entwicklung gibt mir Recht. Schon mit 17 Jahren habe ich in der ersten Mannschaft von Maccabi Haifa gespielt und stand in der Europa League auf dem Platz. Außerdem habe ich so alle israelischen U-Nationalmannschaften durchlaufen.

SPOX: Ich frage, weil Anfang 2010 Ihr Wechsel zu Lazio Rom scheiterte. Sie hatten bei Lazio schon einen Vertrag über viereinhalb Jahre unterzeichnet, blieben dann aber doch bei Maccabi Haifa. Was war passiert?

Golasa: Was passiert ist, ist passiert. Ich war damals noch sehr jung und habe unter dem Einfluss von Menschen gehandelt, die nicht darauf geachtet haben, was das Beste für mich ist. Ich fühle mich bereit nach Europa zu gehen. Momentan aber nur mit meinem Klub: Maccabi Haifa.

SPOX: Yossi Benayoun vom FC Arsenal ist der bekannteste israelische Fußballprofi und ein ähnlicher Spielertyp wie Sie. In Interviews scheuten Sie bisher den Vergleich mit Benayoun. Warum?

Golasa: Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass Benayoun ein exzellenter Fußballer und der Vergleich deshalb schmeichelhaft für mich ist. Aber beurteilen lasse ich mich immer noch von meinen Trainern.

SPOX: Mit wem würden Sie sich dann selbst vergleichen?

Golasa: Ich habe gelernt, nur auf mich selbst zu achten, ohne mich mit anderen Spielern zu vergleichen.

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