Riesenandrang bei Portugiesen

SID
em 2008, ronaldo, portugal
© DPA

Neuchâtel - Alle wollen Cristiano Ronaldo sehen. Der Superstar sorgt im Quartier des portugiesischen Kaders bei der Europameisterschaft für einen Riesen-Andrang von Fans und Neugierigen.

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Die 12.000 Karten für ein öffentliches Training im schweizerischen Neuchâtel waren rasch vergriffen. Dabei hatten die Portugiesen als einziges EM-Team von den Fans Eintrittsgeld für das Zuschauen beim Training verlangt. Das Ticket kostete 15 Schweizer Franken (9,26 Euro). Auf dem Schwarzmarkt wurden nach portugiesischen Medienberichten sogar bis zu 50 Euro geboten.

Immerhin zählen die Portugiesen als Vize-Europameister von 2004 und Vierte der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bei der EM zu den Titelanwärtern.

In Cristiano Ronaldo haben sie den wohl besten Fußballer der Welt in ihren Reihen. Der Stürmer ist mit Manchester United gerade erst Champions-League-Sieger und englischer Meister geworden. Mit seinen 42 Toren trug er maßgeblich zum Erfolg bei.

Heimspiel in der Schweiz

Die Portugiesen waren schon bei der Ankunft in der Schweiz von ihren Fans begeistert gefeiert worden. Während die Spieler der Türkei - Portugals erster Gegner im Gruppenspiel - fast unbemerkt ihr Quartier bezogen, wurden Cristiano Ronaldo, Deco & Co. von 10.000 Fans umjubelt. 1000 Motorradfahrer begleiteten den Bus der Seleccao vom Flughafen zum Quartier.

Für die Portugiesen wird die EM beinahe zu einem "Heimspiel". In der Schweiz leben nämlich rund 180.000 Landsleute. Sie bilden nach den Italienern, Deutschen und Serben die viertgrößte Ausländergruppe in der Alpenrepublik.

Um die Landsleute nicht zu enttäuschen, zog die Nationalelf zum Training von dem vorgesehenen Gelände in das Stadion "La Maladière" des Schweizer Erstligisten Neuchâtel Xamax um.

Natur- statt Kunstrasen

"Wir sind die Einzigen bei der EM, die von den Zuschauern beim Training Eintritt kassieren, aber wir locken auch als einzige 12.000 Besucher an", sagte Carlos Godinho, Sportdirektor des Fußball-Verbandes FPF.

Mit den Einnahmen sollten unter anderem die Kosten abgedeckt werden. Für das Training der Portugiesen war nämlich eigens Naturrasen aus Stuttgart herangeschafft worden, der auf dem Kunstrasen des Stadions ausgerollt wurde. Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari hatte es abgelehnt, auf Kunstrasen zu trainieren.

Beim ersten, nicht-öffentlichen Training zuvor hatte Cristiano Ronaldo den Portugiesen einen gehörigen Schrecken eingejagt. Der Star ließ seinen Knöchel nach einem Zweikampf in Eis packen.

Sofort verbreiteten sich in der Heimat wilde Gerüchte, der Stürmer habe eine schwere Verletzung erlitten. Dies erwies sich jedoch bald als Fehlalarm. Ronaldo kehrte wenig später auf den Platz zurück, setzte ein breites Grinsen auf und trickste, als wäre nichts gewesen.

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