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VfB weiterhin mit "Sand im Getriebe"

SID
Bruno Labbadia (l.) und seine Spieler wussten den Sieg gegen schwache Dänen richtig einzuordnen
© Getty

Das 5:1 des VfB Stuttgart im abschließenden Gruppenspiel der Europa League gegen Odense BK klingt besser, als es lange Zeit war. Trotz der glanzlosen Leistung konnten die Schwaben im ersten Spiel unter Trainer Bruno Labbadia aber zumindest Selbstvertrauen für die kommenden beiden Spiele gegen Bayern München tanken.

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Fünf Tore und der ungefährdete Gruppensieg in der Europa League - hört sich nach friedlicher, vorweihnachtlicher Welt beim VfB Stuttgart an. Doch der Einstand für den neuen Trainer Bruno Labbadia beim 5:1 (1:0) im abschließenden Gruppenspiel der Gruppe H gegen Odense BK war nicht mehr als die glanzlose Generalprobe für die kommenden beiden Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal gegen Bayern München.

"Da war oft ein bisschen Sand im Getriebe, wir waren teilweise zu unorganisiert", sagte VfB-Manager Fredi Bobic und stellte klar: "Das darf uns gegen die Bayern nicht passieren."

Für den Tabellenvorletzten der Liga zählt nach der Pflichtaufgabe in der Europa League, in der die Schwaben schon vor dem abschließenden Spiel als Gruppensieger feststanden, ab sofort nur noch der Abstiegskampf. "Wenn man sieht, auf welchem Platz wir stehen, dann müssen wir einfach punkten, auch gegen diesen starken Gegner", sagte Torschütze Ciprian Marica mit Blick auf das erste Duell mit dem FC Bayern am Sonntag in der Bundesliga (17.15 Uhr im LIVE-TICKER).

Pokalspiel gegen Bayern Nebensache

Selbst das Achtelfinale im DFB-Pokal am Mittwoch gegen die Münchner ist erst mal Nebensache. Zu groß ist die Angst vor dem Szenario, das die 14.000 Zuschauer in der Stuttgarter Arena am Donnerstagabend simulierten: Ein stiller Protest der Fans, teilweise gespenstische Stimmung und ein großes Plakat mit der Aufschrift "So fühlt sich 2. Liga an" waren Ausdruck des Unmuts der Anhänger.

Trainer Labbadia, der erst vor einer Woche Jens Keller abgelöst hatte, forderte daher: "Wir müssen uns erarbeiten, dass die Leute wieder hinter uns stehen".

Zwar offenbarten die Stuttgarter nach wie vor Schwächen im Aufbauspiel und in der Defensive, Labbadia sah allerdings auch gute Ansätze: "Die Mannschaft war sehr bemüht, aber wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", sagte der neue VfB-Coach. Bobic bezeichnete es allerdings auch als normal, dass mit einem neuen Trainer "nicht von heute auf morgen alles besser wird". Jetzt müsse man einfach schauen, "dass wir gegen Bayern dagegenhalten".

"Mannschaft hat Charakter gezeigt"

Zumindest ein bisschen Selbstvertrauen konnte die zuletzt stark verunsicherte Mannschaft sich im Schneegestöber von Stuttgart zurückholen. Timo Gebhart (20.), Christian Gentner (65.), Pawel Pogrebnjak (70.) und Marica (90.+4) sowie ein Eigentor von Daniel Höegh (48.) bescherten dem VfB das schmeichelhafte Ergebnis.

Der Anschlusstreffer von Peter Utaka (72.) zeigte erneut die Defensiv-Schwächen der Schwaben auf. "Die fünf Tore tun gut", sagte Timo Gebhart, der es auch als positiv wertete, dass die Mannschaft "Charakter gezeigt hat. Das ist jetzt wichtig". Auch Mittelfeldspieler Christian Gentner glaubt, dass das "deutliche Ergebnis der Mannschaft einen Schub gibt".

Angesichts Tabellenplatz 17 und gerade mal zwölf Zählern werden die Schwaben sowieso bestenfalls auf dem Relegationsplatz überwintern, eine positive Trendwende vor der Pause ist aber von den Bossen klar gefordert. "Wir befinden uns in einer der schwierigsten Situation der Vereinsgeschichte", gab auch Bobic zu, er hofft aber, dass es nach dem "kompletten Neuanfang" mit Labbadia nun aufwärts geht. "Das war heute schon viel besser als in den letzten Spielen", sagte Ersatzkapitän Georg Niedermeier, "und so müssen wir dem FC Bayern auch zeigen, dass er hier nichts zu holen hat".

5:1! Gelungenes VfB-Debüt für Labbadia