Nihat fällt gegen Deutschland aus

Von SPOX
Nihat, Türkei, Verletzung
© Getty

München - Der Türkei drohen vor dem Halbfinale gegen Deutschland nun endgültig die Spieler auszugehen.

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Am Mittwoch stehen Fatih Terim wohl nur noch 14 einsatzbereite Spieler zu Verfügung - zwei davon sind Torhüter. Im Fall der Fälle könnte Terim nur auf zwölf gesunde Feldspieler zurückgreifen und gegen Deutschland also maximal zwei Feldspieler auswechseln.

Als Letzter reihte sich im Viertelfinale Nihat ins Lazarett ein. Der 28-Jährige Kapitän der Türken zog sich im Viertelfinale gegen Kroatien eine Leistenverletzung zu und wird für mindestens sechs Wochen ausfallen. Nihat fasste sich nach einem verunglückten Freistoß sofort in die Leistengegend und wurde in der 117. Minute ausgewechselt.

Terim lehnt Nachnominierung ab

Neben Kapitän Nihat fehlen gegen Deutschland definitiv die gelbgesperrten Arda Turan, Tuncay Sanli und Emre Asik sowie Emre Güngör (Wadenverletzung). Hinter den Einsätzen von Servet Cetin (Hüft- und Knieprobleme), Tümer Metin (Leiste) und Emre Belözoglu (Achillessehne) steht ein dickes Fragezeichen. Außerdem muss Volkan Demirel nach seinem Platzverweis gegen Tschechien noch ein Spiel Sperre absitzen. Der türkische Verband hat zwar gegen die Entscheidung Berufung eingelegt, die Verhandlung findet am Montag statt.

Eine mögliche Nachnominierung eines Spielers lehnte Terim bisher ab. "Ich vertraue meinem Kader", sagte er. Immerhin kehrt Mittelfeldspieler Mehmet Aurelio nach abgesessener Gelb-Sperre zurück

Dass die personelle Schwächung für Deutschland ein großer Vorteil sein könnte, glauben die Verantwortlichen indes nicht. Denn in den Vorrundenspielen gegen die Schweiz, Tschechien und auch im Viertelfinale gegen Kroatien zeigten die Türken, dass - aller Rückschläge zum Trotz - sie bis zur letzten Sekunde gefährlich sind.

Während der offiziellen Pressekonferenz am Samstag jedenfalls äußerte sich das DFB-Trainer-Team sowie die deutschen Spieler mit großem Respekt vor der türkischen Mannschaft.

Das sagen Spieler und Trainer zum Halbfinal-Gegner:

Bundestrainer Joachim Löw: "Die Türken sind unberechenbar, ich kenne die Mentalität in der Türkei. Wenn es bei ihnen einmal läuft, sind sie zu Außergewöhnlichem fähig."

Simon Rolfes: "Die Stärke der Türken ist die gewisse Unordnung, das Überraschende. Es kommt darauf an, ob man sich das aufdrängen lässt oder selbst bestimmt. Die eigene Stärke ist wichtig, die muss man durchsetzen."

Thomas Hitzlsperger: "Die Türken kamen mir sehr verhalten vor. Dennoch müssen wir aufpassen. Denn sie haben diese Qualität in der Nachspielzeit, die man eigentlich den Deutschen zuschreibt. Sie sind erst besiegt, wenn sie in den Bus steigen."

Christoph Metzelder: "Die Türkei ist eine verrückte Mannschaft. Sie sind unberechenbar. Wir sind gewarnt und haben großen Respekt. Wir müssen von Anfang an unseren Power-Fußball durchziehen, dann werden sie unserem Druck nicht standhalten."

Andreas Köpke: "Ich persönlich hätte mir die Kroaten gewünscht. Wir hätten da von der WM 1998 und nach der Vorrunden-Niederlage hier gerne noch etwas geradegerückt. Gegen die Türkei kommt es nur auf uns an."

Arne Friedrich: "Ich habe mir die Türken gewünscht. Sie liegen uns mehr. Sie haben hinten Probleme. Sie haben mich bisher nicht wirklich überzeugen können. Die größte Gefahr für uns liegt darin, dass man die Türken nie abschreiben darf."

Miroslav Klose: "Wir sind für die Türkei gewappnet. Man muss dagegen halten."

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