EM

Spanien-Schock trotz EM-Ticket

Von SPOX
Alvaro Morata verletzte sich im Spiel gegen Luxemburg schwer
© getty

Der Europameister ist dank eines 4:0-Sieges gegen Luxemburg in Frankreich dabei, verliert aber zwei Spieler durch teils schwere Verletzungen. Neben Spanien löst auch die Schweiz das EM-Ticket. Ibrahimovic verballert einen Elfmeter und England behält seine Weiße Weste.

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Gruppe C

Spanien - Luxemburg 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Cazorla (42.), 2:0 Alcacer (67.), 3:0 Alcacer (80.), 4:0 Cazorla (85.)

Großen Glanz mussten und wollten die Spanier vor heimischem Publikum nicht versprühen. Dennoch dominierte die Seleccion harmlose Luxemburger mit gewohnt hohen Spielanteilen. Wie im Handball schnürte Spanien die Gäste am Sechzehner ein, die nutzbaren Lücken blieben aber selten.

So fand erst Santi Cazorla (42.) nach Vorarbeit von Pedro den Weg ins Tor, der eingewechselte Paco Alcacer (67., 80.) konnte mit einem Doppelpack in der zweiten Halbzeit für die Entscheidung sorgen. Cazorla (85.) legte das 4:0 spät nach. Wirklich großer Jubel wollte trotz erfolgreicher EM-Qualifikation allerdings nicht aufbranden. Die Verletzungen von David Silva, der nach hartem Einsteigen bereits nach sieben Minuten ausgewechselt werden musste, und Alvaro Morata trafen die Mannschaft sichtlich hart.

In der 33. Minute wurde es gänzlich still im Estadio Las Gaunas: Der junge Stürmer von Juventus Turin wurde unter Tränen vom Platz getragen, Kapitän Iker Casillas sprintete über das ganze Feld, um den 22-Jährigen zu beruhigen. Die AS berichtete am späten Abend von vier Monaten, eine offizielle Meldung steht aus.

Slowakei - Weißrussland 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Drahun (34.)

Gelb-Rot: Martynovich (65., Weißrussland)

Schon lange ausgeschieden, sorgen die Weißrussen doch für Spannung in der Gruppe C. Durch den knappen Sieg über die Slowakei müssen die Gastgeber wieder um ihr Ticket für Frankreich 2016 zittern. Dabei waren die Slowaken über 90 Minuten die bessere Mannschaft, drängten auf den wichtigen Punktgewinn, um die Ukraine auf Abstand zu halten, agierten aber glücklos.

Stanislaw Drahun (34.) war es, der das Glück für sich gebucht hatte. Nach sehenswerter Vorarbeit von Renan Bressan musste der 27-jährige Mittelfeldspieler nur noch veredeln. Mit dem Vorsprung im Rücken beschränkte sich Weißrussland endgültig nur noch auf das Verteidigen und kämpfte, als ob es noch um die Quali gehen würde.

So sah Aleksandr Martynovich nach knapp 70 gespielten Minuten die Gelb-Rote Karte für wiederholtes Foulspiel, die Slowaken sahen ihre Chance gekommen. Dennoch - trotz zahlreicher Standards in den letzten zehn Minuten - fanden Marek Hamsik und Co. den Weg nicht in das Tor. Nun ist die Ukraine punktgleich - es wird noch einmal ernst am letzten Spieltag.

Mazedonien - Ukraine 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Seleznyov (59., Foulelfmeter), 0:2 Kravets (87.)

Die Ukraine erkämpft sich in Mazedonien drei Punkte und zieht damit in der Gruppe C mit den Slowaken gleich. Andriy Yarmolenko holte den entscheidenden Strafstoß heraus, den Yevhen Seleznyov humorlos versenkte. Das 2:0 von Artems Kravets entschied die Partie endgültig.

Am letzten Spieltag geht es nun gegen Spanien um Platz zwei, während es der Rivale Slowakei im Kampf um die direkte Qualifikation mit Luxemburg zu tun bekommt.

Gruppe E

England - Estland 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Walcott (45.), 2:0 Sterling (85.)

Obwohl Wayne Rooney wegen einer Sprunggelenksverletzung passen musste, stand der Starstürmer der Three Lions vor dem Anpfiff im Mittelpunkt. Rooney bekam aus den Händen von Sir Bobby Charlton den Goldenen Schuh überreicht.

Der ManUnited-Angreifer war im September im EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz mit seinem 50. Länderspieltor zum alleinigen Rekordtorschützen der englischen Nationalmannschaft aufgestiegen.

Angeführt von Ersatzkapitän Gary Cahill übernahm England sofort das Kommando und hatte in der 4. Minute die erste Chance durch Theo Walcott. Dessen Volleyschuss aus kurzer Distanz entschärfte Estlands Keeper Mihkel Aksalu mit einem starken Reflex. England erspielte sich gegen tief stehende Gäste knapp 70 Prozent Ballbesitz, war im letzten Drittel aber zu harmlos und umständlich.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Ross Barkley einen Geistesblitz: Der Mann vom FC Everton spielte einen Flachpass von halblinks durch sechs Estland-Verteidiger hindurch auf Walcott, der den Ball aus fünf Metern an Aksalu vorbei ins rechte Eck lupfte.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. England hatte die Spielkontrolle, Estland tat so gut wie nichts fürs Offensivspiel. Der beste Spieler auf dem Platz, Ross Barkley, hatte in der 79. Minute die Chance zum 2:0, als er an der Strafraumkante zwei Esten austanze und abzog, doch Aksalu lenkte den Bal über die Latte. Wenige Minuten später machte es Raheem Sterling besser: Auf Vorlage des eingewechselten Jamie Vardy schob der ManCity-Spieler den Ball ins Netz.

England behält damit seine weiße Weste und kann mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel am kommenden Montag in Litauen die perfekte EM-Quali schaffen.

Die Esten haben dagegen ihre letzte Chance auf die EM-Teilnahme verspielt, da die Slowenen auf Platz drei drei Punkte und neun Tore Vorsprung haben. Im direkten Vergleich hatten beide Teams jeweils zuhause 1:0 gewonnen.

Schweiz - San Marino 7:0 (1:0)

Tore: 1:0 Lang (17.), 2:0 Inler (55.), 3:0 Mehmedi (65.), 4:0 Djourou (72.), 5:0 Kasami (75.), 6:0 Embolo (80.), 7:0 Derdiyok (89.)

Die Schweiz steht als EM-Teilnehmer fest! In der ersten Halbzeit taten sich die Eidgenossen noch schwer, nach der Pause fielen die Tore in regelmäßigen Abständen. Auch die Bundesliga-Profis Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen) und Johan Djourou (Hamburger SV) konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Slowenien - Litauen 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Birsa (45./Elfmeter), 1:1 Novikovas (86./Elfmeter)

Slowenien hat trotz des verschenkten Sieges immerhin den dritten Platz so gut wie sicher. Estland und Litauen liegen je drei Punkte zurück. Den direkten Vergleich mit Litauen hat Slowenien gewonnen, der mit Estland ist ausgeglichen. Allerdings haben die Slowenen neun Tore Vorsprung und spielen am letzten Spieltag in San Marino.

Gruppe G

Montenegro - Österreich 2:3 (1:0)

Tore: 1:0 Vucinic (31.), Janko (55.), 2:1 Beciraj (68.), 2:2 Arnautovic (81.), 2:3 Sabitzer (90.+2)

Gelb-Rot: Vucinic (87./Montenegro)

Der Traum von der EM-Teilnahme ist für Montenegro geplatzt. Dabei sah es lange Zeit so aus, als könnten sich die Gastgeber die Chancen auf den Playoff-Platz offen halten: Nach einem Chip-Pass setzte sich Mirko Vucinic durch und traf zur verdienten Führung für die Hausherren. Österreichs Verteidiger Aleksandar Dragovic sah bei dem Gegentreffer schlecht aus.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch: Erst glich Marc Janko nach Vorarbeit von Martin Harnik für den Tabellenführer aus, wenige Minuten später stellte Fatos Beqiraj die Führung für Montenegro wieder her. Mit einer starken Einzelaktion glich Marko Arnautovic postwendend wieder aus, bevor der für David Alaba eingewechselte Marcel Sabitzer in der Nachspielzeit für den endgültigen K.o. Montenegros sorgte.

Aufgrund der Siege von Russland und Schweden hat Montenegro am letzten Spieltag nun keine Chance mehr, sich ein EM-Ticket zu erkämpfen. Österreich war bereits vor der Partie sicher qualifiziert.

Liechtenstein - Schweden 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Berg (18.), 0:2 Ibrahimovic (55.)

Ohne Glanz, aber letztlich souverän löst Schweden die Pflichtaufgabe im Fürstentum. Der Ex-Hamburger Marcus Berg brachte die Schweden nach schöner Einzelleistung in Führung, kurz vor der Halbzeit vergab Zlatan Ibrahimovic einen Foulelfmeter (40.). In der zweiten Halbzeit machte der Superstar seinen Fauxpas aber wett und traf aus 15 Metern zur Entscheidung (55.).

Die Schweden haben durch die Niederlage von Montenegro Platz drei sicher, müssen am letzten Spieltag gegen Moldawien aber gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage von Russland hoffen, um noch ein direktes Ticket für die EM zu ergattern.

Moldawien - Russland 1:2 (0:0)

Tore: 0:1 Ignashevich (58.), 0:2 Dzyuba (79.), 1:2 Cebotaru (85.)

Russland gewinnt dank zweier Standard-Tore in Moldawien und hat vor dem letzten Spieltag im Kampf um Platz zwei damit alle Trümpfe in der Hand. Sergei Ignashevich traf nach einem Freistoß aus dem Gewühl zur Führung (58.), Artem Dzyuba legte nach einem Eckball nach (78.).

Der Anschlusstreffer von Eugeniu Cebotaru kam zu spät (85.). Im abschließenden Duell gegen Montenegro reicht Russland ein Unentschieden, da der direkte Vergleich gegen Schweden für die Osteuropäer spricht.

Die Em-Qualifikation im Überblick

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