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Schwarzer Tag für England

Von SPOX
Dieser Schuss von Kolarov (l.) führte zum 1:0 für Manchester City gegen Dynamo Kiew
© Getty

Manchester City und der FC Liverpool sind aus der Europa League ausgeschieden. Gleiches gilt für Zenit St. Petersburg, Paris Saint-Germain und die Glasgow Rangers. Spartak Moskau setzte sich gegen Ajax Amsterdam genauso souverän durch wie der FC Porto gegen ZSKA Moskau.

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FC Porto - ZSKA Moskau 2:1 (2:1) - Hinspiel 1:0

Tore: 1:0 Hulk (1.), 2:0 Guarin (24.), 2:1 Tosic (29.)

Das Spiel begann für die Portugiesen wie gemalt: Hulk trat einen direkten Freistoß aus halblinker Position auf den langen Pfosten. Freund und Feind flogen an der Kugel vorbei, ZSKA-Keeper Igor Akinfeew war irritiert und so landete der Ball nach 46 Sekunden im Tor.

Moskau tat sich schwer, diesen Schock zu verdauen und Porto drängte auf die schnelle Entscheidung. Die servierte ihnen die Russen auf dem Silbertablett: Sergej Ignaschewitsch wollte einen Ball per Kopf zu Akinfeew zurückspielen, traf die Kugel aber nur halbherzig. Akinfeew klatschte den Ball vor der Auslinie auf die linke Seite. Dort stand Hulk, der den Ball wieder in den Strafraum flankte. Am langen Pfosten hatte Guarin keine Probleme, das Leder einzuschieben.

Wenig später kam Moskau etwas überraschend zum Anschlusstreffer. Alan Dzagoew spielte einen Ball aus der Zentrale in den Strafraum auf den gestarteten Zoran Tosic. Der schaute Keeper Helton aus und schob zum 1:2 ein. Porto zeigte sich davon aber nicht beeindruck und kontrollierte das Spiel bis zur Halbzeit.

Die zweiten 45 Minuten begann ZSKA mit deutlich mehr Schwung, was aber auch daran lag, dass sich die Portugiesen bewusst zurück zogen, die Gäste machen ließen und den sicheren Vorsprung souverän verwalteten. Porto stand defensiv gut geordnet, da brannte nichts an.

Glasgow Rangers - PSV Eindhoven 0:1 (0:1) - Hinspiel 0:0

Tore: 0:1 Lens (14.)

Was in Eindhoven 90 Minuten lange nicht klappte, dauerte in Schottland nur 14 Minuten: Balazs Dzsudzsak wurde auf links wunderbar steil geschickt und entwischte seinem Gegenspieler problemlos. Seine scharfe, flache Hereingabe drückte Jeremain Lens am langen Pfosten mühelos ins Tor.

Dieser Treffer war Gift für die Rangers, die nun selbst etwas nach vorne machen mussten - das gelang den erneut sehr defensiv eingestellten Hausherren aber überhaupt nicht.

Eindhoven spielte leichtfüßiger und hatte durch Dzsudzsak eine weitere gute Gelegenheit: Nach einem Zuspiel von Ola Toivonen knallte der Linksfuß die Kugel allerdings über den Kasten.

Im zweiten Abschnitt kam Glasgow mit mehr Schwung und Offensive aus der Kabine, vor dem Tor blieb das aber weiterhin glücklos. Pech hatten die Rangers jedoch in der 62. Minute: Steven Naismith köpfte an die Latte. Den Abpraller schoss Maurice Edu aufs Tor und Atiba Hitchinson verhinderte den Ausgleich mit einem deutlich sichtbaren Handspiel. Rot und Elfmeter? Denkste. Der Schiedsrichter entschied auf weiterspielen.

Für die Rangers kam es aber noch schlimmer: Nur wenig später verletzte sich Angreifer Kyle Lafferty ohne gegnerische Einwirkung schwer am Knie und musste vom Feld getragen werden.

In der restlichen Spielzeit fiel den Rangers außer planloser langer Bälle nichts mehr ein. Eindhoven verteidigte geschickt und zieht letztlich verdient ins Viertelfinale ein.

FC Liverpool - Sporting Braga 0:0 (0:0) - Hinspiel 0:1

Tore: Fehlanzeige

Andrew Carroll spielte erstmals von Beginn an für die Reds, lieferte aber wie alle seine Teamkameraden eine durchschnittliche Leistung in den ersten 45 Minuten ab.

Liverpool kreierte überhaupt keine torgefährlichen Szenen, auch ließ generell das Engagement zu wünschen übrig. Braga beflügelte scheinbar alleine die Tatsache, an der Anfield Road spielen zu dürfen, zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Die Defensive hatte die Liverpooler Offensivspieler gut im Griff.

Im zweiten Abschnitt änderte sich daran wenig. Liverpool hatte zwar mehr vom Spiel und versuchte alles, zeigte aber kaum brauchbare Spielzüge, die die dicht gestaffelten Portugiesen in Verlegenheit gebracht hätten.

FC Villarreal - Bayer Leverkusen 2:1 (1:0) - Hinspiel 3:2

Manchester City - Dynamo Kiew 1:0 (1:0) - Hinspiel 0:2

Tore: 1:0 Kolarow (39.)

Rote Karte: Balotelli (37./ManCity)

City spielte entgegen anders lautender Prognosen mit seinem besten Team, Edin Dzeko saß jedoch zunächst nur auf der Bank. Die Hausherren begannen furios und hatten in Carlos Tevez ihren gefährlichsten Mann. Das Tor wollte aber erstmal nicht fallen. Von den Gästen, bei denen Keeper Aleksander Schowkowskij sein 600. Pflichtspiel für Dynamo absolvierte, kam überhaupt nichts.

Mitten in die Phase, in die City wieder mehr drängte, sah Mario Balotelli plötzlich die Rote Karte (37.). Der Italiener ging mit gestrecktem Bein in einen Luftzweikampf mit Goran Popow, zog aber am Ende der Aktion noch ein wenig zurück - strittige Entscheidung, den Stürmer vom Platz zu stellen.

Offenbar hatte der Platzverweis aber Signalwirkung für die Engländer: Nur zwei Minuten später fiel das 1:0 durch Aleksander Kolarow. Nach einem Freistoß vom rechten Strafraumeck nahm Kolarow das Leder noch ein wenig mit und zog dann mit links aus 23 Metern ab. Der Ball wurd noch ganz leicht von Tevez in der Mitte abgefälscht, Keeper Schowkowskij sah dennoch nicht gut aus.

Im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel am Bild, Kiew hätte jedoch in der 67. Minute beinahe aus dem Nichts den Ausgleich erzielt: Nach einem Eckball von Oleg Gusew landete die Kugel bei Denys Garmash auf dem zweiten Pfosten, doch dessen Kopfball kratzte Jolean Lescott von der Linie.

City rannte in der Folge etwas kopflos an, baute körperlich ab und kam nicht mehr zu Torchancen. Daran änderte auch die Einwechslung von Dzeko (76.) nichts mehr.

Paris Saint-Germain - Benfica Lissabon 1:1 (1:1) - Hinspiel 1:2

Tore: 0:1 Gaitan (27.), 1:1 Bodmer (35.)

Beide Teams begannen stürmisch und lieferten sich heiße Duelle, die vor allem im Mittelfeld ausgetragen wurden. Echte Torchancen blieben allerdings Mangelware. Nach 27 Minuten fuhr Benfica einen Konter über Eduardo Salvio, der links raus zu Nicolas Gaitan passte. Der nahm einfach mal mit links Maß und überraschte Paris-Keeper Apoula Edel auf dem falschen Fuß - 1:0 für die Gäste.

Nur eine Minute später hätte Mevlüt Erdinc den Ausgleich besorgen müssen: Mathieu Bodmer spielte den Türken klasse frei, doch der Stürmer scheiterte alleine vor Roberto.

Der Ausgleich ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Ceara bediente Erdinc, der mit dem Kopf auf Bodmer weiterleitete. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lange und knallte den Ball volley ins Eck. In der Folge drückte Paris noch einmal, um vor der Pause noch das zweite Tor zu machen. PSG verlor aber viel zu viele leichte Bälle und agierte zu unkonzentriert.

Nur drei Minuten nach der Pause hätte Oscar Cardozo für die Gäste in aussichtsreicher Position alles klar machen müssen, vergab aber kläglich. Nicht besser machte es Javier Saviola nach 58 Minuten, als er ein Anspiel von Fabio Coentrao aus sechs Metern Entfernung nicht im Kasten unterbrachte.

Fünf Minuten später hätte Erdinc nach einem Zuspiel von Nene die Führung für die Pariser erzielen müssen, doch der Stürmer schoss fünf Meter vor dem Kasten deutlich drüber.

Im letzten Drittel des Spiels machte Benfica seine Sache aber gut und ließ kaum noch etwas anbrennen. Paris scheiterte letztlich am eigenen Unvermögen vor dem Kasten - sinnbildlich dafür die Szene aus der 95. Minute, als Jean-Eudes Maurice alleine vor dem Kasten verstolperte.

Zenit St. Petersburg - Twente Enschede 2:0 (2:0) - Hinspiel 0:3

Tore: 1:0 Schirokorow (16.), 2:0 Kerschakow (38.)

Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Zenit musste auf Torhüter Wjatscheslaw Malafejew verzichten. Die Ehefrau des 32-Jährigen kam bei einem Autounfall am Donnerstagmorgen in St. Petersburg ums Leben.

Zenit begann die Partie auf unterirdisch schlechtem Geläuf wie geplant: Tempo, Zielstrebigkeit und Zug zum Tor zeichneten die Angriffe der Russen aus, Enschede war mit den Begebenheiten zunächst völlig überfordert.

Das frühe Tor war letztlich nur eine Frage der Zeit. Enschede brauchte weiterhin, um ins Spiel zu finden und ein paar brauchbare Kombinationen zu zeigen. Das Team agierte ohne Sicherheit und ließ sich von den Hausherren zu leicht den Schneid abkaufen.

Die Folge: Kurz vor der Pause ließen sich die Gäste im Strafraum trotz Überzahl übertölpeln und Zenit kam zum 2:0.

Im zweiten Durchgang warfen die Gastgeber natürlich alles in die Waagschale und wurden darin von Twente auch nicht großartig gestört. Allerdings stabilisierten sich die Holländer vor allem Defensiv und hatten durch einen Kopfball von Lanzaat die große Chance.

Spartak Moskau - Ajax Amsterdam 3:0 (2:0) - Hinspiel 1:0

Tore: 1:0 D. Kombarow (21.), 2:0 Welliton (30.), 3:0 Alex (54.)

Im Hinspiel verballerte Ajax dutzende Hochkaräter, im Rückspiel sah man dagegen kein Land. Die Holländer traten mit 100-Kilo-Mann Jeroen Verhoeven im Tor an, der die verletzten Marteen Stekelenburg (gebrochenem Daumen) und Kenneth Vermeer (Achillessehne) ersetzen musste.

Ajax ging die Partie zu lasch an und rannte von Beginn an nur hinter her. Offensiv fand nur Spartak statt, die ihre überzeugende kämpferische Leistung im ersten Durchgang durch einen Doppelschlag krönten. Damit war das Spiel für Ajax gegessen, zu drei Toren war man an diesem Abend nicht in der Lage.

Alex setzte im zweiten Durchgang noch einen wunderbaren Freistoß mit links ins Netz, spätestens da verkam die Partie zu einem Trainingsspiel.

Die Torjäger der Europa League

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